Fürbitten ist nicht die Zügel schießen lassen, sondern unser geistliches Machtmittel und es bewirkt mehr als der politische Aktivismus. Das habe ich als Christ gelernt. Früher dachte ich auch anders, weil ich es nicht besser wusste.
Du zeichnest kein korrektes Bild der Politiker. So wird auch Fürbitte kraftlos. Du kannst ja nicht bitten (ich überzeichne bewusst): „Herr, bitte hilf den heuchlerischen Arschlöchern, die uns mit ihren verlogenen Versprechungen verscheißern.“
Die meisten sind nicht so verlogen, wie man denkt, sondern bloß von ihrer politischen Ideologie überzeugt, klarerweise hinsichtlich der biblischen Wahrheit unwissend. Daher lautet Paulus Fürbitte anders:
Paulus betet, dass die Menschen durch die Wahrheit errettet werden, egal wer. Daher bete ich z.B. überhaupt nicht für politische Belange, sondern dass z.B. die Familien der Politiker Segen erfahren und die Gnade Gottes kennenlernen. Das ist ein völlig anderes Gebetskonzept.1. Tim 2,3-4 hat geschrieben: Denn dies ist gut und angenehm vor unserem Heiland-Gott, der will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Ein Politiker ist ein Mensch wie jeder anderer, aber wenn er z.B. ein krebskranke Frau hat oder ein Kind, das im Rollstuhl sitzt, dann ändert sich mein Blickwinkel, und zwar weg von der schnöden Politik und zu einem gnädigen Gott und einem barmherzigen Jesu, der jeden geheilt hat, der ihm über den Weg lief, ob der nun ein hohes Tier war oder ein armer Schlucker.
Dieser Perspektivenwechsel gestaltet die Fürbitte anders und hat m.E. eine völlig andere Wirkungsweise. Versuche das einmal. Ich habe einmal bei einer Wahlkundgebung einen Spitzenpolitiker nach seiner Rede abgepasst und gefragt, ob ich für ihn beten darf. Ich betete dann nicht ein Wort über politische Ziele, sondern im Sinne von Paulus.