verdammen, verurteilen

Themen des Neuen Testaments
Benutzeravatar
Abischai
Beiträge: 9593
Registriert: Sa 27. Apr 2013, 14:25

Re: verdammen, verurteilen

Beitrag von Abischai »

Zippo hat geschrieben: So 21. Sep 2025, 16:38 Seitdem habe ich keinen großen Glauben mehr, daß Menschen geheilt werden. Gott hat die Umstände genutzt, um seinen Glauben zu prüfen, dann war er weg.
Irgendwas stimmt da nicht.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
Philippus
Beiträge: 2329
Registriert: Do 19. Aug 2021, 17:18

Re: verdammen, verurteilen

Beitrag von Philippus »

Dieses Thema (verdammen und verurteilen) hatten wir auch neulich in unserer Gemeinde- Bibelstunde. Es ging darum, ob es in der Bibel eine Stelle gibt, wo einem Menschen aufgetragen worden ist, jemand anderen (Mann oder Frau) zu verdammen....
Kennt jemand eine solche Bibelstelle?
Benutzeravatar
Johncom
Beiträge: 7723
Registriert: Do 19. Aug 2021, 23:27

Re: verdammen, verurteilen

Beitrag von Johncom »

Zippo hat geschrieben: So 21. Sep 2025, 16:38 ngelistische Veranstaltungen mitgenommen hat der starb sehr jämmerlich an einem Gehirntumor. Seitdem habe ich keinen großen Glauben mehr, daß Menschen geheilt werden. Gott hat die Umstände genutzt, um seinen Glauben zu prüfen, dann war er weg.
Man muss nicht alles verstehen. Jedes einzelne Schicksal ist ein anderes. In Gaza werden Kinder gezielt getötet.
Wie kann Gott das zulassen, fragen viele. Aber es passiert. Diese Kinder waren wohl keine "Sünder", und ein langes leben im Wohlstand ist keine göttliche Belohnung.
Heilung? Denken wir, die wird uns geschenkt? Oder sollten wir selber mitwirken, uns ändern, etwas opfern. Wenn wir beten "Dein Wille geschehe", dann heißt es ja: nicht mein Wille.
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 18001
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: verdammen, verurteilen

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: So 21. Sep 2025, 17:23 Ich würde aber auch sagen, daß "immer" = "unendlich" ist, wo soll der Unterschied sein ?
"Immer" ist ein Ausdruck aus dem normalen Sprachschatz, deutsch wie hebräisch, der auch im Temporalsinn verwendet wird. "Unendlich" ist von der Philosophie geprägt und die Mathematik benutzt ihn auch für ihre Zwecke. Doch schon in der Mathematik ist er nicht temporal und an sich gar nicht beschreibar.

Die "unendliche Zeit" ist kein für den Menschen fassbarer Begriff, sonder eine Gedankenkonstrukt, also philosophischer Art. Man kann sich was vorstellen, aber keiner kann das Gebilde real erklären. Hingegen erleben wie tagein und tagaus, was Leben ist, d.h. jeden Tag für sich ohne den nächsten zu kennen. Für morgen hört es auf, dass der Mensch so klare Aussagen treffen kann wie Gott --> Jesaja 55:8-9
Zippo hat geschrieben: So 21. Sep 2025, 17:23 Ansonsten kann ich deiner Argumentation gut folgen, daß eine ewige Pein, keine endlose Strafe sein kann.
Genau dahin geht die Reise, und zwar weil "ewig" kein Temporalbegriff ist. Z.B ist die ewige Priesterschaft Aarons nicht zu verstehen als eine, die nie ein Ende finden könnte. Gott hat ja auch Bedingungen festgelegt. Wenn die Priester den Bund brechen, dann ist ihre Priesterschaft dahin, gleiches gilt für die Köngsherrschaft Davids.

Gott hat schließlich gewusst, dass diese Dinge mit dem Kommen Jesu enden müssen. Aber es war eine feste Bestimmung, dass niemand anderer als jemand aus dem Samen Aarons Priester werden kann bzw. König nur jemand aus dem Samen Davids. Es sollte ein Vorschatten auf den ewigen Priester und König Jesus Christus werden.

Wieder meint "ewig" nicht "für immer" im Temporalsinn, sondern dass es Jesu feste Bestimmung war und ist Priester und König zu werden und zu sein und dies durch keine andere Satzung außer Kraft gesetzt werden kann. Ich erkläre nochmals, dass wir daran mit hellenistischer Denkweise herangehen, die nicht dem hebräischen Wortsinn aus dem AT entspricht.

Warum aber wird Jesus für immer Priester und König sein? Na einfach, weil er, nachdem er den irdischen Tod übewunden hat, fortan nicht mehr stirbt, sondern ewig lebt und die Zustände Leben und Tod auch nicht gleichzeitig sein können, Es geht nur entweder, oder und wenn eines der beiden nicht mehr gilt, dann verbleibst du im anderen.
Zippo hat geschrieben: So 21. Sep 2025, 17:23
[ELB-CSV: Mt. 25,46] Und diese werden hingehen in die ewige Pein, die Gerechten aber in das ewige Leben.
Die Zeit der Bestrafung in der Hölle wird danach bemessen, wie sehr gesündigt wurde und dann wird das Ende, also der zweite Tod kommen. Off 20
Der Auslegung folge ich heute auch. Das Hebräischstudium brachte mich dorthin. Zuvor war ich wie alle anderen im Denksinn erzogen "ewig" als einen Tempus zu verstehen. Doch wäre es nicht widersinnig von einem Tod zu sprechen, wenn er doch nicht eintritt? Es gibt kein ewiges Leben in der Hölle, das wäre ein Widersinn, der aber ensteht, wenn man hellenistisch denkt.

Es entspricht auch der Gerechtigkeit. Man kann nicht für immer leiden, wenn man nur für eine Zeit gesündigt hat. So wurde auch Jesus nicht für immer am Kreuz gepeinigt und es hatte das Leid auch ein Ende.

Die Schwere der Strafe wird nach Zeitdauer und Schmerzgrad bemessen werden, denke ich, und zwar wie es deinen eigenen Taten bzw. Untaten entsprochen hatte. Wir dürfen das getrost Gott, der das Feuer bereitet bzw. dem Richter Jesus, der das Urteil spricht, überlassen, dass dies auch gerecht ist.

So ergeht es dem, der die Gnade Gottes durch das Angebot des Blutes Jesu, das ihm Erlösung aus der Sünde bringt, entweder aufgrund seiner Taten mit Füßen tritt, oder der überhaupt das Evangelium ablehnt. Dann muss er selbst für seine Sünden sühnen, was aber auch verdammt bedeutet.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Benutzeravatar
Zippo
Beiträge: 4509
Registriert: Mo 23. Jan 2017, 00:17

Re: verdammen, verurteilen

Beitrag von Zippo »

Abischai hat geschrieben: So 21. Sep 2025, 20:13
Zippo hat geschrieben: So 21. Sep 2025, 16:38 Seitdem habe ich keinen großen Glauben mehr, daß Menschen geheilt werden. Gott hat die Umstände genutzt, um seinen Glauben zu prüfen, dann war er weg.
Irgendwas stimmt da nicht.
Der Glaube war sicherlich auch nicht mehr so stark, wenn er da im Pflegeheim lag, er war ja am Schluß im Altersheim. Aber ich meinte, er war gestorben und ist am Ziel seines Glaubens angelangt.
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Benutzeravatar
Zippo
Beiträge: 4509
Registriert: Mo 23. Jan 2017, 00:17

Re: verdammen, verurteilen

Beitrag von Zippo »

Johncom hat geschrieben: Mo 22. Sep 2025, 03:18
Zippo hat geschrieben: So 21. Sep 2025, 16:38 ....evangelistische Veranstaltungen mitgenommen hat der starb sehr jämmerlich an einem Gehirntumor. Seitdem habe ich keinen großen Glauben mehr, daß Menschen geheilt werden. Gott hat die Umstände genutzt, um seinen Glauben zu prüfen, dann war er weg.
Heilung? Denken wir, die wird uns geschenkt? Oder sollten wir selber mitwirken, uns ändern, etwas opfern. Wenn wir beten "Dein Wille geschehe", dann heißt es ja: nicht mein Wille.
Deine Aufforderung zum Mitwirken sind angekommen, ich hoffe, daß du selber auch so tatkräftig mitwirkst.

Aber Gott hat noch ein anderes Werk vollbracht, um das Verdammungsurteil des Menschen aufzuheben, und daran hat Jürgen, so hieß mein Arbeitskollege, geglaubt und seinen Frieden mit Gott gefunden. Das hat er durch eigenes Wirken nicht geschafft, dazu hat er die Botschaft des Evangeliums angenommen und war ernsthafter Nachfolger Jesu gewesen.
[ELB-CSV: Röm. 8,1] Also ist jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
[ELB-CSV: Röm. 8,2] Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.
Gruß Thomas
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 18001
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: verdammen, verurteilen

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Mi 24. Sep 2025, 10:52 Aber Gott hat noch ein anderes Werk vollbracht, um das Verdammungsurteil des Menschen aufzuheben, ...
Das Persönliche lasse ich außen vor, ich möchte dafür den Inhalt besser beleuchten. Ich denke, dass der Begriff Verdammungsurteil falsch gewählt ist. Wer einmal (von Gott) verdammt wurde, der bleibt es. Wir sollten den Begriff biblisch untersuchen, ob dem auch gegeben ist. Ich denke, ja.

Gott hat die Menschen nicht verdammt, weil sie sündigen, sondern ihnen die Umkehr in Christus angeboten um aus dieser Sünde befreit und erlöst zu werden. Verdammt wird m.E. erst der, welcher dieses Gnadenangebot, das ja mehr als nur ein Geschenk ist, ausschlägt oder es auf Dauer schändlich behandelt.

Und das könnte bei Kain der Fall gewesen sein, wiewohl nicht mir, sondern Christus dieses Urteil obleigt. Für mich ist es nur eine Einschätzung nach meinem Erkenntnistand. Das muss nicht ausreichen. Gott hatte aber schon Kain auf seine Sünde hingewiesen:
1. Mo 4,7 hat geschrieben: Ist es nicht so, dass es sich erhebt, wenn du recht tust? Und wenn du nicht recht tust, so lagert die Sünde vor der Tür. Und nach dir wird ihr Verlangen sein, du aber wirst über sie herrschen.
(Anm.: Ich habe mir erlaubt die groben Grammatikfehler der ELB-CSV zu korrigieren. Da konnte halt jemand nicht genug Hebräisch)

Ich lege das so aus: Kain hatte Gottes Warnung schmählich missachtet und so wurde aus einem anfänglichen Neid mit der Zeit ein Hass, der dann am Ende in einem Brudermord geendet hatte. Die Sünde ergriff immer mehr von ihm Besitz und dann beherrschte sie ihn, statt umgekehrt. Das hätte alles nicht sein müssen, aber er missachtete eben Gottes Wort.

Und dann verfluchte ihn Gott für diese Tat, was für mich damit einem Verdammungsurteil gleichkommt. Es zeigt dann auch seine Reaktion seine Verworfenheit, dass ihm der Mord sogar gleichgültig war, indem er sinngemäß sagte: "Was schert mich mein verdammter Bruder!" Ihn kümmerte auch nicht, was er damit nicht nur Gott, sondern auch seinen Eltern angetan hatte.

Aber so muss das eben nicht enden, wenn wir uns Jesus rechtzeitig zuwenden, der für uns bezahlt hatte.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Benutzeravatar
Zippo
Beiträge: 4509
Registriert: Mo 23. Jan 2017, 00:17

Re: verdammen, verurteilen

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Mo 22. Sep 2025, 06:04.

Warum aber wird Jesus für immer Priester und König sein? Na einfach, weil er, nachdem er den irdischen Tod übewunden hat, fortan nicht mehr stirbt, sondern ewig lebt und die Zustände Leben und Tod auch nicht gleichzeitig sein können, Es geht nur entweder, oder und wenn eines der beiden nicht mehr gilt, dann verbleibst du im anderen.
Ich würde "immer" immer mit Zeit in Verbindung bringen. Sowohl das Wort "olam", als auch das Wort "äon" sind aber unbestimmte Zeitspannen, deren Ende nicht abzusehen ist. Aber das ist ein anderes Thema, da wollen wir nicht näher drauf eingehen.
Helmuth
Zippo hat geschrieben: So 21. Sep 2025, 17:23
[ELB-CSV: Mt. 25,46] Und diese werden hingehen in die ewige Pein, die Gerechten aber in das ewige Leben.
Die Zeit der Bestrafung in der Hölle wird danach bemessen, wie sehr gesündigt wurde und dann wird das Ende, also der zweite Tod kommen. Off 20
Der Auslegung folge ich heute auch. Das Hebräischstudium brachte mich dorthin. Zuvor war ich wie alle anderen im Denksinn erzogen "ewig" als einen Tempus zu verstehen. Doch wäre es nicht widersinnig von einem Tod zu sprechen, wenn er doch nicht eintritt? Es gibt kein ewiges Leben in der Hölle, das wäre ein Widersinn, der aber ensteht, wenn man hellenistisch denkt.

Es entspricht auch der Gerechtigkeit. Man kann nicht für immer leiden, wenn man nur für eine Zeit gesündigt hat. So wurde auch Jesus nicht für immer am Kreuz gepeinigt und es hatte das Leid auch ein Ende.

Die Schwere der Strafe wird nach Zeitdauer und Schmerzgrad bemessen werden, denke ich, und zwar wie es deinen eigenen Taten bzw. Untaten entsprochen hatte. Wir dürfen das getrost Gott, der das Feuer bereitet bzw. dem Richter Jesus, der das Urteil spricht, überlassen, dass dies auch gerecht ist.

So ergeht es dem, der die Gnade Gottes durch das Angebot des Blutes Jesu, das ihm Erlösung aus der Sünde bringt, entweder aufgrund seiner Taten mit Füßen tritt, oder der überhaupt das Evangelium ablehnt. Dann muss er selbst für seine Sünden sühnen, was aber auch verdammt bedeutet.
Ja, so in etwa würde ich das auch sehen. Gott straft nicht endlos, das wäre ungerecht. Es gibt eben kein vernünftiges Wort, mit dem man olam bzw. äon vernünftig übersetzen kann.

Z. Bsp in:
[ELB-BK: Mt. 25,46] Und diese werden hingehen in die ewige Pein, die Gerechten aber in das ewige Leben.
Die Verdammung hat etwas mit Verurteilung und gerechter Strafe zu tun, nicht mit endloser Pein.

Gruß Thomas
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Antworten