verdammen, verurteilen

Themen des Neuen Testaments
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Abischai
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Re: verdammen, verurteilen

Beitrag von Abischai »

Zippo hat geschrieben: So 21. Sep 2025, 16:38 Seitdem habe ich keinen großen Glauben mehr, daß Menschen geheilt werden. Gott hat die Umstände genutzt, um seinen Glauben zu prüfen, dann war er weg.
Irgendwas stimmt da nicht.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
Philippus
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Re: verdammen, verurteilen

Beitrag von Philippus »

Dieses Thema (verdammen und verurteilen) hatten wir auch neulich in unserer Gemeinde- Bibelstunde. Es ging darum, ob es in der Bibel eine Stelle gibt, wo einem Menschen aufgetragen worden ist, jemand anderen (Mann oder Frau) zu verdammen....
Kennt jemand eine solche Bibelstelle?
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Johncom
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Re: verdammen, verurteilen

Beitrag von Johncom »

Zippo hat geschrieben: So 21. Sep 2025, 16:38 ngelistische Veranstaltungen mitgenommen hat der starb sehr jämmerlich an einem Gehirntumor. Seitdem habe ich keinen großen Glauben mehr, daß Menschen geheilt werden. Gott hat die Umstände genutzt, um seinen Glauben zu prüfen, dann war er weg.
Man muss nicht alles verstehen. Jedes einzelne Schicksal ist ein anderes. In Gaza werden Kinder gezielt getötet.
Wie kann Gott das zulassen, fragen viele. Aber es passiert. Diese Kinder waren wohl keine "Sünder", und ein langes leben im Wohlstand ist keine göttliche Belohnung.
Heilung? Denken wir, die wird uns geschenkt? Oder sollten wir selber mitwirken, uns ändern, etwas opfern. Wenn wir beten "Dein Wille geschehe", dann heißt es ja: nicht mein Wille.
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Helmuth
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Re: verdammen, verurteilen

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: So 21. Sep 2025, 17:23 Ich würde aber auch sagen, daß "immer" = "unendlich" ist, wo soll der Unterschied sein ?
"Immer" ist ein Ausdruck aus dem normalen Sprachschatz, deutsch wie hebräisch, der auch im Temporalsinn verwendet wird. "Unendlich" ist von der Philosophie geprägt und die Mathematik benutzt ihn auch für ihre Zwecke. Doch schon in der Mathematik ist er nicht temporal und an sich gar nicht beschreibar.

Die "unendliche Zeit" ist kein für den Menschen fassbarer Begriff, sonder eine Gedankenkonstrukt, also philosophischer Art. Man kann sich was vorstellen, aber keiner kann das Gebilde real erklären. Hingegen erleben wie tagein und tagaus, was Leben ist, d.h. jeden Tag für sich ohne den nächsten zu kennen. Für morgen hört es auf, dass der Mensch so klare Aussagen treffen kann wie Gott --> Jesaja 55:8-9
Zippo hat geschrieben: So 21. Sep 2025, 17:23 Ansonsten kann ich deiner Argumentation gut folgen, daß eine ewige Pein, keine endlose Strafe sein kann.
Genau dahin geht die Reise, und zwar weil "ewig" kein Temporalbegriff ist. Z.B ist die ewige Priesterschaft Aarons nicht zu verstehen als eine, die nie ein Ende finden könnte. Gott hat ja auch Bedingungen festgelegt. Wenn die Priester den Bund brechen, dann ist ihre Priesterschaft dahin, gleiches gilt für die Köngsherrschaft Davids.

Gott hat schließlich gewusst, dass diese Dinge mit dem Kommen Jesu enden müssen. Aber es war eine feste Bestimmung, dass niemand anderer als jemand aus dem Samen Aarons Priester werden kann bzw. König nur jemand aus dem Samen Davids. Es sollte ein Vorschatten auf den ewigen Priester und König Jesus Christus werden.

Wieder meint "ewig" nicht "für immer" im Temporalsinn, sondern dass es Jesu feste Bestimmung war und ist Priester und König zu werden und zu sein und dies durch keine andere Satzung außer Kraft gesetzt werden kann. Ich erkläre nochmals, dass wir daran mit hellenistischer Denkweise herangehen, die nicht dem hebräischen Wortsinn aus dem AT entspricht.

Warum aber wird Jesus für immer Priester und König sein? Na einfach, weil er, nachdem er den irdischen Tod übewunden hat, fortan nicht mehr stirbt, sondern ewig lebt und die Zustände Leben und Tod auch nicht gleichzeitig sein können, Es geht nur entweder, oder und wenn eines der beiden nicht mehr gilt, dann verbleibst du im anderen.
Zippo hat geschrieben: So 21. Sep 2025, 17:23
[ELB-CSV: Mt. 25,46] Und diese werden hingehen in die ewige Pein, die Gerechten aber in das ewige Leben.
Die Zeit der Bestrafung in der Hölle wird danach bemessen, wie sehr gesündigt wurde und dann wird das Ende, also der zweite Tod kommen. Off 20
Der Auslegung folge ich heute auch. Das Hebräischstudium brachte mich dorthin. Zuvor war ich wie alle anderen im Denksinn erzogen "ewig" als einen Tempus zu verstehen. Doch wäre es nicht widersinnig von einem Tod zu sprechen, wenn er doch nicht eintritt? Es gibt kein ewiges Leben in der Hölle, das wäre ein Widersinn, der aber ensteht, wenn man hellenistisch denkt.

Es entspricht auch der Gerechtigkeit. Man kann nicht für immer leiden, wenn man nur für eine Zeit gesündigt hat. So wurde auch Jesus nicht für immer am Kreuz gepeinigt und es hatte das Leid auch ein Ende.

Die Schwere der Strafe wird nach Zeitdauer und Schmerzgrad bemessen werden, denke ich, und zwar wie es deinen eigenen Taten bzw. Untaten entsprochen hatte. Wir dürfen das getrost Gott, der das Feuer bereitet bzw. dem Richter Jesus, der das Urteil spricht, überlassen, dass dies auch gerecht ist.

So ergeht es dem, der die Gnade Gottes durch das Angebot des Blutes Jesu, das ihm Erlösung aus der Sünde bringt, entweder aufgrund seiner Taten mit Füßen tritt, oder der überhaupt das Evangelium ablehnt. Dann muss er selbst für seine Sünden sühnen, was aber auch verdammt bedeutet.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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