Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker

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Magdalena61
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Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker

Beitrag von Magdalena61 »

Mt. 28, 19 (Luther 1984): Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker...
Hi, :)
... es gab einmal ein kleines Heftchen, das nannte sich "Wegweiser zur täglichen Andacht und erschien alle zwei Monate im deutschen Sprachraum. Es enthielt kurze Besinnungen für jeden Tag.

Die Besonderheit daran war, dass viele Christen aus der ganzen Welt ihre Erfahrungen und Gedanken mit einbrachten. Für mich war dieses kleine Heft wie ein Adventskalender: Man konnte nie wissen und man war immer sehr neugierig, was man hinter dem nächsten Türchen finden würde.
Leider wurde die Verbreitung dann eingestellt-- wenn ich mich richtig erinnere aus Kostengründen, weil zu wenig Abonnenten sich dafür interessierten. Das ist jammerschade, denn hier hatte die Gemeinde Jesu getan, was sie tun soll: Mit den Gaben, die ein jeder empfangen hat, den Leib auferbauen.

Seither habe ich nichts Vergleichbares gefunden. Aber meine "Wegweiser" habe ich noch alle, und manchmal lese ich in dem einen oder anderen Heft. Denn die Gedanken darin sind zeitlos.

Hier mal einer dieser Beiträge:
An kalten Wintertagen möchte ich mich am liebsten in eine warme Decke wickeln und schlafen. Doch bald merke ich, dass Aktivität mich besser warm hält. Und am wärmsten wird mir, wenn ich, statt untätig im Hause zu bleiben, draußen jogge.

So ist es auch mit unseren Beziehungen. Wenn man uns die kalte Schulter zeigt, möchten wir uns in die warme Decke aus Selbstmitleid, Ärger oder Ablehnung wickeln. Besser ist es, wenn wir aus uns herausgehen, die Freundschaften belasten, mitmachen und sogar Reibungen riskieren.

Gleiche gilt sogar für den Glauben. Jesus wußte, dass Ablehung, Haß und sogar Tod seine Jünger erwarteten. Dennoch trug er ihnen auf, hinaus in die Welt zu gehen und die frohe Botschaft zu verkündigen. Er wusste, wenn sie aktiv Gottes Willen tun würden, würde es ihnen wärmer ums Herz sein, als wenn sie sich irgendwo sicher versteckten.

Es mag uns oft schwer sein, zu unserem Glauben zu stehen. Doch wärmt uns Gottes Liebe mehr, wenn wir uns im Glauben üben, als wenn wir uns die die Decke der Selbstgefälligkeit und Bequemlichkeit wickeln.
Cynthia A. Peel, Ohio
Quelle: Wegweiser , 22. November 1991
Es ist schon so, wie Cynthia schreibt: Christen, die sich in ein frommes Ghetto zurückziehen, weil sie von ihren Mitmenschen, auch von Nichtchristen... in Frage gestellt, abgelehnt und verletzt wurden...Christen, die sich einigeln, weil Angst haben, sich in der Konfrontation mit anderen Meinungen und säkularen Einflüssen zu verunreinigen und ihren Glauben zu verlieren... die schmoren irgendwann im eigenen Saft und stagnieren.

Sie wachsen nicht mehr im Glauben, weil sie, wenn sie alles gelernt haben, was für die Mitgliedschaft in ihrem speziellen Verein wichtig ist und meinen "Ich bin reich und habe genug und brauche nichts!" Offb. 3, 17... sich nicht mehr weiter entwickeln.

"Geht hinaus..."--- wohin denn?

Aber andererseits:
1. Joh. 2, 15Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters.
Was kann man riskieren, was nicht?

Wie seht ihr das?
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Hiob
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Re: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker

Beitrag von Hiob »

Magdalena61 hat geschrieben: So 8. Dez 2019, 11:27 Was kann man riskieren, was nicht?

Wie seht ihr das?
Eigentlich sollte man das riskieren, wofür man steht - unser Grundgesetz gibt einen Rahmen, der dies erlaubt. Allerdings sollte man - das wäre ein persönlicher Rat - dabei verbal nicht zu offensiv auftreten, da die oft mit "Ego-Trips" in einen Topf geworfen wird. - Am besten scheint mir immer noch das Vorleben mit der verbalen Begleitung "Schaut, wie ich lebe - ich könnte das ohne meine Glauben nicht, welcher folgender ... ist". - Das heißt: Das Vorleben muss erst mal funktionieren, weil einem sonst keiner was abnimmt - das ist die Praxis.
Rembremerding

Re: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker

Beitrag von Rembremerding »

Magdalena61 hat geschrieben: So 8. Dez 2019, 11:27 Christen, die sich einigeln, weil Angst haben, sich in der Konfrontation mit anderen Meinungen und säkularen Einflüssen zu verunreinigen und ihren Glauben zu verlieren... die schmoren irgendwann im eigenen Saft und stagnieren.
Das ist alles richtig, man darf gehorsam offensiv seinen Glauben leben.
Was ich jedoch in dieser Pauschalität zu bedenken gebe: Nicht jeder ist dazu berufen, sich auseinanderzusetzen, sich zu konfrontieren, es gibt verschiedene Charismen und man kann im Gebet durch den Hl. Geist erfahren, was Gott mit einem will. So manche Christen, die an den Straßenecken stehen und jeden die Hölle androhen (überspitzt formuliert) und dabei meinen, als Belohnung dafür in den Himmel zu kommen, sollten Gott befragen, ob das ihre Berufung ist.
Maryam
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Re: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker

Beitrag von Maryam »

Hiob hat geschrieben: So 8. Dez 2019, 12:04
Magdalena61 hat geschrieben: So 8. Dez 2019, 11:27 Was kann man riskieren, was nicht?

Wie seht ihr das?
Eigentlich sollte man das riskieren, wofür man steht - unser Grundgesetz gibt einen Rahmen, der dies erlaubt. - Am besten scheint mir immer noch das Vorleben mit der verbalen Begleitung "Schaut, wie ich lebe - ich könnte das ohne meine Glauben nicht, welcher folgender ... ist". - Das heißt: Das Vorleben muss erst mal funktionieren, weil einem sonst keiner was abnimmt - das ist die Praxis.
Hi Hiob
Genau so ist es. Wie soll jemand andere zu Jüngern Jesu Christi machen, wenn er oder sie selber noch nicht von Jesus wahre Jüngerschaft gelernt und seither im Leben getreulich umgesetzt hat. Jesus verhiess ja. Wer ihm nachfolge würde nimmermehr in der Finsternis sein sondern das Licht des Lebens haben, also sich selber zu einem Licht verändern.

Graham Cordon schrieb ein Buch, dessen Titel schon sehr Aussagekräftig ist " Das habt ihr mir getan..engagiertes Christsein in einer unfairen Welt"

lg Maryam
Spice
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Re: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker

Beitrag von Spice »

Hiob hat geschrieben: So 8. Dez 2019, 12:04
Magdalena61 hat geschrieben: So 8. Dez 2019, 11:27 Was kann man riskieren, was nicht?

Wie seht ihr das?
Eigentlich sollte man das riskieren, wofür man steht - unser Grundgesetz gibt einen Rahmen, der dies erlaubt. Allerdings sollte man - das wäre ein persönlicher Rat - dabei verbal nicht zu offensiv auftreten, da die oft mit "Ego-Trips" in einen Topf geworfen wird. - Am besten scheint mir immer noch das Vorleben mit der verbalen Begleitung "Schaut, wie ich lebe - ich könnte das ohne meine Glauben nicht, welcher folgender ... ist". - Das heißt: Das Vorleben muss erst mal funktionieren, weil einem sonst keiner was abnimmt - das ist die Praxis.
Ja, ohne wirkliches Christenleben kommt die christl. Botschaft nicht gut an. Ich will mich jetzt nicht selbst beweihräuchern, aber ich bin glücklich darüber, dass mich immer einmal ungläubige Menschen, die mich vom Sehen kannten, angesprochen haben, u.a. weil ich "so glücklich aussehe", "immer so freundlich bin"; ja sie haben sogar zur Zeit und Unzeit (mitten in der Nacht) an mein Fenster geklopft um ein seelsorgerliches Gespräch haben zu können.
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Oleander
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Re: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker

Beitrag von Oleander »

Magdalena61 hat geschrieben: So 8. Dez 2019, 11:27 Leider wurde die Verbreitung dann eingestellt...
Die eine Tür schloß sich, dafür tun sich andere auf, wie sehns oft nur nicht.
Alles in "Gottes" Hand

:wave:
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Magdalena61
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Re: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker

Beitrag von Magdalena61 »

Rembremerding hat geschrieben: So 8. Dez 2019, 12:29 So manche Christen, die an den Straßenecken stehen und jeden die Hölle androhen (überspitzt formuliert) und dabei meinen, als Belohnung dafür in den Himmel zu kommen, sollten Gott befragen, ob das ihre Berufung ist.
Dieses "Auf andere zugehen und sie konfrontieren" ist eben mein Problem. Weil ich oftmals einfach spüre, dass es "nicht passt". Man kann die Leute doch nicht so überfallen.

Im direkten Umfeld hatte ich versucht, eine ältere Nachbarin, die immer viel und laut herumschimpft, auf Gott hinzuweisen. Dass man Ihn um Hilfe bitten kann. Die harsche Antwort war: "Es gibt keinen Herrgott".
Punkt.
"Doch", sagte ich, "natürlich gibt es Ihn. Sie müssen es halt einfach mal probieren".

Und das Ganze möglichst freundlich. Für irgendwelche langen Erklärungen ist sie nicht zugänglich, denke ich. Da fehlen die Voraussetzungen. Komplett.

Es ist jetzt schon etwas länger her, dass wir dieses "Gespräch" hatten.
:mrgreen: Der Effekt?
(Sie sitzt immer gerne eine Weile draußen auf der Bank neben ihrem Haus, und dann singt sie laut):

Mittlerweile singt sie (auch) Kirchenlieder.
Na gut.
Aber schimpfen tut sie immer noch.

Irgendwie geht die Welt um uns herum zugrunde, jeden Tag sterben viele Menschen, z.B. auf unseren Straßen. Und ich habe ein permanent schlechtes Gewissen, weil ich nicht mehr tue.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Hiob
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Re: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker

Beitrag von Hiob »

Magdalena61 hat geschrieben: So 8. Dez 2019, 15:45 ich habe ein permanent schlechtes Gewissen, weil ich nicht mehr tue.
LG
Du tust genug - Deine Familien-Leistung ist grandios - und die Welt kannst und sollst Du nicht retten. --- Ich setze hier auf "Abgeben" (was nicht heißt, dass man faul ist) - Loslassen. - Vielleicht habe ich es hier leichter als Du, weil ich glaube, dass auch ohne mich JEDER zu seiner Zeit ins Licht der Erkenntnis gestellt wird.
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Re: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker

Beitrag von Travis »

Magdalena61 hat geschrieben: So 8. Dez 2019, 11:27 ... es gab einmal ein kleines Heftchen, das nannte sich "Wegweiser zur täglichen Andacht und erschien alle zwei Monate im deutschen Sprachraum. Es enthielt kurze Besinnungen für jeden Tag.
Diese Heftchen kenne ich nicht. Aber im deutschsprachigen Raum ist christliche Literatur abseits der HKM und der liberalen Theologie generell, in den meisten Fällen nicht mit einer breiten Leserschaft gesegnet. Entsprechend verschwinden Zeitschriften und Bücher oft recht rasch vom Markt.
Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker
Das ist die Kurzbeschreibung meines Dienstes.
- Foren Concierge -
"Steter Trottel höhlt den Interlekt"

הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
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Re: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker

Beitrag von Magdalena61 »

Hiob hat geschrieben: So 8. Dez 2019, 19:39 Du tust genug - Deine Familien-Leistung ist grandios - und die Welt kannst und sollst Du nicht retten. --- Ich setze hier auf "Abgeben" (was nicht heißt, dass man faul ist) - Loslassen.
Nett von dir.
Aber theoretisch könnte ich an Evangelisationen teilnehmen; kürzlich war hier eine Aktion der Landeskirchlichen Gemeinschaft; ich habe es noch nicht einmal fertig gebracht, eine der abendlichen Veranstaltungen zu besuchen. Man muss aber dazu sagen: Parkplätze gibt es viel zu wenig dort, und das Auto am Abend, wenn kaum Leute unterwegs sind, irgendwo weiter weg unbewacht zu lassen, ist keine gute Idee hier, so wenige Kilometer von der Grenze entfernt. Da gibt es so einen geflügelten Spruch: Kaum gestohlen, schon in Polen...
- Vielleicht habe ich es hier leichter als Du, weil ich glaube, dass auch ohne mich JEDER zu seiner Zeit ins Licht der Erkenntnis gestellt wird.
Sicher wird jeder vor Jesus erscheinen müssen und dann erkennen: Shit, den gibt's ja wirklich!
(Was man eigentlich heute auch schon wissen kann, denn Jesus erscheint seit Jahren Muslimen, und darüber gibt es schriftliche Zeugnisse)
Aber für manche, die sich ein Leben lang weigerten, mit Jesus Kontakt aufzunehmen, um herauszufinden, was Sache ist, wird es dann wahrscheinlich ---
zu spät sein.
Der reiche Mann in Lk. 16 meinte ja, jemand solle seine Brüder warnen. Abraham lehnte diese- ausnahmsweise selbstlose- Bitte ab.
Kein Wort von einer 2. Chance.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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