Omkarananda

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
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Hoger
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Re: Omkarananda

Beitrag von Hoger »

Jakobgutbewohner hat geschrieben: So 14. Sep 2025, 21:36 Wie nennst du den Akt der Annahme der Erlösung durch den Menschen?
Das ist so eine Frage, die für einen Katholiken nicht besonders sinnig sind

Zur Zeit der Apostelgeschichte war das Sündenbekenntnis und die Bekehrung die Grundlage für die Taufe und den Heiligen Geist. Das war in einer Zeit, in der es kaum Christen und fast nur Heiden gab (für Kingdom und andere hat sich da nichts geändert)

Etwa 100 bis 200 Jahre später gab es christliche Familien in denen die Kinder christlich aufgezogen wurden und ab dem 3. Jahrhundert auch getauft - damit sie im (mystisch verstandenen) Leib Christi aufgenommen wurden.
Angenommen - also bewusst sich für Christus entschieden - das geschieht in der Firmung, alljährlich zu Ostern und immer wieder dann, wenn es notwendig ist.

Aber da muss niemand etwas "annehmen" - die Erlösung ist ein Geschenk = ich muss die befreiung von der Sünde zu einem Leben mit Gott nutzen, aber auch hier liegt der Fokus auf den Heiligen Geist und nicht auf mich
Der Ewige segne dich und behüte dich! Der Ewige lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig! Der Ewige erhebe sein Angesicht zu dir und gebe dir Frieden! (Num 6,24–26.)
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Johncom
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Re: Omkarananda

Beitrag von Johncom »

Hoger hat geschrieben: So 14. Sep 2025, 18:06 Man kann zum Christentum ablehnend stehen - aber der Impuls zur Nächstenliebe und die Umsetzung der Nächstenliebe kommt weltweit aus dem Christentum.
Ja, der Impuls, der ja auch im Hinduismus aufgenommen wird. Man kann auch fragen, inwieweit die Nächstenliebe im christlicher Gesellschaften verwirklicht wurde. Den Dienst am Nächsten kennt der Hinduismus als Karma Yoga, für andere handeln in Selbstlosigkeit.
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Johncom
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Re: Omkarananda

Beitrag von Johncom »

Heisst es nicht in der Bibel auch: "Die Liebe deckt die Menge der Sünden zu!" (1. Petrus 4,8)? Liebe und Güte sind überall dieselben, ebenso wie Weisheit und Edelmut, handelt es sich doch um Eigenschaften, die der höchsten Wahrheit angehören. Hier hat Ost und West nichts zu sagen. Sie sprechen eine Sprache, die zeitlos ist und von allen - Schweizern wie Franzosen, Deutschen wie Russen - verstanden wird. Diese Eigenschaften aus der höchsten Wahrheit tragen ihre Religion in sich, eine religionslose Religion sozusagen, eine universale Religion. Die Wahrheit ist allen gemeinsam. Gott ist nur ein anderes Wort für die unendliche Liebe, die überall dieselbe ist.

Religionen, die sich ein festumrissenes Gottesbild schaffen und dann sagen: "Mein Gott, mein Buch, meine Religion, meine Lehre", schaffen mit diesem Vorgehen Unordnung und Disharmonie auf Erden und werden der Menschheit zur Fessel und zum Marterinstrument, insofern die Gottesvorstellung im Inneren wie im Äusseren das menschliche Leben formt. "Gott ist Liebe", heisst es im Neuen Testament, und wenn Gott für Dich die Liebe ist, wird sich Liebe in Deinem Leben zum Ausdruck bringen. Dein Leben wird dann zunehmend mehr all jene Eigenschaften offenbaren, die göttlich sind, weil Dein Denken, Fühlen und Tun von Liebe regiert ist.

Also:
Gott sei nur ein anderes Wort für die unendliche Liebe, die überall dieselbe ist.

Festumrissene Gottesbilder werden ja oft von Denominationen mit heftigem Fanatismus ins Feld geführt. Bis heute. Auch wenn die Religionen Weisheit und Liebe lehren, werden Glaubens-Dogmen immer wieder benutzt, um Menschen zu trennen, der Andersgläubige wird zum Feind erklärt. Das sogar innerhalb der christlichen Liebes-Religion. Der Heilsweg wäre, sich kein Bild zu machen von Gott, sondern das Wesen Gottes in der Liebe zu erkennen und zu leben.

Ost und West und West sprechen diese zeitlose Sprache? In der Mystik (Ost oder West) wird diese "höchste Wahrheit" erkannt und wie selbstverständlich gelebt. Meistens.
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Hoger
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Re: Omkarananda

Beitrag von Hoger »

Johncom hat geschrieben: So 14. Sep 2025, 23:27 . Den Dienst am Nächsten kennt der Hinduismus als Karma Yoga, für andere handeln in Selbstlosigkeit.
Karma-Yoga ist das Leben im tun. Vom Tellerwaschen bis zum grasmähen.

Das "tun" das aufgehen in der Handlung, ist das Ziel - nicht der Nächste
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Johncom
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Re: Omkarananda

Beitrag von Johncom »

Hoger hat geschrieben: Mo 15. Sep 2025, 00:34 Das "tun" das aufgehen in der Handlung, ist das Ziel - nicht der Nächste
Kann man so sehen. Solange der Nächste ein anderer ist. Streng genommen ist im Hinduismus der andere und "ich" derselbe. Wenn auch nicht in diesem Leben, dann aber vor Gott.
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Re: Omkarananda

Beitrag von oTp »

Der Kernpunkt von Nächstenliebe ist, sie tun.
Dass ein Hindu sich mir allen Menschen, einschließlich Gott, identifiziert, ist dann dabei bedeutungslos.

Ich denke schon, dass im Hinduistischen-Buddhistischen Raum auch Nächstenliebe gelehrt wurde. Das könnte man bei den modernen hinduistischen Heiligen, die bisher genannt wurden, gleich nachprüfen.
Leider ist es schon sehr lange her, dass ich mit diesen hinduistischen Heiligen befasst habe.
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Hoger
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Re: Omkarananda

Beitrag von Hoger »

Die Aussage, dass Nächstenliebe ein rein christlicher Aspekt ist, der nur durch die Kirche(n) in die Welt kam ,- scheint schwer verdaulich
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Re: Omkarananda

Beitrag von oTp »

Hoger hat geschrieben: Mo 15. Sep 2025, 09:34 Die Aussage, dass Nächstenliebe ein rein christlicher Aspekt ist, der nur durch die Kirche(n) in die Welt kam ,- scheint schwer verdaulich
So wie deine Aussage gerade ?


Nächstenliebe äußert sich wohl schon in jeder Familie, wo man einander liebt. Dann wäre ein nächster Schritt, alle Menschen als seine Familie zu sehen. Und so weit ich mich entsinne, klingt schon Vieles, was Konfutius sagt, nach Nächstenliebe. Ist aber schon lange her, dass ich darüber las, sodass ich es nochmal nachprüfen müsste.

Das sagt die KI dazu:
Bei Konfuzius ist die „Nächstenliebe“ eng mit dem Begriff der Menschlichkeit (Ren) verbunden und wird durch die Goldene Regel ausgedrückt: „Was du selbst nicht wünschst, tue nicht den anderen!“. Ein Mensch, der Menschlichkeit (ren) besitzt, wünscht auch anderen die Förderung ihres Charakters. Konfuzius betont die Bedeutung des Respekts vor anderen und die Förderung des Wohlergehens anderer Menschen, was zu einer gerechten Gesellschaft führt.
Meinst du nicht, wer das erkannt hat, denkt und handelt im Sinne Gottes ?
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Re: Omkarananda

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Hoger hat geschrieben: So 14. Sep 2025, 21:57Jakobus schreibt an Christen - die den heiligen Geist schon haben und auch nicht an dich
Nicht an mich also, aha.
Bist du auch so Hobbykoch für den die Bibel ein Rezeptbuch ist, aus der man sich sein Essen Zurechtbasteln kann?
Sagen wir, ich bin noch dabei zu lernen, wie du dies und jenes deutest.
Hoger hat geschrieben: So 14. Sep 2025, 22:20Aber da muss niemand etwas "annehmen" - die Erlösung ist ein Geschenk = ich muss die befreiung von der Sünde zu einem Leben mit Gott nutzen, aber auch hier liegt der Fokus auf den Heiligen Geist und nicht auf mich
Nenne es meinetwegen "bewahren".
Lasset uns beten. – Gott, allmächtiger Vater, immerfort mehrest du deine Kirche durch neue Scharen von Kindern. Hilf deinen Dienern, daß sie die Gnade der Taufe bewahren im Leben, die sie empfangen haben im Glauben. Durch Christus, unseren Herrn.
https://liturgischer-rosenkranz.blogspo ... enken.html
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Sunbeam
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Re: Omkarananda

Beitrag von Sunbeam »

Hoger hat geschrieben: Mo 15. Sep 2025, 09:34 Die Aussage, dass Nächstenliebe ein rein christlicher Aspekt ist, der nur durch die Kirche(n) in die Welt kam ,- scheint schwer verdaulich
Das dürfte defintiv einer der, sagen wir vorsichtig - dümmlichsten Beiträge sein, die wohl jemals in einem christlichen Forum von einem, hmmm also irgendwie "Christen" geschrieben wurden.
Nächstenliebe ein rein christlicher Aspekt ist, der nur durch die Kirche(n) in die Welt kam ...
(Selbst der liebe Gott dürfte jetzt hemmungslos kichern, und Jesus wohl erst recht!)
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