oTp hat geschrieben: ↑Do 25. Sep 2025, 15:11
Der Wandel vom strafenden, zornigen Gott, zum liebenden Gott - war für die Menschen sowieso radikal genug.
Was bleibt vom strafenden Gott ist, dass er für Vergeltung sorgt. Also tatsächlich Gottlosigkeit und Sünde straft.
Im AT wird ein Gott vorgestellt, der nach einer Zeit der Geduld und Besinnung abstraft. Da gibt es die Strafe der ersten Menschen, der sich auch auf die Nachkommen erstreckt, da wird Kain abgestraft, weil er seinen Bruder erschlagen hat, es gab die Sintflut, weil die Menschen nur noch böse waren, da werden die Menschen gestraft, weil sie einen Turm in den Himmel bauen, Ägypten wird bestraft, weil es Israel nicht gehen läßt, Israel wird bestraft, weil es nicht den Glaubensmut aufbringt, das gelobte Land einzunehmen, die Kanaaniter werden bestraft, weil sie Gott mißfallen haben.
Israel wurde bestraft, weil sie fremden Göttern nachgelaufen sind, alle umgebenden Völker werden bestraft, weil sie gegen Israel oponiert und sie geschmäht haben. usw.
Da ist sehr oft ein strafender Gott zu finden, den man sich heutzutage wünschen mag, weil gewisse Menschen nicht zur Einsicht kommen wollen.
Könnte es sein, daß Gott hier so handelt, weil es dem Menschen etwas sagen soll ? Man spricht ja oft von Heilsgeschichte, Gott könnte deswegen so gehandelt haben, weil sie in irgendeiner Form seine Heilsgeschichte beschreiben.
In unseren Tagen wird man solch ein Eingreifen wenig sehen. Vielleicht hat der Herr Jesus dem Konstantin geholfen, seine Schlacht zu gewinnen, vielleicht hat er geholfen, als die Hunnen oder die Ungarn kamen, oder als das Christentum in Europa durch den Angriff der Mauren und Osmanen in Gefahr geriet.
Aber in der Regel hat er doch den Christen immer die Flucht empfohlen und ihnen geraten, das Schwert nicht in die Hand zu nehmen. Mt 10..23, Mt 26,52
Gott hat der Menschheit durch Mose dem Volk Israel gezeigt, was er sich unter einem vernünftigen Leben vorstellt. Durch den Herrn Jesus Christus kam dann die Gnade und Wahrheit des Evangeliums.
[ELB-CSV: Joh. 1,17] Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.
Das Evangelium ist eine Botschaft, die dem Menschen Freiheit läßt, das Gesetz aufrichtet, um das Werk Jesu mit all seinen Vorschattungen in Gänze zu verstehen und das Gebot der Liebe wird in den Vordergrund gebracht.
Strafe gibt es nicht unmittelbar, jeder hat Zeit sein Verhalten zu überdenken und Vergeltung wird erst wieder nach dem Weltgericht geübt, wie es in Off 20,11... beschrieben wird.
Daumen hoch, für den, der noch im Buch des Lebens steht, Daumen runter für die, die aus diesem Buch getilgt worden sind.
[ELB-CSV: Off. 20,12] Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Thron stehen, und Bücher wurden geöffnet; und ein anderes Buch wurde geöffnet, welches das des Lebens ist. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken.
...
[ELB-CSV: Off. 20,15] Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde in dem Buch des Lebens, so wurde er in den Feuersee geworfen.
Soweit kann ich deine Gedanken gut nachvollziehen, nur warum läßt Gott jedem Menschen soviel Freiheit und mischt sich da nicht ein ?
otp
Der strafende, zornige und belohnende Gott passt in die alte Zeit, weil die Menschen sich das so vorstellen konnten.
Die Menschen konnten sich immer schon eine strafenden und belohnenden Gott besser vorstellen, wie einen, der die Sünder lieb hat. Den meisten fehlt doch solch ein Gott in der Welt.
Und durch das Evangelium wird manchem Nachfolger Jesu vielleicht allzu schnell die Sünde vergeben. Manchmal gewinnt man den Eindruck, daß der Böse sogar belohnt wird und derjenige, der das Gute tut, der wird bestraft.
Der Herr Herr Jesus macht seinen Nachfolgern ja auch nicht gerade berauschende weltliche Karriereaussichten.Mt 10,17-25
Belohnung kann es allenfalls im Himmel geben.
otp
Aber Christen sind oft so fixiert auf die Darstellungen der Bibel, dass meine Darstellung für sie sicher wieder eine Provokation darastellt. Aber ich darf das, weil ich auch etwas zuhause bin in der vergleichenden Religionsswissenschaft.
Ich finde, du hast verschiedenes ganz richtig erkannt. Ich suche meine Antworten nur in der Bibel, das sollte auch für unser Gespräch maßgeblich sein. Hier hat sich Gott offenbart und hier können wir versuchen, ihn besser zu verstehen.
Gruß Thomas
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.