Das Wesen der Anthroposophie

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Johncom
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Re: Das Wesen der Anthroposophie

Beitrag von Johncom »

Spice hat geschrieben: Mo 7. Apr 2025, 14:02 Rudolf Steiners Werk "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?" legt diesen Weg offen.
Darin heißt es:
" Wenn wir nicht das tiefgründige Gefühl in uns entwickeIn, daß es etwas Höheres gibt, als wir sind, werden wir auch nicht in uns die Kraft finden, uns zu einem Höheren hinaufzuentwickeln. Der Eingeweihte hat sich nur dadurch die Kraft errungen, sein Haupt zu den Höhen der Erkenntnis zu erheben, daß er sein Herz in die Tiefen der Ehrfurcht, der Devotion geführt hat. Höhe des Geistes kann nur erklommen werden, wenn durch das Tor der Demut geschritten wird. Ein rechtes Wissen kannst du nur erlangen, wenn du gelernt hast, dieses Wissen zu achten. " Seite 5
Was ich daraus lese, es wird keine Religion gelehrt. Eigentlich das Angebot einer Schulung zur Hinaufzuentwickelung, einer Einweihung. Viele Christen wollen keine besondere Einweihung außer der Taufe, die in den meisten Fällen ohne eigenen Erkenntnisweg vollzogen wird.

In der breiten Christenheit soll ein Be-Kenntnis ausreichen, ein treues lebenslanges Bekennen. Ein Erkennen, eine geistige Entwicklung, wird nicht angestrebt. Anstelle rechtem Wissen wird zu rechterm Glauben aufgefordert.
Was sagt die Bibel über höheres Wissen? Für mein Gefühl haben die Schüler Jesu sehr viel gelernt, worüber die Bibel, jedenfalls die Bibel "für alle", nur andeutet.
Epheser 1:17 spricht vom "Geist der Weisheit und der Offenbarung, Gott zu erkennen".

Anthroposophie ist also eine Mysterienschule, Mysterien sind Geheimnisse. Ich hörte mal, Steiner deutete das Wort Geheim bzw Geheimlehre als etwas, was man im Inneren erarbeitet. Also nicht wie im profanen Sinn: etwas vor anderen verbergen sondern etwas in sich entdecken, was auch andere in sich entdecken können. Nichts ist wirklich geheim, zB das Verstehen einer mathematischen Formel wird erarbeitet.
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Johncom
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Re: Das Wesen der Anthroposophie

Beitrag von Johncom »

"Unsere Zivilisation neigt mehr zur Kritik, zum Richten, zum Aburteilen und wenig zur Devotion, zur hingebungsvollen Verehrung. Unsere Kinder schon kritisieren viel mehr, als sie hingebungsvoll verehren. Aber jede Kritik, jedes richtende Urteil vertreiben ebensosehr die Kräfte der Seele zur höheren Erkenntnis, wie jede hingebungsvolle Ehrfurcht sie entwickelt." 6
Devotion. Hingabe, Verehrung, tiefer Respekt. Auch Kritik, hinterfragen ist nötig. Vielleicht hat die katholische Kirche so viel Devotion gefördert, aber das Hinterfragen abgewürgt, was bis heute nachwirkt.

Aber wie ist das mit höherer Erkenntnis? Die Menschen zu Steiners Zeit wollten erkennen, aus den langweiligen Dogmen heraus. Heute haben Glaubens-Dogmen kaum noch Kraft (außer bei den vielen muslimischen Neubürgern). Aber die rational Denkenden haben auch ihre Fragen: Wer, was ist Gott, und wer bin ich.

Es gibt sicher eine enorme Nachfrage in der heutigen Gesellschaft nach Aufklärung über die Mysterien. So dass Glaube und Denken wieder zusammen kommen, ganz frei und ohne: du sollst oder du musst.
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Johncom
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Re: Das Wesen der Anthroposophie

Beitrag von Johncom »

Helmuth hat geschrieben: Mo 7. Apr 2025, 16:21 In dem Bereich darf jeder schreiben, was immer er glaubt, und wenn er auch glaubt, dass Gott zu uns durch Bäume und Tiere redet.
Manche sind sich sicher, Gott "redet". :roll:
Und alles auf Papier verfügbar.
Aus meiner Sicht ist es ziemlich nutzlos sich mit Spice darüber auszutauschen. Vielmehr will er aller Welt erklären, dass gewöhnliche Christen allesamt auf einem falschen Weg sind und er allein die Wahrheit kennt, da er im Besitz des Wissens über die Unsterblichkeit der Seele ist und wie sich diese selbst erlöst oder vollkommen wird.
Du möchtest dich doch austauschen, oder?
Da er davon überzeugt ist, so bringt der Versuch nichts dies als Esoterik-Lehre einer verführerische Kraft wider Christus aufzuzeigen, sondern man erntet dazu noch die abwertenden Äußerungen über unser armseliges Glaubensleben als Christ.
Dein Glaubensleben als Christ ist vielleicht sehr reich, und auch andere warten darauf, von dir zu lernen. Wenn Spice meint, dass Glauben allein nicht alles sein muss, oder Glauben wie Jesus ihn lehrte, vieleicht mehr bedeutet als einer Schrift zu folgen? ... dann kann man das doch diskutieren.
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Re: Das Wesen der Anthroposophie

Beitrag von Spice »

Oleander hat geschrieben: Mo 7. Apr 2025, 20:47
Spice hat geschrieben: Mo 7. Apr 2025, 20:33 Ich jedenfalls merke, ob jemand in dieser oder einer anderen Sache kompetent ist.
Woran machst du das aus?

Man merkt es daran, dass jemand nur sich selbst und seine Bibellektüre zur Quelle hat. Der urteilt dann nur gemäss seines sehr eingeschränkten Horizontes und natürlich nur auf "fleischliche Art". Wer keine Zusammenhänge aufzeigen kann, hat offenbar nichts verstanden und kann deshalb auch etwas Gelesenes nicht in eigene Worte fassen. Zudem wird dann auf Kritik schnell gereizt und die Person abwertend reagiert, weil man eben keine sachlichen Argumente hat.
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Re: Das Wesen der Anthroposophie

Beitrag von oTp »

5. Weiterhin ist es wichtig zu sehen woraus sich die Anthroposophie entwickelt hat. Steiner war Mitglied der Theosophischen Gesellschaft. Diese ist ein Zusammenschluss von Esoterikern die das Wissen von allen Religionen und Glaubensvorstellung in einer Glaubensvorstellung vereinen wollen. In der Theosophischen Gesellschaft befanden sich auch so obskure Persönlichkeiten wie Aleister Crowley. Dieser war der bekannteste Schwarz-Magier seiner Zeit und gehörte zu den guten Bekannten von Rudolf Steiner. Die Vorsitzende der Theosophen Helena Blavatzki hat ein Buch verfasst: Die Geheimlehre. Aus diesem Buch gehen fast alle Glaubensvorstellungen und Lehrmeinungen von Rudolf Steiner hervor. Rudolf Steiner trat aus der Gesellschaft aus, weil er mit der Ansicht der Theosophen das Jesus eine Wiedergeburt von Krishna ist nicht zurecht kam. Als ehemaliger Goethewissenschaftler stand für ihn Gott oder Jesus an oberster Stelle. Deshalb gründete er die Anthroposophie und schrieb dieses theosophische Gedankengut auf seinen neuen Ansatz die Anthroposophie mit dem Schwerpunkt auf Gott um. Die Glaubenssätze in beiden Strömungen werden frei nach eigenem Belieben zusammengefügt, teils aus dem Kontext gerissen und frei nach eigen Vorstellungen zusammengesetzt.
https://out-side.net/kritik-an-der-wald ... oposophie/

Auch das muss man wissen.

Also:
Es wurden alle Glaubensvorstellungen gesammelt, um eine daraus zu gestalten. Mich wundert auch gar nicht mehr, dass der bekannteste Schwarzmagier und Satanist zu dieser Gesellschaft gehörte.

Ich sehe auch nichts anders als eine interessante Synthese bereits vorhandener Vorstellungen in der Anthroposophie.
Keine Ahnung habe ich, warum man an all das trotzdem glauben kann.
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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Re: Das Wesen der Anthroposophie

Beitrag von Spice »

Fortsetzung v. Seite 1 (hier)

"«Schaffe dir Augenblicke innerer Ruhe und lerne in diesen Augenblicken das Wesentliche von dem Unwesentlichen unterscheiden» " 15

"Denn jeder Mensch trägt neben seinem - wir wollen ihn so nennen - Alltagsmenschen in seinem Innern noch einen höheren Menschen. Dieser höhere Mensch bleibt so lange verborgen, bis er geweckt wird. Und jeder kann diesen höheren Menschen nur selbst in sich erwecken. Solange aber dieser höhere Mensch nicht erweckt ist, so lange bleiben auch die in jedem Menschen schlummernden höheren Fähigkeiten verborgen, die zu übersinnlichen Erkenntnissen führen." 18

"Die Wogen des äußeren Lebens zwängen den inneren Menschen von allen Seiten ein, wenn der Mensch nicht dieses Leben beherrscht, sondern von ihm beherrscht wird. Ein solcher Mensch ist wie eine Pflanze, die sich in einer Felsspalte entwickeln soll. Sie verkümmert so lange, bis man ihr Raum schafft. Dem inneren Menschen können keine äußeren Kräfte Raum schaffen. Das vermag nur die innere
Ruhe
, die er seiner Seele schafft." 21

"Mit sicherem Schritt geht der Geheimschüler durch das Leben. Was es ihm auch bringen mag, läßt ihn aufrecht schreiten. Vorher hat er nicht gewußt, warum er arbeitet, warum er leidet: jetzt weiß er dies." 25
(Das Wort "Geheimschüler" wurde bereits vor ihm verwendet und bezeichnet eben die Schulung für das Erkennen der dem natürlichen Menschen verborgenen Realität. Jesus selbst fordert uns dazu auf: "Wenn ihr eine Wolke aufsteigen seht im Westen, so sagt ihr gleich: Es gibt Regen. Und es geschieht so. Und wenn der Südwind weht, so sagt ihr: Es wird heiß werden. Und es geschieht so. Ihr Heuchler! Das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr prüfen; warum aber könnt ihr diese Zeit nicht prüfen?" Luk. 12, 54-56 Also, im Sinnlichen können wir oft richtig urteilen, aber im Übersinnlichen nicht) 

"Zu betonen ist, daß der Geheimforscher sich nicht in ein Nachsinnen verlieren soll, was dieses oder jenes Ding bedeutet. Durch solche Verstandesarbeit bringt er sich nur von dem rechten Wege ab. Er soll frisch, mit gesundem Sinne, mit scharfer Beobachtungsgabe in die Sinnenwelt sehen und dann sich seinen Gefühlen überlassen. Was die Dinge bedeuten, das soll nicht er mit spekulierendem Verstande ausmachen wollen, sondern er soll es sich von den Dingen selbst sagen lassen.
Ein Weiteres, worauf es ankommt, ist das, was die Geheimwissenschaft die Orientierung in den höheren Welten nennt. Man gelangt dazu, wenn man sich ganz von dem Bewußtsein durchdringt, daß Gefühle und Gedanken wirkliche Tatsachen sind, genau so wie Tische und Stühle in der physisch-sinnlichen Welt. In der seelischen und in der Gedankenwelt wirken Gefühle und Gedanken aufeinander wie in der physischen die sinnlichen Dinge." 33

"In der Geheimwissenschaft kann man aber nur vorwärtskommen, wenn man auf seine Gedanken und Gefühle ebenso achtet, wie man auf seine Schritte in der physischen Welt achtet. Wenn jemand eine Wand sieht, so versucht er nicht, geradewegs durch dieselbe
durchzurennen; er lenkt seine Schritte seitwärts. Er richtet sich eben nach den Gesetzen der physischen Weh. -
Solche Gesetze gibt es nun auch für die Gefühls- und Gedankenwelt. Nur können sie dem Menschen da nicht von außen sich aufdrängen. Sie müssen aus dem Leben seiner Seele selbst fließen. Man gelangt dazu, wenn man sich jederzeit verbietet, verkehrte Gefühle und Gedanken zu hegen. Alles willkürliche Hin- und Hersinnen, alles spielerische Phantasieren, alle zufällig auf-und abwogenden Gefühle muß man sich in dieser Zeit verbieten." 34

" Was für die Ausbildung des Geheimschülers ganz besonders wichtig ist, das ist die Art, wie er anderen Menschen beim Sprechen zuhört. Er muß sich daran gewöhnen, dies so zu tun, daß dabei sein eigenes Innere vollkommen schweigt. Wenn jemand eine Meinung äußert,
und ein anderer hört zu, so wird sich im Innern des letzteren im allgemeinen Zustimmung oder Widerspruch regen. Viele Menschen werden wohl auch sofort sich gedrängt fühlen, ihre zustimmende und namentlich ihre widersprechende Meinung zu äußern. Alle solche Zustimmung und allen solchen Widerspruch muß der Geheimschüler zum Schweigen bringen." 36
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Re: Das Wesen der Anthroposophie

Beitrag von Spice »

oTp hat geschrieben: Di 8. Apr 2025, 08:23
5. Weiterhin ist es wichtig zu sehen woraus sich die Anthroposophie entwickelt hat. Steiner war Mitglied der Theosophischen Gesellschaft. Diese ist ein Zusammenschluss von Esoterikern die das Wissen von allen Religionen und Glaubensvorstellung in einer Glaubensvorstellung vereinen wollen. In der Theosophischen Gesellschaft befanden sich auch so obskure Persönlichkeiten wie Aleister Crowley. Dieser war der bekannteste Schwarz-Magier seiner Zeit und gehörte zu den guten Bekannten von Rudolf Steiner. Die Vorsitzende der Theosophen Helena Blavatzki hat ein Buch verfasst: Die Geheimlehre. Aus diesem Buch gehen fast alle Glaubensvorstellungen und Lehrmeinungen von Rudolf Steiner hervor. Rudolf Steiner trat aus der Gesellschaft aus, weil er mit der Ansicht der Theosophen das Jesus eine Wiedergeburt von Krishna ist nicht zurecht kam. Als ehemaliger Goethewissenschaftler stand für ihn Gott oder Jesus an oberster Stelle. Deshalb gründete er die Anthroposophie und schrieb dieses theosophische Gedankengut auf seinen neuen Ansatz die Anthroposophie mit dem Schwerpunkt auf Gott um. Die Glaubenssätze in beiden Strömungen werden frei nach eigenem Belieben zusammengefügt, teils aus dem Kontext gerissen und frei nach eigen Vorstellungen zusammengesetzt.
https://out-side.net/kritik-an-der-wald ... oposophie/

Auch das muss man wissen.
Nein, das muss man nicht wissen, weil es eine Entstellung ist.
Also:
Es wurden alle Glaubensvorstellungen gesammelt, um eine daraus zu gestalten. Mich wundert auch gar nicht mehr, dass der bekannteste Schwarzmagier und Satanist zu dieser Gesellschaft gehörte.
So arbeiten die Widersacher der Wahrheit.
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Re: Das Wesen der Anthroposophie

Beitrag von oTp »

Tja, wer aus allen Lehren weltweit eine machen will, kann auch beeindrucken und überzeugen, er weiß, was er sagen muß, um Zustimmung zu bekommen.

Eigentlich kann man sogar sagen: Es ist alles nur geklaut. Zusammengetragen von der Theosophie. Und er hat es als Eigenwerk in die Akasha Chronik geschrieben....
Zuletzt geändert von oTp am Di 8. Apr 2025, 08:58, insgesamt 1-mal geändert.
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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Re: Das Wesen der Anthroposophie

Beitrag von Spice »

oTp hat geschrieben: Di 8. Apr 2025, 08:50 Tja, wer aus allen Lehren weltweit eine machen will, kann auch beeindrucken und überzeugen, er weiß, was er sagen muß, um Zustimmung zu bekommen.
Es gibt nur eine Wahrheit. In Bezug auf die Naturwissenschaft ist das gelungen. Ob man ein Inder, Afrikaner oder ein Südsee-Insulaner ist. Alle werden in den bekannten naturw. Wahrheiten übereinstimmen. Da wird nicht einer dies oder das behaupten.
Und so gibt es auch im Übersinnlichen nur eine Wahrheit.
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Re: Das Wesen der Anthroposophie

Beitrag von Spice »

oTp hat geschrieben: Di 8. Apr 2025, 08:50 Eigentlich kann man sogar sagen: Es ist alles nur geklaut. Und er hat es als Eigenwerk in die Akasha Chronik geschrieben....
Das ist eine äusserst üble Verleumdung! Lies doch, was ich hier an Orginaltexten zitiert habe. Da siehst du, dass nichts "geklaut" ist.
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