Otto hat geschrieben: ↑So 2. Nov 2025, 16:56
Es war nie vorgesehen Herrschaft an Satan zu geben, so wie der Sündenfall auch nicht vorgesehen war.
Sehr gut, dann haben wir dies mal unter uns geklärt. Als nächstes schlage ich vor, dass wir den Begriff Herrschaft genauer unter die Lupe nehmen. Dazu sollte man den Begriff Macht miteinbeziehen, denn Herrschaft ohne Macht wäre so wie Mutterschaft ohne Kind.
Nur ist es nicht dasselbe, wie auch Kind und Mutter zwei DInge sind, was bloß der Sprachgebrauch in einen Topf wirft. Man sagt z.B., jemand kommt an die Macht, aber man meint damit zur Herrschaft. DIe Macht hatte er schon zuvor. Diese erhält jeder Mensch nach Maßgabe der Zuteilung Gottes. So auch Herrschaft, sie erfolgt durch Zuteilung Gottes, wenn auch Menschen daran beteiligt sind, weil Gott das eben auch so zulässt.
Aber der Unterschied ist der, dass jeder Mensch eine ihm zugewiesene Macht hat, aber nicht jedem ist Herrschaft zugeteilt. Herrschaft wiederum kann sinnvoll nur mit Machtausübung erfolgen, sonst wäre einem zwar Herrschaft zugeteilt, aber man wäre untätig.
Schon die Ehe ist derart organisiert. So haben Mann und Frau beide eine eigenständige Machtzuteilung, die sie in ihren Gaben nutzbar machen können, aber es wurde dem Mann auch die Herrschaft über die Frau gegeben. Ich weiß, dass sogar Christen das nicht hören wollen. Aber wer nicht hören will, für den kann ich nichts, es ändert nichts an der Tatsache. Bleiben wir noch allgemein:
Ich kann Herrschaft nur dann ausüben, wenn ich zwei Zuteilungen habe, die mir gegebene Macht und auch die Zuteilung der Herrschaft. Ein Beispiel, zwar negativ, aber gerade so zeigt es dieses Prinzip. Davids Sohn Abschalom versuchte die Herrschaft an sich zu reißen, aber sie wurde ihm nicht von oben gegeben, sondern David hatte diese erhalten.
Abschalom unternahm alles mögliche, was in seiner Macht stand, denn er war ja nicht machtlos, wie ich gesagt habe, dass jeder Macht hat, und damit wollte er die Krone an sich reißen. Aber wir wissen auch, wie der Putsch ausgegangen ist. Danach kam David wieder in die ihm zugeteilte Herrschaftsstellung und das Land bekam Ruhe.
Für kurze Zeit setzte Abschalom seine Macht dazu ein, um zur Herrschaft zu gelangen, aber ohne von Gott dazu eingesetzt worden zu sein. David hatte sich auch nichts zuschulden kommen lassen. Hätte Gott es aber zugelassen oder David den Kampf aufgegeben, dann wäre er auch zur Herrschaft gekommen, doch wie lange? Gott allein weiß das.
Man muss sich klar sein, dass Gott immer mitspielt, es entgeht ihm nichts, auch wenn es den Anschein hat und Menschen das nicht erkennen können oder wollen. Keiner kann auf Dauer tun und lassen, was er will. Gott müsste es auch zulassen.
Ein weiteres Beispiel dieser Art: Desgleichen versuchte Adonja mit seiner ihm gegebenen Macht die Herrschaft zu erlangen, aber auch ihm war sie nicht zugeteilt. Salomo sollte sie erhalten und dieser erhielt sie auch. An Salomo sehen wir auch, wie er nach Herrschaftsantritt seine Macht dazu einsetzte, damit es auch dabei blieb.
Nun wieder allgemein: Alle Zuteilungen erfolgen von Gott. Ich denke, viele scheitern an diesem Prinzip, weil sie immer nur auf den Menschen sehen, den sie sichtbar agieren sehen, aber nicht auf Gottes Wort und Wirken, das unsichtbar, aber immer präsent ist. Kein Mensch kann sich selbst etwas nehmen. Dazu ein schlichtes Zeugnis von Johannes:
quote=Joh 3,27 hat geschrieben: Johannes antwortete und sprach: Ein Mensch kann gar nichts empfangen, wenn es ihm nicht aus dem Himmel gegeben ist.
Und auch Jesus spricht über seine eigene Machtzuteilung:
Joh 5,19 hat geschrieben: Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was irgend er tut, das tut auch in gleicher Weise der Sohn.