Nein, das ist nicht korrekt.
Wenn Westen/EU ihre Werte/Freiheit/Demokratie in der Ukraine verteidigt sehen und dies auch von Teilen der Ukraine so vertreten wird (was ja der Fall ist), dann ist Westen/EU in die Ukraine eingezogen und es wird auch der Anspruch darauf erhoben.
(es versteckt niemand)
Grundsätzlich ist die Ukraine ein Grenzland (der Name bedeutet wohl auch genau das) und es gibt damit in der Bevölkerung der Ukraine gewisse Vorlieben (Asien / Europa).
Die Vergangenheit der Ukraine enthält eine Eindeutigkeit: wann immer es in zwei Richtungen gegangen ist, hat es geknallt.
Die Ukrainer sind von ihrer Vergangenheit ganz nah an Russland dran.
Es war nirgendwo versteckt, dass eine Inanspruchnahme der Ukraine von Westen/EU zu einer Explosion führen würde (die Geschichte ist voll davon).
Eine russische Regierung kann nicht zuschauen, wie eine systemische Frontlinie mitten durch die uralte Gemeinsamkeit getrieben wird.
Die einzige Möglichkeit, wie man sich diese Idee schön reden hat können, ist: Russland wurde zur schwachen Lokalmacht abgewertet, so dass man sich den Schritt einfach erlauben konnte.
Das ist genau das, was unterwegs war: Obama verhöhnt Russland als Regionalmacht
Die USA galt eine Zeit lang als "die einzig übriggebliebene Supermacht" und hat sich auch so verhalten.
Wenn man nicht vorsichtig ist, dann läuft dies auf den Punkt hinaus "bis hierhin und nicht weiter" (denn tatsächlich ist Russland immer noch die stärkste Nuklearmacht - ein Umstand, an den man sich in der NATO durchaus erinnert - Stichwort: "rote Linien").
Dieser Punkt war wohl erreicht, als innerhalb des schwelenden Krim-Konfliktes der Anspruch von Westen/EU (auch NATO) auf die Ukraine deutlich wurde.