Glauben und Wissen

Rund um Bibel und Glaube
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Helmuth
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Re: Glauben und Wissen

Beitrag von Helmuth »

Lea hat geschrieben: Do 4. Sep 2025, 16:27 Ich finde, das kann man gar nicht so trennen, wie du es tust. Glauben und Erkenntnis gehören zusammen.
Vollkommen richtig, wer den direkten Zusammenhang nicht erkennt, hat entweder keine rechten Glauben oder keine Erkenntnis. Glaube ohne Erkenntnis ist kein Glaube und Erkenntnis ohne Glaube ist keine Erkenntnis.

Was redet Jesus dazu:
Joh 17,3 hat geschrieben: Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.
Der Vers allein zeigt schon wie eng Glaube und Erkenntnis miteinander verwoben sind. Erkenntnis meint hier nicht nur das bloße Wissen, sondern was aus Wissen entstehen sollte, nämlich Glaube und Erkenntnis.

Man kann darüber aber auch bloß philosophieren, d.h. alles zerreden bis keine Sinngebung mehr vorhanden ist. Das ist dann wie am Bier-Stammtisch, wo Leute meinen, sie besprechen die große Politik des Landes und wissen auch, was für das Volk am besten wäre, wenn sie am Ruder wären. Und am Ende verlassen sie doch nur besoffen das Lokal, weil der Wirt die Sperrstunde einläutet. 8-)
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Hoger
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Re: Glauben und Wissen

Beitrag von Hoger »

Lena hat geschrieben: Fr 5. Sep 2025, 15:16
Hoger hat geschrieben: Fr 5. Sep 2025, 13:51 Aber ohne die Erfahrung Gottes im eigenen Leben, ist alles Lesen in der Bibel, der Besuch von Bibelschulen usw völlig unnütz. Und wenn der Glaube im Zitieren von Bibelzitaten besteht, und der Glaube eben immer im Menschen sein muss - weil es so in der Bibel steht = dann sind wir bei einer Lehre, die über den persönlichen Glauben gar nichts aussagt. Sondern nur über das Wissen, dass sich angelesen wurde
Erzählte Erfahrungen sind kein Beweis für ein Leben in der Heiligung.
Es geht um gelebte glaubenserfahrung - du hast meine Begründung wieder einfach weggelassen ...

Steht am Anfang des von dir zitieren Textes

So etwas geht nicht - du kannst nicht einfach immer wieder die Aussagen des anderen durch weglassen verändern und dann darauf deine Antwort aufbauen

Sich etwas "rauszugreifen" und darauf zu antworten - ist etwas anderes
Der Ewige segne dich und behüte dich! Der Ewige lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig! Der Ewige erhebe sein Angesicht zu dir und gebe dir Frieden! (Num 6,24–26.)
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Johncom
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Re: Glauben und Wissen

Beitrag von Johncom »

Lea hat geschrieben: Do 4. Sep 2025, 16:27 Glauben und Erkenntnis gehören zusammen.

Zuerst kommt der Glaube ... anfangs nur winzig und aufgrund der Lehre, die man erfährt. Jesus vergleicht es mit einem Senfkorn - Markus 4,30-32.
Ich denke, das ist wechselseitig. Erkenntnis kann auch zu Glauben führen.

Wie der Physiker Heisenberg es schrieb:
„Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten, aber Gott wartet auf Sie am Boden des Glases.“

Absolut logisches Denken kann den Sinn und die Wahrheit der Lehre Jesu erkennbar machen ohne dass jemand gläubig einem Dogma gefolgt ist.

Das Beispiel mit dem Senfkorn meint aber nicht den Anfang des Glaubens sondern den Vollendeten. Den Glauben ohne Zweifel, der dann Berge bewegen kann. Und das müssen keine materiellen Berge sein. Ganz einfache Alltagsprobleme können die Berge sein, die der reine Glaube versetzt.
Der Same hat Wurzeln geschlagen - und ist gewachsen, so dass ein gewisses Urvertrauen zum Licht über Dunkelheit siegen kann. Und klar - ist das ein schrittweises Wachsen - es braucht seine Zeit. Es entsteht nicht wie durch einen Knall ... und es geschah. Aber wenn der Same gelegt ist und Wurzeln schlägt, dann darf ein Mensch sich darauf verlassen, dass Gott die Dunkelheit vertreibt. Und dann hat sie letztendlich auch keine Macht mehr über den Gläubigen.
Ja, sehr schön gesagt. Es braucht Geduld. Der Volksmund kennt die Engels-Geduld. Geduld entwickeln, das ist bestimmt eine Gabe, die der Himmel schickt.
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Helmuth
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Re: Glauben und Wissen

Beitrag von Helmuth »

Johncom hat geschrieben: Sa 6. Sep 2025, 01:25
Lea hat geschrieben: Do 4. Sep 2025, 16:27 Glauben und Erkenntnis gehören zusammen.
Ich denke, das ist wechselseitig.
So denke ich auch, und entscheidend ist letztendlich die Liebe. Ohne sie bist du nichts:
1. Kor 13,2 hat geschrieben: Und wenn ich Weissagung habe und alle Geheimnisse und alle Erkenntnis weiß, und wenn ich allen Glauben habe, so dass ich Berge versetze, aber nicht Liebe habe, so bin ich nichts.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Zippo
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Re: Glauben und Wissen

Beitrag von Zippo »

Hoger hat geschrieben: Fr 5. Sep 2025, 13:51
Zippo hat geschrieben: Fr 5. Sep 2025, 12:41 Zu Beginn war es bei mir Erfahrung durch das Zeugnis und die Führung eines Arbeitskollegen landete ich schließlich in einer Bibelschule, wo mich eine kleine übernatürliche Erfahrung und ein sanftes Ziehen entgegen mancher Bedenken zu einem kleinen Gebet drängte, zu dem mich einer der Bibelstudenten einlud.
Am Anfang steht die Erfahrung, eigene oder anderer, dass es Gott gibt, dass man sich SEINER Führung anvertrauen kann und das man dies auch wahrnehmen kann.
Am Anfang steht das Erleben mit Gott = wie es dann weitergeht, ob über eine evangelikale Bibelschule, den Apha-Kurs oder Teilnahme an Hauskreisen, charismatischen Lobpreis oder oder....ist eigentlich egal.
Bei mir war es jedenfalls so.
Hoger

Aber ohne die Erfahrung Gottes im eigenen Leben, ist alles Lesen in der Bibel, der Besuch von Bibelschulen usw völlig unnütz. Und wenn der Glaube im Zitieren von Bibelzitaten besteht, und der Glaube eben immer im Menschen sein muss - weil es so in der Bibel steht = dann sind wir bei einer Lehre, die über den persönlichen Glauben gar nichts aussagt. Sondern nur über das Wissen, dass sich angelesen wurde
Völlig unnütz würde ich nicht sagen, es gibt ja auch eine Fülle von Ratschlägen und Hinweisen, wie man sein Leben zu führen hat, da kann man doch was mit anfangen. Wissen kann hilfreich sein, auch wenn eine Beziehung zu Gott dadurch nicht entsteht. Dazu braucht es schon den Glauben und die Bereitschaft, sich auf Gottes Wort einzulassen.
Um die Beziehung zwischen Gott und Mensch herzustellen, hat Gott das Evangelium vorgesehen.
[ELB-CSV: Joh. 14,23] Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.
[ELB-CSV: 1. Joh. 1,3] was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.
Ich habe mir angewöhnt, alles durch Bibelworte festzumachen, weil die Bibel für mich die höchste Autorität besitzt.

Gruß Thomas
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Helmuth
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Re: Glauben und Wissen

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Sa 6. Sep 2025, 10:36 Ich habe mir angewöhnt, alles durch Bibelworte festzumachen, weil die Bibel für mich die höchste Autorität besitzt.
Ich mache das recht ähnlich. Mein Glaube muss durch Gottes bzw. Jesu Wort bestätigt werden können, ansonsten nenne ich es nicht Glaube, sondern ist eventuell bloß meine theologische Auffassung. Da ich nicht alles wissen kann, so kann ich zu vielem bestenfalls auch nur eine Auffassung haben und unterscheide das von Glaube und Erkenntnis.

Erkenntisse, worunter ich die Erkenntnisse Gottes und keine anderen meine, ziehe ich allerdings nur aus dem Glauben, nicht aufgrund meines Wissen oder meiner Erfahrung. Ich habe damit in meinem Glauensleben bislang positive Erfahrungen gemacht.

Wichtig ist mir dabei geworden, nichts auf dogmatischen Lehrmeinungen oder Krichenlehren aufzubauen, wie es aber allgemein üblich ist, sondern nur auf dem, was mich mein Glaube auch lehrt. Nur dann, so glaube ich nun, kann er auch authentisch sein.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Hoger
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Re: Glauben und Wissen

Beitrag von Hoger »

Zippo hat geschrieben: Sa 6. Sep 2025, 10:36 Völlig unnütz würde ich nicht sagen, es gibt ja auch eine Fülle von Ratschlägen und Hinweisen, wie man sein Leben zu führen hat, da kann man doch was mit anfangen. Wissen kann hilfreich sein, auch wenn eine Beziehung zu Gott dadurch nicht entsteht. Dazu braucht es schon den Glauben und die Bereitschaft, sich auf Gottes Wort einzulassen.
(Hervorhebung von mir)
Wahrscheinlich trenne ich zu stark, und überbetone die eine Seite - aber Ratschläge und Hinweise bekommt der Mensch zum Leben zuerst durch die, welche ihn erziehen und diese prägen. Lesen kommt in der Entwicklung der Persönlichkeit nun mal nicht am Anfang (auch das Zuhören beim Lesen des anderen)
Auch ist Wissen das vermittelt wird - über Vorbilder einprägsamer.
Zippo hat geschrieben: Sa 6. Sep 2025, 10:36 Um die Beziehung zwischen Gott und Mensch herzustellen, hat Gott das Evangelium vorgesehen.
Nein - dafür hat Gott Seinen Leib vorgesehen, die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen, die Sakramente, das carritatve Leben in dieser Gemeinschaft, die gelebte Glaubenspraxis

Lesen ist in der Menschheitsgeschichte nicht lebensnotwendig und es gab und gibt in Europa Menschen die nicht lesen. Nicht weil sie es nicht können, sondern weil sie es nicht brauchen.

Die Bibel kann nicht das Bindeglied zwischen Gott und Menschen sein - weil Lesen eine Kulturleistung ist. Die menschliche Gemeinschaft (in diesem Fall die Kirche) dagegen ist lebensnotwendig um zu überleben (auch heute) - von daher ist das Bindeglied die von Gott gestiftete Kirche (Leib Christi)
Schon mal darüber nachgedacht, dass Christus kein Buch geschrieben hat (wie Mohamed und andere Religionsgründer) sondern dafür die Fähigkeiten des Heilens und der Überzeugungskraft an Seine Jünger weitergegeben hat und nach seiner Auferstehung durch den Heiligen Geist "in" die Menschen hinein?
Der Ewige segne dich und behüte dich! Der Ewige lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig! Der Ewige erhebe sein Angesicht zu dir und gebe dir Frieden! (Num 6,24–26.)
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Zippo
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Re: Glauben und Wissen

Beitrag von Zippo »

Lena hat geschrieben: Fr 5. Sep 2025, 15:21
Zippo hat geschrieben: Fr 5. Sep 2025, 12:41 Böse Worte gehören übrigens auch zu den Glaubenskillern, ich denke man soll sich dadurch icht so sehr beeindrucken lassen.
Amen :Herz2:
Spr. 26,4 hat geschrieben: Antworte dem Toren nicht nach seiner Torheit, dass du ihm nicht gleich wirst.
Ist das nicht auch eine böse Anspielung ?
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Lena
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Re: Glauben und Wissen

Beitrag von Lena »

Zippo hat geschrieben: Sa 6. Sep 2025, 11:31 Ist das nicht auch eine böse Anspielung ?
Ein weiser Rat aus der Schrift mit dem ich gute Erfahrungen gemacht habe.
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Hoger
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Re: Glauben und Wissen

Beitrag von Hoger »

Lena hat geschrieben: Sa 6. Sep 2025, 11:50
Zippo hat geschrieben: Sa 6. Sep 2025, 11:31 Ist das nicht auch eine böse Anspielung ?
Ein weiser Rat aus der Schrift mit dem ich gute Erfahrungen gemacht habe.
es ist dennoch eine böse Anspielung - auch wenn du aus der Heiligen Schrift zitierst
Der Ewige segne dich und behüte dich! Der Ewige lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig! Der Ewige erhebe sein Angesicht zu dir und gebe dir Frieden! (Num 6,24–26.)
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