Gnostiker glauben an Gott (oder besser gesagt: sie wissen um ihn ) und sie verstehen sich selbst als „Christen“ und Nachfolger Jesu. Das gnostische Christentum ist eine christliche Strömung. Die Rosenkreuzer vertreten die Auffassung, dass die ersten Christen wahre Gnostiker waren und die Katharer nannten sich veri christiani (die wahren Christen) wenn sie sich selbst so bezeichnen, dann sind sie nicht gegen das Christentum.Rembremerding hat geschrieben: ↑Sa 9. Feb 2019, 08:31"Die" Gnosis gibt es nicht. Seit Anfang des 20. Jh. wird sie etwa gerne als Pool für Kritiker gegen Gott und Christen gebraucht.
Wenn etwas wirklichen Nutzen bringt, dann ist es das Streben nach Wissen und Erkenntnis. Der Religionswissenschaftler Michael von Brück sagte mal, dass jede Religion aus vielen Elementen zusammengewachsen ist und das Christentum von Anfang an synkretistisch gewesen sei. Heute finden manche Menschen durch den Kontakt mit der buddhistischen Praxis wieder zur Schönheit des Christentums.Rembremerding hat geschrieben:Das zerstört mehr, als es Nutzen bringt
zeitzeichnen.net: Sehnsucht nach Stille - Werdender Christ und werdender Buddhist (Michael von Brück)Wie kann das gehen: Durch buddhistische Praxis zur Schönheit des Christentums zu kommen? Können Sie da ein Beispiel nennen?
MICHAEL VON BRÜCK:
Ich bin Pfarrer und habe es mir zur Gewohnheit gemacht, am Ende der Zen-Sesshins, also nach einer Woche des Schweigens und intensiven Meditierens, mit den Teilnehmern die Eucharistie zu feiern. Sie beginnt mit einer Liturgie der Elemente, dann folgen die Einsetzungsworte im Rahmen einer Vergegenwärtigung der Situation, in der Jesus aus dem Bedürfnis heraus, Gemeinschaft mit seinen Freunden zu haben, das Brot teilt. Schweigend wird Brot und Wein herumgereicht und am Schluss das Vater Unser gemeinsam gesungen, vierstimmig. Das gelingt immer, ohne Probe, durch das Aufeinanderhören. So entsteht eine Mahlgemeinschaft, die Menschen unter dem Mysterium verbindet. Ganz egal, ob sie Buddhisten, Christen oder ausgetreten sind. Niemand wird oder fühlt sich ausgeschlossen. Was ich oft erlebe, sind Tränen der Freude, nach Jahrzehnten der Abkehr von der Kirche und ihren Traditionen. Es geht um - Kommunion.
Der Gebrauch von Begriffen und Denkweisen einer Religion oder Kultur durch eine andere ist letztlich unvermeidlich. Die Gnostiker versuchten das alte Mysterienwissen mit dem philosophischen Denken der Antike und dem christlichem Gedankengut zu verbinden. Was spricht dagegen, deiner Meinung nach? Wenn das Christentum Wahrheit enthält, dann wird es dadurch nicht bedroht, weil die Wahrheit immer wahr ist und bleibt.