Da musste ich jetzt wirklich stutzen: Du spielst wahrscheinlich drauf an, dass er Schotte ist. Aber das ist jetzt wirklich Korinthenkacke, mit deren Duft Du das Forum beglückst.
Klar, da gibt es immer mal extreme Pendelschläge. Keine Generation später war es wieder ganz anders. Der eigentliche Punkt in dieser Zeit war die weltliche Entmachtung der Kirche, was nun wirklich nicht die schlechteste Idee war.Claymore hat geschrieben: ↑Di 23. Jan 2024, 16:20 Während der Französischen Revolution wurde der Klerus enteignet, Priester mussten auf die Verfassung schwören (und wurden inhaftiert, falls sie sich weigerten). Zum Höhepunkt der jakobinischen Schreckensherrschaft wurde die öffentliche Ausübung des Christentums sogar verboten und an seine Stelle traten die Revolutionskulte.
Jetzt kommen wir langsam in die Spur.
Nein, wenn man den Grundgedanken betrachtet. Es ist für die Descartsche Grundaussage scheißegal, ob man Materie in Elementarteilchen aufdröstelt oder nicht. Seine Grundaussage (zumindest in dem für mich wichtigen Kontext ist), dass der Mensch prinzipiell nicht wissen kann, ob Sinneswahrnehmungen von einer äußeren Entität erregt werden oder ob sie lediglich Vorstellungen des Menschen sind. Wir wissen inzwischen ja, dass Descartes mitnichten an der äußeren Wirklichkeit der Welt gezweifelt hat, dies aber per Glaubensentscheidung begründet hat.
Was hat denn "Naturrecht" mit naturwissenschaftlichen Problemen zu tun? Auf diese Idee muss man erst mal kommen.Claymore hat geschrieben: ↑Di 23. Jan 2024, 16:20 Man nehme die Feststellung, dass reflektierte Lichtstrahlen ihre Laufzeit zwischen Punkten A und B minimieren. Mit ein bisschen elementarer Analysis stellt sich jedoch heraus, dass dies einfach nur ein Effekt von Einfallswinkel = Austrittswinkel ist, und sich die ganze Sache ohne Teleologie des Lichtstrahls erklären lässt.
Solche Beispiele gibt es viele, allzu viele. Die Naturwissenschaft ist voll davon.
Mit "Naturrecht" verbinde ich die Grundsatzfrage, ob man das in der Natur Geschehende über Gott erklären soll oder ob es nicht auch über die Vernunft geht - das geht
Bei "Naturrecht" sehe ich die durchaus aufklärerisch gemeinte Frage, ob man für Erklärungen der Welt Gott oder die Vernunft vorzieht. Im Grunde geht es in die Credo-ut-intelligam- bzw. in den Intellego-ut-credam-Diskussion hinein. Was im Rahmen dieser Grundsatzdiskussion in der Kirchengeschichte im Einzelnen abgeleitet wurde, weiß ich nicht - da bin ich nicht tief genug drin. Aber was wollte man daraus ableiten, wenn man es wüsste?
Das passt.
In der Tat ein echtes Problem. Die urprüngliche Aufklärung definiert nach Muster A, jetzt wird es modern verneusprecht in Muster B, weshalb das Muster C im Sinne von A ein weiteres Neusprech ist. Wie schon oft gesagt: Unsere Sprache ist semantisch runtergekommen. Über Begriffe wie "Angst", "Hass", "Missbrauch", "Dislriminierung", "menschenwürdig", etc, also alles Begriffe, die ursprünglich eine ernste und tiefgreifende Bedeutung hatten und jetzt semantisch in Harmlosestes runtergezogen wird, sprachen wir ja schon.