Herrschaft - gut oder böse?

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Helmuth
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Helmuth »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 7. Nov 2025, 01:14 Frauen haben also prinzipiell eine Veranlagung zur Rebellion und trachten danach, ihren Mann zu beherrschen.
Falls du hier auf Abischai reagierst, so teile das ich nicht, aber auch nicht was Lea sagt. Solchen Auslegungen liegt m.E. nicht das Wort Gottes zugrunde. Ich habe auch noch kein Wort zitiert gelesen, sodass es überhaupt einen Bezug dazu gäbe. So spricht man m.E. aus dem Bauchgefühl und das geht in alle Richtungen, wie eben jeder denkt.

Anderseits bringt es nichts ständig gegen andere aufzubegehren wenn sie wider Gottes Wort reden. Als Teilhaber des Heiligen Geistes ist es uns gegeben Geistliches zu deuten. Der Heilige Geist lehrt dabei nicht auf das eigene Herz zu hören, da es trügerisch ist.

Das Wort 1 Mose 3:16 ist aus dem Grund schon ernst zu nehmen da es ja Gottes Wort ist. Also ist es Wahrheit und die Frau hat dieses Verlangen. Es ist allerdings Nonsens jedes Verlangen bösem Begehren gleichzusetzen.

Das wäre wieder so eine Halbwahrheit, die zur ganzen Lüge ausartet. Jeder Mensch hat ein gottgegebenes Verlangen, das aber wie alles auch gegen Gottes Willen streben kann und dann wird es ein böses Verlangen. Darum gibt es das 10. Gebot. Jakobus beschreibt die Folgen:
Jak 4,1-3 hat geschrieben: Woher kommen Kriege und woher Streitigkeiten unter euch? Nicht daher: aus euren Begierden, die in euren Gliedern streiten? Ihr begehrt und habt nichts; ihr mordet und neidet und könnt nichts erlangen; ihr streitet und führt Krieg; ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet; ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr übel bittet, damit ihr es in euren Begierden vergeudet.
Begehren ist wie herrschen nichts Böses, aber es kann zum bösen Verlangen werden, wenn man es übel tut. Dem ist der Mensch infolge der Sünde ausgeliefert, aber es ist uns in Christus die Kraft gegeben all das Böse in uns zu überwinden.

Um von Mann/Frau wegzukommen, das naturgemäß emotional geladen dieses Thema konterkariert, zurück zum Herrschaftsauftrag des Mannes. So übertritt auch er das Gebot und missbraucht seine Macht. Nicht anders passiert es im Großen, von Gott eingesetzte Herrscher missbrauchen die ihnen erteilte Macht und Stellung und herrschen nicht nach Gottes Willen.

Aber es ist nun mal die Schlussfolgerung falsch, dass Herrschaft generell böse wäre. So wie Abischai im Spoiler ein Beispiel gegeben hat, zwar witzig, aber im Prinzip wird vieles wirklich so gelebt.

Nun wird aber Gottes Wort durch nichts nicht außer Kraft gesetzt, sondern er erträgt auch den Missbrauch seines Wortes für eine Zeit lang geduldig. So hat er Adam & Eva noch lange leben lassen und nicht sofort mit ihrer Übertetung abtreten und sterben lassen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Magdalena61
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Magdalena61 »

Helmuth hat geschrieben: Fr 7. Nov 2025, 04:49 Als Teilhaber des Heiligen Geistes ist es uns gegeben Geistliches zu deuten. Der Heilige Geist lehrt dabei nicht auf das eigene Herz zu hören, da es trügerisch ist.
Sehr schön.

Wenn nun unter langjährigen entschiedenen Christen Meinungsverschiedenheiten auftreten, was dann? Wer hat dann "den Heiligen Geist"? Und wer meint nur, Ihn zu haben?

Mit Erfahrungswerten kann ich ebenfalls beitragen. Die fallen aber für sämtliche Christenmänner mit einem überzogenen Herrschaftsanspruch nicht sonderlich gut aus.
Sie haben Grundlagen zerstört, wiederholt sogar das Werk Gottes. *
Nein, mein Ex ist nicht gemeint. Der hatte nicht solche Herrscherallüren; jedenfalls argumentierte er nicht mit "Gott hat gesagt"... sondern zog das durch, was er wollte- auf eigene Verantwortung.

Es wirkt ja schon sehr befremdlich, wenn ein Mann einfordert, der "Herr" zu sein über seine Frau. Kriegt er das nicht Kraft seiner von Gott gegebenen Persönlichkeit/ Autorität auf die Reihe? Oder warum muss er öffentlich beteuern, die Vorherrschaft des Mannes über Frau und Kinder sei doch der Wille Gottes? Will er Beifall?
Oder will er sich rechtfertigen?

Wenn man in einer Ehe über dieses Thema diskutieren muss, dann sieht es nicht so arg gut aus mit der Beziehung, fürchte ich. Man kann doch völlig normal miteinander reden. Und wenn eine Frau tatsächlich eigensinnig ist und ihren Mann dominieren will... dann sagt der Mann "nein" und setzt ihr Grenzen, sollte man meinen. Dieses ständige Anführen von "Gottes Wort" gegenüber einer Frau, die gläubig ist, hat halt schon einen Touch von geistlichem Mißbrauch. Weil dieser leider real stattfindet in allen Beziehungen und Gemeinden, in denen Frauen die Menschenrechte abgesprochen und in denen sie "im Namen des Herrn" gedemütigt, ausgenützt und terrorisiert werden.

Es sind jetzt schon einige Jahrzehnte, die ich die Welt um mich herum als Jünger Jesu beobachte. Und ich bin wirklich ein Bibelfan und glaube ernstlich, darin steht Gottes Wort... und dass die Weisungen Gottes für seine Gemeinde das Fundament einer optimalen Lebensqualität und für persönlichen Erfolg sind.

Was ich aber mit Bedauern bis Betroffenheit lernen musste war: Das Wort wird vergewaltigt und entstellt, teilweise schamlos und, offenbar ohne jeden Zweifel daran, dass die eigene "Erkenntnis" (meiner Meinung eher Überlieferungen; in kulturellen Sitten gründende Dogmen) eventuell fehlerhaft bis komplett falsch sein könnte. Was dabei herauskommt ist ein Zerrbild der ursprünglichen Absichten Gottes- ohne Geist, oder falls mit Geist, dann Baal oder schlimmer.
Ein religiöser Geist. Der Geist der Isebel.

Warum reagieren Frauen so ablehnend auf derartige Lehren? Frauen, die Gott ergeben sind und nicht auf Rebellion aus sind?

Haben diese Frauen keinen Anteil am Geist Gottes?

Kol. 3,18 gibt es auch in grottenschlechten Interpretationen... aber mir scheint, die SLT hat das recht gut übersetzt:
Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter, wie sich’s gebührt im Herrn!
Das heißt, ihre Unterordnung muss mit den Prinzipien Gottes harmonieren.
Das schließt eine Unterordnung unter offene Sünde/ Selbstsucht aus.

Bei manchen Ansinnen /Forderungen von Männern hat man als Frau einfach ein Gefühl, dass da etwas "falsch" ist. Der Geist Gottes wird niemals sündiges Verhalten unterstützen. Für eine geistlich gesinnte Frau kann es echt problematisch werden, einerseits sich unterordnen zu wollen, aber andererseits ist da diese warnende Stimme, die sagt: Pass auf, du darfst nicht Sünde ignorieren, verschweigen oder gar unterstützen/ verstärken.
Als "Hilfe" ist sie nämlich dazu verpflichtet, ihrem Mann ihren Eindruck; ihre Erkenntnis mit der gebührenden Achtung mitzuteilen.

Wenn er dennoch Gehorsam einfordert, gerät sie in einen Gewissenskonflikt.

Vielleicht sollten sich Männer, die sich als Führer verstehen, einmal darüber Gedanken machen- wenn sie ihrer Verantwortung ernsthaft nachkommen und nicht nur den Titel wollen.

* In zwei Fällen, an die ich mich erinnere meine ich, festzustellen zu können: Gott hat die Männer, die Ihm nicht treu waren, gecancelt und macht mit einer anderen Besetzung weiter.
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Magdalena61
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Magdalena61 »

Helmuth hat geschrieben: Fr 7. Nov 2025, 04:49 Um von Mann/Frau wegzukommen, das naturgemäß emotional geladen dieses Thema konterkariert,
Die Diskussion wurde durch eine Äußerung deinerseits angestoßen:
Helmuth hat geschrieben: Mo 3. Nov 2025, 05:09...aber es wurde dem Mann auch die Herrschaft über die Frau gegeben. Ich weiß, dass sogar Christen das nicht hören wollen.
- du willst "Herrschaft" jetzt verallgemeinern, aber dieser Punkt ist ja ein Teil der Diskussion- siehe deine eigenen Worte.
Helmuth hat geschrieben: Fr 7. Nov 2025, 04:49 Das Wort 1 Mose 3:16 ist aus dem Grund schon ernst zu nehmen da es ja Gottes Wort ist. Also ist es Wahrheit und die Frau hat dieses Verlangen. Es ist allerdings Nonsens jedes Verlangen bösem Begehren gleichzusetzen.
Halten wir fest, dass der Begriff t'schuwkah auch im Hoheslied 7,11 verwendet wird.
Mein Freund ist mein und nach mir steht sein Verlangen.
Dazu ein Kommentar von der Webseite "der Bibel vertrauen":
Das hebräische Wort t'schuwkah heißt eben Begehren oder Verlangen. Und das kann man einfach so stehen lassen. Erst der Leser muss entscheiden, ob ein gutes oder ein böses Verlangen gemeint ist. In sinngenauer Übersetzung wollte ich es dem Leser etwas leichter machen. Das genannte hebräische Wort kommt allerdings nur dreimal in der Bibel vor. Einmal davon wird es eindeutig negativ gebraucht und einmal eindeutig positiv. Ich musste mich nun entscheiden. Meine Gründe sind folgende:
1. Der Begriff steht eindeutig im Gerichtswort über die Frau. Schon von daher ist es unwahrscheinlich, dass hier ein liebendes Verlangen gemeint ist wie in Hohelied 7,10.
2. In nächster Nähe, nur wenige Verse entfernt, steht der Begriff noch einmal im eindeutig negativen Sinn, nämlich 4,7. Die Sünde hat Verlangen nach dir. Aber du musst es sein, der über sie herrscht!
3. Weder der unmittelbare noch der erweiterte Kontext sprechen also dafür, dass t'schuwkah hier in einem positiven Sinn gemeint sein könnte.
Quelle
Das kann man als Auslegung akzeptieren- Erkenntnis ist jedoch Stückwerk, und es gibt auch andere Interpretationen, mit denen man sich identifizieren kann.
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Magdalena61
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Magdalena61 »

Hier habe ich noch etwas gefunden, wovon ich das fett Markierte unterschreiben würde:
Was bedeutet in diesem Vers: „Dein Verlangen soll nach deinem Mann sein.“?

Heißt es, dass die Frau gefühlsmäßig an ihren Mann gebunden ist und nicht von ihm loskommen wird, selbst wenn er ein Tyrann ist? Das scheint manchmal so zu sein, aber der MacArthur Studienbibel zufolge hat 1. Mose 3, 16 dieselben hebräischen Wörter und die gleiche Grammatik wie 1. Mose 4, 7.
In diesem Vers spricht Gott zu Kain über das Verlangen der Sünde bevor Kain seinen Bruder erschlägt. Dort heißt es:
„…so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie.“

In dem einen Vers hat Eva Verlangen nach Adam und Adam soll über Eva herrschen; in dem anderen Vers hat die Sünde Verlangen nach Kain und Kain soll über die Sünde herrschen.

Das deutet darauf hin, dass Evas Verlangen nach Adam keine Liebe oder Treue ist, sondern das Verlangen über ihn zu herrschen, so wie die Sünde über Kain herrschen wollte. Auf der anderen Seite soll der Mann der Herr über die Frau sein.

Das ist aber ausdrücklich keine Referenz für die Rolle des Mannes als Familienoberhaupt. Die Herrschaft, die wir in Punkt 2 kennen gelernt haben, ist eine Herrschaft der Liebe, die der Herrschaft Jesu in der Gemeinde entspricht. Die Herrschaft des Mannes in diesem Vers ist eine Herrschaft der Unterdrückung und der Erniedrigung als Folge der Sünde.

Die Sünde hat also zur Folge, dass die Harmonie in der Beziehung zwischen Mann und Frau von beiden Seiten zerstört ist. Auf der einen Seite ist die Frau, die versucht, die von Gott gegebene Herrschaft auszuhebeln, um selbst zu herrschen. Und auf der
anderen Seite ist der Mann, der die von Gott gegebene Herrschaft pervertiert, zu seinem eigenen Zweck missbraucht und die Frau unterdrückt.

https://www.cmi-berlin.net/predigten/20 ... nd_wir.pdf
Ebenfalls Interpretation-- kann man 1. Mose 3,16 wirklich mit 1. Mose 4,7 gleichsetzen?

Wie passt dann Hohenslied 7,11 dazu? Das gleiche Wort... welches nur drei Mal im AT vorkommt.

Ohne das AT abwerten zu wollen, müssen wir doch realisieren: "Die Herrschaft, die wir in Punkt 2 kennen gelernt haben, ist eine Herrschaft der Liebe, die der Herrschaft Jesu in der Gemeinde entspricht."-

Wer die Erlösung durch das Opfer Jesu haben will und sagt, er folge Jesus nach, der kann Jesus nicht einfach rauskicken aus der Frage der Herrschaft. Und wenn er die Herrschaft der Liebe praktiziert- das gilt auch für alleinerziehende Frauen- dann hat er die aktive Unterstützung Jesu, und dann werden sich wohl viele Probleme erledigen bzw. gar nicht erst auftreten.

Mehr wollen Frauen gar nicht. Ich spreche von geistlich gesinnten Frauen.
Etwa die Hälfte aller Christenfrauen sind laut Mt. 25 nicht geistlich gesinnt. Auf die Männer trifft das natürlich ebenfalls zu. Es ist problematisch, wenn man mit einer törichten Jungfrau leben muss... sehr schwierig.
Da nützt es aber dann auch nichts, den Partner per Bibel dazu verpflichten zu wollen, sein Verhalten zu ändern und über "Rechte" zu diskutieren. Damit macht man es noch schlimmer.
Da hilft wohl nur, um Kraft und um Wegweisung zu bitten.
LG
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Sara Funkelstein
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Sara Funkelstein »

Johncom hat geschrieben: Fr 7. Nov 2025, 00:20 Also wie frei man wirklich ist? .. ich meine, da kommen immer weitere Prüfungen, je nachdem wie die Entwicklung fortschreitet.
Freiheit ist natürlich begrenzt und dafür umso wertvoller.
Johncom hat geschrieben: Fr 7. Nov 2025, 00:20 Der sogenannte Herrscher, der Fürst dieser Welt, ist sehr intelligent und hat eine Menge Bonbons im Gepäck. Aber wenn er dein Herz nicht mehr erreicht, ist sein Spiel mit dir beendet.
Das Spiel ist noch lange nicht vorbei (hoffe ich). Ich bin immer weiterhin auf Schatzsuche. :Herz2: :lol:
Und ich denke auch, dass er Menschen gern prüft und hofft, dass vielleicht der eine oder andere ihn doch überrascht.
Gott hat entschieden, dass die Welt ohne dich nicht auskommt.
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Johncom
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Johncom »

Sara Funkelstein hat geschrieben: Fr 7. Nov 2025, 17:13 Freiheit ist natürlich begrenzt und dafür umso wertvoller.
In diesem "Bibelforum - Christliche Theologie" wird vieles vereinzelt diskutiert, der eine weiß es besser als der andere, es kommt kaum Gemeinsames dabei heraus.

Die eigentliche Freiheit ist die unbegrenzte, die ist einmal für immer. Bis dahin geht man kleine Schritte, erkennt so manches, dann kann man jederzeit wieder in die Falle des Persönlichen geraten. Man glaubt, "ich" bin jetzt ein Stück freier. Da, wo noch dieses "ich" ist, da wird es immer neue Prüfungen geben.

"Die Wahrheit wird euch frei machen" ist so ein geflügeltes Wort, ist sogar an der Uni in meiner Stadt eingemeißelt. Die Wahrheit, die frei macht, kann jeder finden, aber bei Bibeltreuen Christen, die mit dem Kopf das Heil im Buchstaben suchen, kann es etwas länger dauern.
Das Spiel ist noch lange nicht vorbei (hoffe ich). Ich bin immer weiterhin auf Schatzsuche.
Schatzsuche, das gefällt mir. Nach der Wahrheit graben. Das Leben als eine Chance sehen, ein Spiel, bei dem es viel zu entdecken gibt. Ohne "du sollst, du musst", sonst droht dir Böses.
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Helmuth
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Helmuth »

Magdalena betont die Liebe, das ist richtig, aber für mich ohnehin selbstverständlich. Eine andere Herrschaft als in Liebe hat Gott nicht vorgesehen. Das beinhaltet Mensch und Natur, also die gesamte Schöpfung.

Da das für mch klar ist, so muss ich das nicht jedes Mal betonen. Ich will aber über falsche Vorstellungen des Herrschens reden und darum betonte ich diesen Aspekt. Dem ist dieses Thema gewidmet.

Der Begriff "verlangen" geht Hand in Hand mit "begehren". Ein Begehren zu haben ist per se noch keine Sünde. Der Unterschied in den Begriffen ist, dass das Begehren das Herzensverlangen ist. Es ist noch keine Tat. Zuerst kommt das Begehren, dann der Griff danach, und so wird es ein Verlangen.

Das hebr. Hauptwort kommt vom Verb "überfließen", das eine Steigerung des Begehrens ist, die zur Tat schreitet und Besitz von etwas ergreift. Und dazu legte Gott zwischen Adam & Eva die Verhältnisse klar --> 1 Mose 3:16.

Ein gegen Gottes Willen gerichtetes Verlangen oder Begehren ist immer sündhaft, auch wenn die Motive edel wären. Das reine Begehren wäre dabei nur das eigene Problem, es belastet nur dich selbst. Nur damit beginnt es. So begehrte Eva vom Baum der Erkennntnis zu essen. Sie hätte dem noch widerstehen können. Sie griff noch nicht aktiv danach, aber es bereitete dem den Weg. Durch den Griff wurde es ein Verlangen und dem folgte die Sünde.

Die Problematik kommt auch im 10. Bundes-Gebot Gottes zum Ausdruck. Gott will, dass jeder über seinen eigenen Herrschaftsbereich, d.h. Eigentum verfügt, der für andere tabu und unantastbar ist. So verletzt eine falsche Besitzergreifung, wenn sie zur Tat schreitet, das 10. Gebot:
2. Mo 20,17 hat geschrieben: Du sollst nicht begehren das Haus deines Nächsten; du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten noch seinen Knecht noch seine Magd noch sein Rind noch seinen Esel noch alles, was dein Nächster hat.
Gott warnt ernsthaft vor Neid und Eifersucht, also das unstatthafte Begehren und Verlangen nach Dingen, die einem nicht gehören. Es zerstört das Zusammenleben in der Gesellschaft. Und in dem Sinn zerstört es auch eine intime Gemeinschaft, wenn Gott regelt, wer die Herrschaft hat und wer sie nicht hat und sich unterordnen soll.
Magdalena61 hat geschrieben: Fr 7. Nov 2025, 14:57 Es wirkt ja schon sehr befremdlich, wenn ein Mann einfordert, der "Herr" zu sein über seine Frau.
Er braucht es nicht einfordern, er ist es. Gleichfalls muss Jesus nicht einfordern der Sohn Gottes zu sein, er ist es. Diese Behauptung kommt von ihm selbst. Und es muss auch jeder eingesetzte Herrscher die ihm zugeteilte Herrschaft nicht einforndern, er hat sie. Doch wer das nicht will, dem kann es auch so ergehen:
Lk 19,27 hat geschrieben: Doch diese meine Feinde, die nicht wollten, dass ich über sie herrschen sollte, bringt her und erschlagt sie vor mir.
Das sind Worte Jesu bitte, nicht meine. Wer seine Herrscharft ablehnt, der macht ihn damit auch zu seinem Feind. Es ist aber klar, dass es auch falsche Setzungen und Einsetzungen gibt. Wenn der, der setzt bzw. einsetzt nicht der Herr bzw. das gesetzte Recht ist, dann ist jener nicht berechtigt seine Macht in der Stellung auszuüben. Das wäre eine Form der Anmaßung.

So sagte ich z.B. ist jeder irdische Vater über seine eigene Familie gesetzt. Über diese braucht er auch nicht einfordern der Vater zu sein, er ist es. Und ich denke diese Setzung muss man nicht diksutieren oder man hat keine christliche Vorstellung von Familie. In einer anderen Familie hat er wiederum nichts auszurichten. Gott wiederum ist der Vater aller Väter, er herrscht über alle Familien.

Es gibt noch eine zweite Form der Anmaßung, das ist der Missbrauch in der gottgegebenen Stellung. So gibt es es Väter, die nicht der Vater sind, den Gott will, sondern ein eigenwilliger. Ich sage das, damit wie von den Frauen wegekommen, die zwar nicht besser sind, denn Sünde ist auf alle Menschheit verteilt. Das sage ich also wertfrei ohne Ansehen einer bestimmten Person bzw. des Geschlechts.

Aber wie sage ich stets auch: Missbrauch setzt nicht bestimmungsgemäßen Gebauch außer Kraft. Das sehe ich hier laufend, indem Schlüsse aufgrund negativer Erfahrungen gezogen werden und nicht gemäß Gottes Wort.

Misshandelte Menschen gibt es genug, das wird von mir nicht klein geredet, aber das muss man Gott überlassen und nicht dem eigenen Zorn. Ein Christ jedenfalls wird vom Heiligen Geist auch gelehrt Leiden zu erdulden, wenn er wirklich meint ihn zu haben.

Wer eine ordentliche Setzung über sich nicht anerkennt, der rebelliert. Wenn er eine andere als die seine nicht anerkennt, nun, ein anderer Hausstand ginge ihm auch nichts an, wie zuvor ausgeführt. Oder man kann Anzeige erstatten, wenn man ein Verbrechen vermutet. Dann regeln das die von Gott gesetzten Behörden.

Aber wer Herrschaft über sich grundsätzlich nicht anerklennt, wird die Konsequenzen tragen müssen, denn kein Mensch wagt es auf Dauer Gott zu widerstehen oder andere damit falsch zu beeinflussen, indem er sie zum Ungehorsam anstiftet. Dazu ein Grundsatzwort:
Röm 13,2 hat geschrieben: Wer sich daher der Obrigkeit widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes; die aber widerstehen, werden ein Urteil über sich bringen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Lena
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Lena »

Herrschaft kann für das gute oder das böse genutzt werden.
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Magdalena61
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Magdalena61 »

Helmuth hat geschrieben: Sa 8. Nov 2025, 07:06 Er braucht es nicht einfordern, er ist es. Gleichfalls muss Jesus nicht einfordern der Sohn Gottes zu sein, er ist es.
Diese Gleichsetzung wirkt geradezu blasphemisch.

Hast du das Video von Pastor Wegert angesehen? Es geht nicht lange, ein bißchen mehr als 7 Minuten. Und in sein Schlußgebet können wir mit einstimmen.

Gegen eine solche "Herrschaft", wie er sie beschreibt, haben normal gepolte Frauen nichts einzuwenden.

Und jetzt die Antwort auf dein letztes Post:

Ein Mann, der diese Marschrichtung nicht zu 100% verinnerlicht; der nicht dazu bereit ist, seinem Haupt, Jesus Christus zu gehorchen... AUCH dann, wenn seine Frau es ihm schwer macht... der ist nicht dazu befugt, andere... vor allem Frauen, die ihn nichts angehen, da er nicht mit ihnen verheiratet ist, über das Thema "Herrschaft des Mannes" zu belehren.

Auch in anderen Foren brüsteten sich Christen männlichen Geschlechts mit ihrer "Vorherrschaft im Namen Gottes" über Frauen. Da gab es schon öfter Streit.
Und dann kam natürlich Widerspruch von den Frauen, teilweise auch von Männern, und von gewissen Herrschwütigen dann regelmäßig die Keule "wer mir (meiner Lehre) nicht nachfolgt, der rebelliert gegen Gott"... besser kann man den Religiösen Geist nicht demonstrieren.

Die Sache mit Herrschaft und Unterordnung in der Ehe geht doch nur die beiden Beteiligten etwas an; das ist eine Aufgabe, die sie selbst managen müssen, unter Einbeziehung des Heiligen Geistes... der Mann kann in seiner von Gott bestimmten Funktion als Haupt auch entscheiden, seiner Frau freie Hand zu lassen und die heute übliche Form von Gleichberechtigung zu leben... wie kommt man denn dazu, andere Männer dominieren zu wollen, indem man ihnen das eigene Stückwerk an Erkenntnis vorschreibt und den Gültigkeitsbereich einfach mal auf sämtliche Ehen ausweitet?
Helmuth hat geschrieben: Sa 8. Nov 2025, 07:06Wer eine ordentliche Setzung über sich nicht anerkennt, der rebelliert.
Was kümmert es dich, was andere tun oder nicht tun?

Warum ist "Herrschaft" denn so wichtig für dich?
Warum muss ein Geschlecht das andere dominieren?

Wenn Frauen herrschen wollen und Männer übervorteilen oder knechten, ist das auch nicht besser, sondern abstoßend und destruktiv.

Ich verrate dir mal etwas.
Nämlich: Ich wollte NIE ein Leader sein. Ähnlich wie Mose hielt ich mich für nicht ausreichend qualifiziert... ich bin nicht der Typ, der auf Menschen zugeht und ein Bedürfnis hat, zu organisieren und zu führen...und war auch ganz zufrieden mit meinem Leben.

Und es ist genau anders gekommen, das begann schon vor mehr als 40 Jahren, und ich habe mich um keine einzige der Führungspositionen beworben, NIE! ... sondern ich wurde gebeten... "berufen"? -- ob das in der Gemeinde war oder in Foren oder dann in der Familie... weil Lücken da waren, und man mich für geeignet hielt, diese auszufüllen-- so, wie es gelaufen ist, meinte ich, ein Wirken und den Willen Gottes dahinter zu erkennen, deshalb konnte ich nicht ablehnen.

Selbst die Jahre als Klavierlehrerin... Gott winkte sozusagen mit dem Zaunpfahl, ich wurde immer wieder gefragt, ob ich unterrichten könnte... der Verkauf eines Klaviers an eine gläubige Familie bescherte mir drei Schüler auf einen Schlag... eine Schülerin aus meiner eigenen Gemeinde hatte ich schon gehabt... war auch darum gebeten worden, ihr etwas beizubringen...bis ich endlich begriffen hatte, dass ich das Unterrichten in einem größeren Rahmen aufziehen sollte. Gut, ja, das habe ich gemacht. Nie mit Begeisterung... weil es sehr anstrengend ist... aber gewissenhaft. Und von der finanziellen Situation her war es halt auch nötig. Wenn Gott mir nicht durch Mundpropaganda so viele Schüler serviert hätte, dann hätte ich mir irgendeinen anderen Job suchen müssen.

Das Forum: Pluto fragte mich, ob ich das mit ihm machen wolle. Ohne meine Beteiligung hätte er die Idee verworfen.

Strebe nicht nach "Herrschaft", Helmuth. Wenn der Status deiner Autorität über andere Menschen dir echt egal ist, weil du zufrieden bist mit deinem Leben und nicht den Drang hast, anderen etwas vorzuschreiben, wird sie dir, wenn Gott es so entscheidet, in den Schoß geworfen.

Weil du sie dann nicht willst, um dein Ego zu streicheln und die Eitelkeit zu bedienen, sondern genau so gut ohne sie leben könntest, kein Stückchen unzufriedener.
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Sara Funkelstein »

Johncom hat geschrieben: Sa 8. Nov 2025, 01:01 In diesem "Bibelforum - Christliche Theologie" wird vieles vereinzelt diskutiert, der eine weiß es besser als der andere, es kommt kaum Gemeinsames dabei heraus.
Und das ist schwierig, wenn man behauptet, es gibt nur eine richtige Linie, die für alle gilt. Wer von den ganzen "Superchristen" (meine Formulierung) hat denn nun Recht? Ich glaube nicht, dass Gott so beschränkt ist, sondern, dass er die Vielfalt genauso haben will. Sonst würde es sie nicht geben.
Johncom hat geschrieben: Sa 8. Nov 2025, 01:01 Die eigentliche Freiheit ist die unbegrenzte, die ist einmal für immer.
Davon kann ich nichts wissen. Meine persönliche Freiheit ist natürlich begrenzt. Ist das gut oder böse? Wollte der TE wissen. :idea:
Johncom hat geschrieben: Sa 8. Nov 2025, 01:01 Schatzsuche, das gefällt mir. Nach der Wahrheit graben. Das Leben als eine Chance sehen, ein Spiel, bei dem es viel zu entdecken gibt. Ohne "du sollst, du musst", sonst droht dir Böses.
:thumbup:
Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?
Psalm 27, 1

Ich finde den Vergleich mit der Wanderung von Gottes Volk durch die Wüste auch sehr schön.
Gott hat entschieden, dass die Welt ohne dich nicht auskommt.
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