Magdalena61 hat geschrieben: ↑Fr 10. Nov 2023, 00:12
Reinhold hat geschrieben: ↑Do 9. Nov 2023, 21:12
Da wurde von dem Geistlichen behauptet, da ja jeder Mensch irgendwie Dreck am Stecken hat, sprich nicht immer koscher gelebt hat, muss fast jeder von ihnen nach seinem Tod zur Reinigung der Seele fern von Gott für eine bestimmte Zeit ab ins Fegefeuer. (Purgatorium)
Die meinen vermutlich das hier:
1. Kor. 3, 14-15 (LUT): Und von welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen. Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen. Wird aber jemandes Werk verbrennen, so
wird er Schaden leiden; er selbst aber wird gerettet werden,
doch so wie durchs Feuer hindurch.
"Durchs Feuer hindurch" ist sicher alles andere als angenehm. "Er wird Schaden leiden"-- was ist damit gemeint?
Irgendeine Form von Leiden?
Das hätte ich auch geantwortet. Gibt es dann also ein Fegefeuer, in dem die Sühnung von Sünden nicht durch das Blut Jesu erfolgt, sondern durch eine Strafe ?
Es geht ja um die Werke, die beurteilt werden. Und dem Betreffenden ist vielleicht gar nicht aufgefallen, was da falsch gewesen war. Es fehlte entweder die Ehrlichkeit der Selbstbetrachtung und es fehlte die Reue und Buße.
Und mit einer erlittenen Strafe kann man ein Vergehen sühnen, so war es im AT, da wurde alles bestraft, was die Gebote Gottes übertreten hat. Nicht, daß ich jetzt dazu auffordern möchte, den Strafenkatalog des alten Bundes wieder hervorzuholen, der war für Israel gedacht.
Prinzipiell kennen wir aber diese Form der Läuterung von klein auf und lernen dadurch.
Wir kennen das ja auch aus unserem täglichen Leben, da wird ja auch bestraft. Neulich habe ich mal wieder nachts auf der Straße ein Temposchild übersehen. Mit Geld war es dann gesühnt. Also bezahlen und beim nächsten mal aufpassen.
Muß man sich so das Fegefeuer vorstellen ? Dann würden wir spät, aber wir würden daraus lernen.
Eigentlich wünschten wir uns ja solch einen Gott schon in dieser Welt. Es ist ein Verhängnis, daß er uns hier so viele Freiheiten läßt. Und nach dem Tode kommt dann die böse Überraschung, wenn wir nicht im Laufe des Lebens schon mal von Gott angemahnt worden sind.
Das ist doch besser böse Werke abzustrafen, wie zu eilig vergebene Gnade.
Und manchmal ist es sogar so, daß gute Werke in unserer finsteren Welt abgestraft werden.
So ist es ja unserem Herrn Jesus auch ergangen und er macht seinen Nachfolgern auch nicht soviel Hoffnung, dem ungerechten Leid dieser Welt entgehen zu können. Mt 10,16-24
Frage: Was wird uns Gott vor dem Richterstuhl Christi vorwerfen ? Da geht es sicher nicht zu, wie bei einem weltlichen Gericht.
In Mt 22,11-13 geht es um ein fehlendes hochzeitliches Gewand.
In Mt 25,42-43 geht es um unterlassene Hilfeleistung.
In Mt 25,27-30 geht es darum, daß jemand seine Gabe nicht eingesetzt hat.
Aber diese Menschen sind ja eigentlich leider ganz raus. Es muß sich um Werke handeln, die gemacht oder nicht gemacht wurden, aber es ist doch irgendwie noch verzeihlich.
Da mag es ja auch gute Werke im Leben eines Menschen gegeben haben.
Wir müßen alle vor den Richterstuhl Christi, um zu empfangen, was wir Gutes und Böses getan haben. 2 Kor 5,9-11
Für böse Taten werden wir sicher kein Lob erfahren.
Was könnte das also sein, was da abgestraft wird ?
Ist es ein zu weltliches Leben, ein Leben im Luxus, während andere Menscnen mit einem Allmosen abgespeist werden, um das Gewissen zu beruhigen ? Lk 16,20-23
Haben wir hilfesuchende Menschen einfach übersehen ? Lk 10,25-35
Ist es der Egoismus, der oft mit Hartherzigkeit gepaart ist, mit dem manchmal sogar in der Familie vorgegangen wird ? Wenn man z. Bsp. seine Eltern ins Altersheim gibt, obwohl es ihnen da schlecht geht und andere Möglichkeiten da wären.
Es gibt auch in christlichen Kreisen Probleme mit Hurerei, hier befindet sich eine der Hauptspielwiesen Satans. Und selbst König David ist in diese Falle getappt und hat noch einen Mord dazu begangen. Wird er im sogenannten Fegefeuer landen ?
Es geht um geistliche Hurerei, da werden Lehren akzeptiert und gutgeheißen, die man besser ablehnen und verwerfen sollte. 1 Tim 4,1; Off 2,14; 2 Thess 2,7-12
Haben wir mit der Zunge gesündigt, Gott gelästert, oder auch unseren Mitmenschen böse Worte gemacht ? Jak 3,8-10
Nicht einmal der Prophet Jesaja wollte sich von dieser Sünde freisprechen, und meinte, er wäre unreiner Lippen und lebte unter einem Volk mit unreinen Lippen. Jes 6,3-5
Da gäbe es für mich sicherlich mehr als eine glühende Kohle. Denn bei Gott habe ich mich mehr als einmal auf eine böse Art beklagt. Bei Menschen weiß ich mich besser zu beherrschen, obwohl ich auch da nicht vollkommen bin. Und in den eigenen vier Wänden, auch im Auto, habe ich auch manchmal böse Gedanken und Worte, die dem Heiligen Geist nicht gefallen. Eph 4,31
Ihr dürft die Liste gerne vervollständigen. Je mehr ich hier schreibe, umso mehr sehne ich mich nach Gnade.
Magdalena
Und im Jenseits gilt nicht die Erdenzeit... wie "lange" dauert es dann, bis jemand aus dem Feuer wieder draußen ist?
Er behauptete weiterhin, dass Gebete der noch Lebenden für die im Fegefeuer leidenden Seelen dazu beitragen deren qualvolle Zeit im Fegefeuer (Purgatorium) zu verkürzen.
Das kann ich nicht beurteilen.
Unter Protestanten ist es nicht üblich, für Menschen zu beten, die bereits verstorben sind.
Wo steht es auch geschrieben ?
Gruß Thomas
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.