Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
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Magdalena61
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Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Beitrag von Magdalena61 »

Nobody2 hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 18:29Da jedoch eine Ehe grundsätzlich nicht geschieden werden kann, es sei denn ... mangels Erfüllung ehelicher Pflichten
Die RKK praktiziert die Annullierung von Ehen-- einer der Gründe: So kann eine Ehe, die nicht durch ehelichen Verkehr vollzogen wurde, durch päpstliche Dispens aufgelöst werden.
Also dann, wenn die Ehe "nicht vollzogen" wurde. Nie vollzogen wurde. Nicht ein einziges Mal.
Biblisch kann man diverse Regelungen in diesem Kirchenrecht wohl kaum begründen.
Nobody2 hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 18:29Man braucht also nur ein wenig zu warten, bis der Ex-Partner eine neue Beziehung eingeht.
Theoretisch ja. Wenn der oder die Ex neu verheiratet ist, dann ist der Rückweg ausgeschlossen und die alte Ehe definitiv gebrochen.

Aber was, wenn der oder die Ex nicht heiratet? Ist dann der andere Teil dazu verurteilt, alleine zu bleiben? Das läuft ja mehr oder weniger darauf hinaus: Wer sündigt zuerst?
Nobody2 hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 18:29Das gibt es so selten, dass man normalerweise nicht lange warten muss, bis der Ex eine/n neue/n hat.
Wenn das bei einem Christen so ist, dann sagt das eine Menge über die Qualität seines Glaubens aus. Gott sieht die Sache mit der Ehe nicht so locker.
Nobody2 hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 18:29Eine andere Möglichkeit ist, dass man sich so abspricht, dass einer der beiden die Sünde der Enthaltsamkeit auf sich nimmt - sich also dem Partner verweigert - und dadurch die Ehe endgültig gelöst wird.
Das würde noch nicht einmal die RKK akzeptieren.
Nobody2 hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 18:29 Lieber eine kleine Sünde als für immer zur Einsamkeit verdammt....
:) Es ist gut gemeint von dir- aber... das geht nicht!
Für Christen ist es von fundamentaler Bedeutung, legale Wege zu finden. Das heißt: Eine Ehescheidung und eventuelle Wiederheirat dürfen nicht gegen biblische Normen verstoßen.
Nobody2 hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 18:29Ach und noch ein Hinweis: Der Ehevertrag vor dem Gesetz eines Landes ist vor Gott nicht gültig.
Doch.
Nobody2 hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 18:29 Wenn ein Paar sich erst garnicht vermählt und dabei keine Intimitäten austauscht, gilt es nicht als Ehe, weder vor Gott, der Kirche noch einem Staat.
Na, du machst mir ja mals Spaß. :) Sehr kreativ, deine Gedanken.

Wenn kein Treueversprechen da ist, also niemals ernsthaft geplant war, zusammen zu bleiben, dann läuft das "Verhältnis" unter "Unzucht".
LG
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Nobody2
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Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Beitrag von Nobody2 »

lovetrail hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 19:06 Kann es sein, dass du eine oder mehrere sehr schlechte Erfahrungen mit Beziehungen gemacht hast und das jetzt generalisierst? Ich finde es nicht gut, wenn man für seelische Belange Geistliches (bzw das Wort Gottes) einspannen möchte. Wenn man sehr verletzt ist, dann gibt es auch die Möglichkeit zu Jesus als dem Heiler zu gehen.

Und dort wo man selber jemanden verletzt hat, sollte man das auch vor Gott bringen und um Vergebung bitten. Denn meistens ist man nicht nur Opfer sondern auch Täter gewesen.
Vergiss nicht, dass ich die Ansichten verschiedener Religionen, esoterischer, spiritueller Schulen verinnerlicht habe und daher ein anderes Bild habe. Es geht nicht um Schuld und auch nicht Verletzungen selbst oder Heilung in dem Sinne, über solche hinweg zu kommen. Ja, natürlich kann Gott, kann Jesus dem Betenden da auch helfen. Das sehe ich auch so.

Nein, es geht um andere Dinge. Ich glaube nun mal an einen vorgeburtlich detailliert festgelegten Lebensplan jedes einzelnen Menschen, an das Gesetz des Karmas, das alles irgendwann, irgendwie auf einen zurückfällt, das alles einen Preis hat, aber auch an das Rad der Wiedergeburt. Ich glaube darüber hinaus an spirituelle Ebenen des Geistes, in denen Himmel und Höllen zu finden sind, die vergänglichen unter der Herrschaft der negativen Kraft, die sehr langlebigen aber dennoch vergänglichen Ebenen, in denen das Gesetz Gottes, also das Gesetz der Gnade, Liebe und Vergebung herrscht, es daher auch kein Karmisches Gesetz gibt und die unvergänglichen Ebenen, wo das Königreich Gottes ist mit Jesus Christus und dem höchsten Gott selbst.

Daher glaube ich, dass alle wichtigen Beziehungen im Leben vorherbestimmt sind und wir daher auch dazu verdammt sind, sie entsprechend dem Plan zu durchleben. Das bedeutet, wenn es uns so bestimmt ist, werden wir eine Scheidung erleben, werden mehrere Ehen schließen oder auch überhaupt keine, vielleicht aber wirklich nur eine und die ein Leben lang. Das aber ist uns allen nicht gegeben sondern wurde im geistigen Reich festgelegt entsprechend dem Wesen der Seele, die sich inkarniert.

Das bedeutet, dass man sich zwar immer darum bemühen soll, liebevoll zu sein, treu ergeben an der Ehe festhalten, also tugendhaft zu sein, doch dass es auch sein kann, dass eine Ehe zum Scheitern verurteilt ist und wiederum eine andere Ehe geschlossen werden muss. Es gibt natürlich auch Beziehungen, die nicht vorherbestimmt wurden, nur woher soll man das wissen? Was ich damit sagen will, ist, dass wir unser Leben trotz besten Absichten und bestem Charakter nicht in unseren Händen halten. Manches wurde uns gegeben aber vieles eben nicht. Tugendhaftigkeit mit allem Ernst anzustreben halte ich für typisch christlich und auch in allen anderen Religionen ist das ein Fundament des Glaubens - in allen. Die Tugenden sind auch in etwa die gleichen. Das betrifft natürlich auch die Beziehungen zwischen Mann und Frau. Nur wenn etwas schief geht, muss das nicht unbedingt ein Vergehen sein und auch eine neue Heirat muss nicht unbedingt eine Sünde sein, wenn es von Gott so vorherbestimmt wurde. Und da bin ich mir sicher, dass das heute sehr oft der Fall ist.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Nobody2
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Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Beitrag von Nobody2 »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 20:26 Zumindest jemand, der seine Bedürfnisse, Wünsche oder Begierden über ein gegebenes Versprechen stellt.
Die Praxis scheint mir deutlich zu zeigen, dass eine Beziehung nach einem Betrug in vielen Fällen nachhaltig geschädigt ist und nicht selten trotz aller Mühe und Bereitschaft nicht mehr wiederhergestellt werden kann. Wird dennoch daran festgehalten, kann das auch in eine totale Katastrophe münden. Dass man sich misshandelt oder ermordet. Oder dann völlig entgleist mit anderen Partnern und die Beziehung eine Farce wird.

Sicher kann das vergeben werden. Aber das wird eine Ehe auch nicht unbedingt retten können. Oftmals sind solche Ausbrüche auch ein Symptom für eine kranke Beziehung. Sprich, die Spitze des Eisberges. Eine gegenseitige Vergebung bringt es dann auch nicht mehr zurück.

Ich halte viel von Tugenden, von Ernsthaftigkeit, Aufrichtigkeit in einer Ehe, aber in manchen Fällen bin ich mir sicher, dass Gott es nicht als Sünde betrachtet, wenn eine Ehe sich auflöst und die Partner neue Bindungen eingehen. Vor allem nicht, wenn diese Ehe entsprechend seinen Anordnungen geschlossen wurde und verlief.
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lovetrail
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Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Beitrag von lovetrail »

Nobody, das kannst du ja gerne glauben und manchem stimme ich auch zu, aber vielleicht ist es dir vorbestimmt auf lovetrail zu treffen, der dir sagt, dass du aus deinen seelischen Verletzungen heraus eine extreme und metaphysisch überhöhte Leib- und Ehefeindlichkeit predigst? ;-)

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
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Nobody2
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Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Beitrag von Nobody2 »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 20:26 Aber was, wenn der oder die Ex nicht heiratet? Ist dann der andere Teil dazu verurteilt, alleine zu bleiben? Das läuft ja mehr oder weniger darauf hinaus: Wer sündigt zuerst?
In der Praxis dürfte das wohl nur sehr selten vorkommen. Dass sich die Partner dann gegenseitig dazu drängen, endlich die Ehe zu brechen, damit sie frei sind. Aber keiner es "zuerst" tun will. Denn beide wollen und werden, so oder so, nur der erste hat den schwarzen Peter und der zweite ist dann raus. :) Es darf geschmunzelt werden.
Doch
Ich weiß zufällig, dass auch sehr gute Katholiken das mitunter so sehen, dass der Ehevertrag vor Gott nichts gilt. Im Ehevertrag steht überhaupt nichts von einem Versprechen oder Gelöbnis, erst recht nicht vor Gott. Das ist schlichtweg ein Vertragsdokument und eine Aufkündigung des Vertrages ist gesetzlich vorgesehen und geregelt. Ein guter Anwalt, hat es stets ganz trocken und schnörkellos ausgesprochen: Die Ehe ist ein Vertrag. Punkt.

In der Bibel gibt es einfach keine Anweisungen zur Eheschließung. Ehe ist, was sich zusammen tut und bleiben will in Liebe, als Mann und Frau. Im Herzen steht es geschrieben, ob es eine vor Gott gültige Ehe ist oder nicht. Nicht auf einem Blatt Papier. Denn Gott interessiert sich nicht für unsere weltlichen Abmachungen und Schauspielereien. Er schaut einfach mitten ins Herz und da ist es ihm klar ersichtlich, was es ist. Zumal er die beiden selbst zusammengebracht hat in vielen Fällen...

Im Grunde geht es Gott nur darum, dass es allen gut geht. Wir sollen uns gegenseitig unterstützen und gut tun, sollen einander das Leben leichter und schöner machen. Es soll einfach funktionieren, so dass alle zufrieden und glücklich sind. Eine stabile Beziehung ist da die perfekte Grundlage, auch für eine Familie. Alles andere ist kompliziert und bringt immer Leid und Komplikationen mit sich. Die Menschen sind überfordert, sie verletzen sich und werden dadurch unglücklich und leiden und ziehen andere mit sich herunter.

Alles soll seine Ordnung haben, so wünscht es sich Gott. Und also soll auch eine Bindung zwischen Mann und Frau die göttliche Ordnung wiederspiegeln. Einerseits gibt es da die mehr oder weniger strengen Gebote als auch Verbote. Anderseit gibt es da auch den weisen, gütigen Gott, der die Menschen begleitet und ihr Leben versucht, so zu gestalten, dass sie daran reifen und wachsen können. Er ist doch weise und weiß genau Bescheid über uns. Und er ist gütig und gnädig und barmherzig. Wer sein Herz mit sich trägt mit Gott im Sinn, der wird von Gott auch nicht verdammt werden - so sehe ich es jedenfalls.

Und all diese "Formalitäten" - diese Kleinlichkeiten, Klauseln etc... das passt so garnicht zu meinem Gott, so wie ich ihn sehen will. Er ist überhaupt nicht kleinlich sondern sehr großzügig und demütig. Da kann ein Mensch das tugendhafteste Leben führen und allen Geboten und Verboten vollkommen entsprechen, ohne jeden Makel, kann jeden Gottesdienst verrichten, jede Buße und Übung getan haben, und doch ohne Glanz vor dem Angesicht Gottes stehen, während ein anderer, der auch ein Sünder war, aber dennoch aufrichtigen Herzens, vor Gott trotz seinen Fehlern und Übertretungen größten Gefallen findet. Weil es eben nicht nur um die Regeln und Vorgaben geht sondern auch um die persönliche Beziehung und Einstellung, die ein Mensch zu Gott hat.

Ich bin ja überzeugt davon, dass vorherbestimmte Beziehungen auch dem Abarbeiten von Schuld aus einem vergangenen Leben dienen. Was Menschen in eine Rolle zwingt, die ihnen vielleicht überhaupt nicht entspricht. Wir können das nicht wissen aber Gott weiß es und von daher gibt es gewisse Grenzen bei der Reue, Buße und den Selbstvorwürfen und auch was die strikte Einhaltung von Gottes Geboten betrifft. In einigen Fällen nutzt alles nichts, die Partner trennen sich eben, sie können nicht anders, wie sehr sie es auch versuchen, auch wenn sie vielleicht den besten Charakter haben und ein gutes Herz, es geht einfach nicht. Dann klärt man das mit sich und seinem Vater im Stillen ab, bittet um Vergebung, und legt die Sache dann so gut es geht einfach ab, ihm zu den Füßen legen, also die Sünden ihm in Reue und Liebe in die Hände geben. Und weiter gehen im Leben und sich dann nicht fertig machen und blockieren, wenn wirklich ein neuer Mensch ins Leben tritt und man den aber nach den kirchlichen, biblischen, religiösen etc. Vorgaben garnicht mehr heiraten dürfte oder überhaupt mit ihm zusammenleben dürfte.

Ich meine solche Dinge also auch ein wenig ... kritisch-scherzhaft. Ja, natürlich ist es auf eine Art absurd, da das Gesetz zu beugen oder eine Gesetzeslücke oder einen gesetzlichen Spielraum auszunutzen. Genauso wie solche Gesetze ab einem gewissen Punkt dann auch etwas realitätsfremd ausfallen und manche Gläubige in schwerste Krisen treiben. Eine normale Krise, die dann in einem gesunden Rahmen abgearbeitet wird, ist völlig in Ordnung, denke ich. Und wenn die Geschiedenen es dann in eine neue Ehe treibt, soll das nicht mit der Vorbelastung schwerer Schuldgefühle aufgrund solcher Regeln, Geboten etc. beginnen. Es sollte das Alte mit Gott ins Reine gebracht worden sein und das Neue dann mit einem reinen Herzen begonnen werden, damit es die besten Voraussetzungen zum Gelingen hat. So sehe ich es jedenfalls.
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Nobody2
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Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Beitrag von Nobody2 »

lovetrail hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 21:16 Nobody, das kannst du ja gerne glauben und manchem stimme ich auch zu, aber vielleicht ist es dir vorbestimmt auf lovetrail zu treffen, der dir sagt, dass du aus deinen seelischen Verletzungen heraus eine extreme und metaphysisch überhöhte Leib- und Ehefeindlichkeit predigst?
Das darfst Du gerne sagen, hast Du ja auch, und ich habe es zur Kenntnis genommen und auch verstanden. Ich weiß nun sehr gut und genau, wieso ich so bin, wie ich bin, und wie ich solche Dinge bewerte, das hat natürlich auch mit Erfahrungen zu tun, aber das Motiv ist nicht eine Verletzung. Es geht um feinstoffliche, energetische, spirituelle, geistige Vorgänge, die dahinter stehen. Nicht um die Oberfläche sondern das, was wirklich dahinter steckt. Das herauszufinden war mir immer wichtig und nach Jahrzehnten habe ich auch meine Antworten gefunden und soweit Klarheit reingebracht. Es gibt nur einen Feind, den wahren Feind, der unser aller Feind ist, das ist der erste Sohn und Gegenspieler Gottes. Es ist seine Welt, in der wir hier leben, die Welt, die er beherrscht und kontrolliert und gestaltet. Ohne seinen Einfluss wäre diese Welt ein wahres Paradies und alle Beziehungen und die Sexualität wäre völlig rein und unbefleckt, wobei in so einer Welt kaum jemand Interesse daran hätte. Denn so wie Gottes Gegenspieler alles, was gut und recht ist, vergiften und in etwas schlechtes verwandeln kann, so kann Gott auch alles, was schlecht und giftig ist, in etwas Gutes, Reines, Hilfreiches verwandeln. Wenn einmal Gott unsre Welt als sein Königreich beherrschen wird, wird die ganze Welt heilig und gesegnet und gereinigt sein.

Und heilige Menschen können nicht sündigen, nichts, was sie tun ist unrein sondern rein. Weil eben Gott in ihnen wohnt und durch sie alles geheiligt und gereinigt wird. Kein Schmutz der Welt bleibt an ihnen haften, sie sind frei von jeglicher Begierde, Sucht, Anhaftung, Stolz, Wut und allem, was schlecht ist.

Das ist aber die verheißene Zukunft.... nicht die Gegenwart. Die Gegenwart ist eine Welt, die unheilig ist und selbst noch das Gute beschmutzt, verzerrt und missbraucht. Das gilt natürlich auch für die Liebe, für jede Form von Liebe, auch die zwischen Mann und Frau und vor allem die körperliche, die zum Missbrauch gerade einlädt.

Das Traurige daran aus meiner Sicht ist, dass die Bibel diese Wahrheiten leider nicht mehr in der heute dringen erforderlichen Klarheit enthält, nicht mal im entferntesten Ansatz, dass es aber Texte wie das Hohelied gibt, die sich hervorragend zum Missbrauch eignen.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Beitrag von Hiob »

Nobody2 hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 21:44 Ich weiß zufällig, dass auch sehr gute Katholiken das mitunter so sehen, dass der Ehevertrag vor Gott nichts gilt. Im Ehevertrag steht überhaupt nichts von einem Versprechen oder Gelöbnis, erst recht nicht vor Gott. Das ist schlichtweg ein Vertragsdokument und eine Aufkündigung des Vertrages ist gesetzlich vorgesehen und geregelt. Ein guter Anwalt, hat es stets ganz trocken und schnörkellos ausgesprochen: Die Ehe ist ein Vertrag. Punkt.
Das Problem: Da das allgemeinsprachliche Wort (sogar) für (homosexuelle) eingetragene Partnerschaften "Ehe" ist, verwechselt man dies mit dem sogenannten "Sakrament der Ehe", was etwas ganz anderes ist. - Wir haben hier einen der vielen Fälle, dass die säkulare Gesellschaft bestehende Worte mit klar umrissener Bedeutung an sich reißt und semantisch, also inhaltlich, neu füllt. - Das führt dann dazu, dass der eine das Wort Ehe "so" meint und der andere "so". - Man nennt diese Überführung bestehender Wortsinne mit neuen Wortsinnen "orwellsches Neusprech".
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Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Beitrag von CoolLesterSmooth »

Hiob hat geschrieben: Fr 4. Feb 2022, 01:58 Man nennt diese Überführung bestehender Wortsinne mit neuen Wortsinnen "orwellsches Neusprech".
Na, na, na, nicht jeder Bedeutungswandel ist gleich orwellian, v.a. da eine Entwicklung in die Richtung, dass etwas auch etwas anderes bedeuten kann, den Mechanismen des Newspeak entgegen läuft, bei dem durch Verengung die Möglichkeit einschränkt werden soll, unliebsame Inhalte zu vermitteln.
Dementsprechend müsste man, wenn man schon Orwell beschwört, eher fragen, ob die exklusive Beanspruchung des Begriffs "Ehe" durch die Kirche, ein Begriff der bereits vor der kirchlichen Übernahme des Ehe-Business existierte, am Ende nicht einer Newspeak-artigen Definitionsverengung deutlich näher kommt, als die aktuell fortlaufende Entwicklung des Begriffs.
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Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Beitrag von Magdalena61 »

Nobody2 hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 21:09
Magdalena61 hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 20:26 Zumindest jemand, der seine Bedürfnisse, Wünsche oder Begierden über ein gegebenes Versprechen stellt.
Die Praxis scheint mir deutlich zu zeigen, dass eine Beziehung nach einem Betrug in vielen Fällen nachhaltig geschädigt ist und nicht selten trotz aller Mühe und Bereitschaft nicht mehr wiederhergestellt werden kann.
Wer seinen Partner wissentlich, also nicht in einem getrübten Bewußtseinszustand, etwa nach reichlichem Alkoholgenuß betrügt, hat sich innerlich schon weit von ihm und von seinem Treuversprechen entfernt.

Zu einer ohnehin schon angeschlagene Beziehung kommt dann noch der Ehebruch dazu. Das ist der Grund, warum so viele Ehen dann scheitern. Es muss aber nicht zwangsläufig so kommen, wenn beide Partner sich ernsthaft Gedanken machen darüber, was sie eigentlich wollen, wieviel ihnen der Partner und das Bündnis (noch) wert ist und im Falle einer Verständigung dann gemeinsam darum bemüht sind, sich dem anderen wieder anzunähern.

Was ist eigentlich mit den "heimlichen Sünden"-- Kopfkino mit realen Personen... das ist doch genauso Ehebruch, auch dann, wenn keiner etwas davon mitkriegt.
Nobody2 hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 21:09Wird dennoch daran festgehalten, kann das auch in eine totale Katastrophe münden.
Dass man sich misshandelt oder ermordet. Oder dann völlig entgleist mit anderen Partnern und die Beziehung eine Farce wird.
Eine solche Entwicklung zeigt, dass es einem oder beiden Partnern nicht nur am guten Willen fehlt, sondern bei ihm oder bei ihnen vielleicht die Voraussetzungen gar nicht gegeben sind, zwischenmenschliche Krisen erfolgreich zu bewältigen. Es fehlt an der sozialen Kompetenz; an der menschlichen Reife.
Nobody2 hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 21:09Oftmals sind solche Ausbrüche auch ein Symptom für eine kranke Beziehung. Sprich, die Spitze des Eisberges.
Ich habe mehr die "ganz normalen" Zeitgenossen im Blick. Die nicht perfekten, aber nicht psychisch behinderten,krankhaft egoistischen oder gar boshaften Mitmenschen.

Und davon, dass man dem betrogenen Partner eine Mitschuld an den Werken des ehebrecherischen Partners gibt, halte ich gar nichts. Niemand wird dazu gezwungen, ein außereheliches Verhältnis einzugehen. Wenn er es tut, und dann auch noch als Christ, dann trägt ganz alleine er die Verantwortung dafür und nicht sein Partner.

Man weiß doch, dass, wenn man heiratet, nicht alle Tage Sonnensschein sein wird. Und daran, wie Menschen mit Problemen umgehen... wie sie sich in Krisen bewähren... wird offenbar, wer sie sind; was in ihnen steckt. Die Werke eines Menschen sind ein Spiegelbild seines Charakters und seines Glaubens.

Für einen Gläubigen kommt Ehebruch innerhalb einer bestehenden Ehe als "Problemlösung" nicht in Frage. Er kann und will nicht die Gebote Gottes übertreten. Auch, wenn seine Lage total aussichtslos erscheint: Wenn er sich mit seinem Kummer an Gott wendet, wird dieser ihn nicht im Stich lassen.

Er wird allerdings seine Träume, Erwartungen und Wünsche Gott hinlegen; Gott übergeben müssen, wenn er wirklich auf Ihn vertraut und bereit ist, jede Entscheidung Gottes bereitwillig anzunehmen und umzusetzen, wie auch immer diese aussehen wird.
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Re: Eine(n) Geschiedene(n) heiraten?

Beitrag von Magdalena61 »

Nobody2 hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 21:09 in manchen Fällen bin ich mir sicher, dass Gott es nicht als Sünde betrachtet, wenn eine Ehe sich auflöst und die Partner neue Bindungen eingehen.
Es ist immer Sünde, zu trennen, was Gott zusammengefügt hat. Die Frage ist, wer die Verantwortung für den Zerbruch trägt.
Und da sollte man nicht den Verlierer mit Schuldzuweisungen belasten, die vor Gott nicht im Geringsten gerechtfertigt sind.

Die Bibel ist da sehr pragmatisch. Bessere Weisungen habe ich noch nirgends gefunden. Und mit ein bißchen Verstand und Lebenserfahrung wird das jeder realisieren müssen.
Nobody2 hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 21:09Vor allem nicht, wenn diese Ehe entsprechend seinen Anordnungen geschlossen wurde und verlief.
?
Ich meine, man hat immer mehrere Möglichkeiten, einen Ehepartner zu wählen. Dieser wird von Gott nicht vorgeschrieben. Im AT ja... da kommt das vor. Aber das waren Ausnahmesituationen, die kann man nicht verallgemeinern und auf die heutige Zeit übertragen.
Fazit: In unserer Kultur wählt der Mensch seinen Partner selbst.

Wenn beide sich die Treue versprechen (heiraten), fügt Gott zusammen. Er klebt sie aneinander und bestätigt damit die Wahl des Menschen; schreibt diese auch im geistlichen Bereich fest.
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