ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Di 7. Jan 2025, 09:29
Anders sieht es in den freien Reden Jesu aus. Da können wir überhaupt nichts prüfen. Wir können nicht mal sicher sein, dass es sich um wörtliche Übersetzungen handelt.
Die Prüfung sieht hier anders aus. Da wir vier Evangelien haben können wir Textvergleiche anstellen. Die Tatsache paralleler Texte ist bereits Zeugnis für den Anspruch, dass Jesus das auch gesagt hatte. Klarerweise gibt es kaum eine 100% wortgleiche Übereinstimmung, aber Sinn und Kontext zeigen, was Jesus wirklich meinte.
So erfassen wir Christi Sinn und das war immer die Aufgabe des HG, dass genau dieser erhalten bleibt. Also keine Verbalinspiration, die ich als theologisch erdichteten Nonsens erachte, sondern dass die Menschen, die Augen- und Ohrenzeugen seiner Worte waren wie auch an ihn glaubten, so vom HG motiviert waren, dass sie uns den Sinn Christi vermitteln können, der aus seinem Wort hervorgeht.
Desgleichen die, welche diese Worte weitergegeben haben bis sie wiederum von anderen niederschrieben und an die nächste Generation weitergeben wurden. Dabei entehen durchaus übliche menschliche Fehler, wie eben Zitate leicht voneinander abweichen. aber der Sinn Christi, der geht deswegen nicht verloren, denn der prägt sich immer gleich in jedes Herz ein, der nach den Sinn Christi strebt.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Di 7. Jan 2025, 09:29
Besser bezeugte Dokumente gibt es auf der ganzen Welt nicht. Wenn der Glaube an eine zuverlässige Überlieferung gerechtfertigt ist, dann in diesem Fall.
Da stimmen wir überein. Ich sage nochmals nicht den Exegesefehler zu machen den Faktor Mensch in seiner Fehleranfälligkeit aus der Gleichnis auszuklammen. Gerade das zu tun ist verlogen und damit auch eine falsche Heiligung des Wort Gottes. Doch so erst erkennt man auch, dass die Abweichungen nicht wesentlich sind bzw. auch was falsch ist (--> z.B. Jesus sagte nicht "Götter, wiewohl es so steht).
Dazu ein Beispiel: Nach dem Mk-Ev soll Jesus gesagt haben
"ehe der Hahn zweimal kräht" und in den anderen Evangelien heißt es
"ehe der Hahn kräht", was logischerweise das erste Mal meint. Nun sind das typisch menschliche Schwächen in der Rekonstruktion der Worte Jesu, aber am Sinn, dass Petrus straucheln wird, ändert das rein gar nichts. Und dieser Sinn ging nicht verloren.
Derart findest du viele Dinge. Wenn du das alles mit "jedes Wort ist wahr" theologoisch versieglen möchtest, dann machst du dich eigentlich zum Affen des Glaubens und nicht zu einem Zeugen für die Wahrheit Jesu. Nun sag das denen, die du mit nichts dazu bringst auch ihre Dogmen mal zu prüfen, wie ja alles geprüft werden soll. -->
1 Thess 5: 19-22.