Ausgangspunkt der Kant-Kritik Schopenhauers ist seine „innig
gefühlte[ ] Ehrerbietung“ (W I, 493) gegenüber Kant bzw. seine Überzeugung, daß
Kants kritische Philosophie ,,as vollendete Meisterstück eines wahrhaft großen Geistes“ (W I, 491) darstelle und „eine ganz
neue Weltepoche der Philosophie“ (W I, 504) einläute, welche „die ganze bisherige
Philosophie [als, K.B.] ein fruchtloses Träumen“ (W I, 504) entlarve
Nietzsche-Studien, Internationales Jahrbuch für die Nietzsche-F orschung, Bd. 18, Berlin / New York
1989,461.
31 Ders., ebd., 458.
32 Ders., ebd., 458.
33 Vgl. dazu Johann Figl, Nietzsches frühe Begegnung, 458 f. (Gliederung) und 459 ff. (Diskussion von
Problemen).
34 Carl Schaarschmidt, Der Entwicklungsgang der neueren Spéculation als Einleitung in die Philosophie
der Geschichte, Bonn 1857; das Kant-Kapitel umfaßt die Seiten 78-103. Auf diesen Punkt verweist bereits
Johann Figl in seinem wichtigen Aufsatz Nietzsches Begegnung mit Schopenhauers Hauptwerk. Unter
Heranziehung eines frühen unveröffentlichten Exzerptes, in: Wolfgang Schirmacher (Hg.), Schopenhauer,
Nietzsche und die Kunst, Wien 1991, 97.
35 Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Bd. I, Leipzig 1859. Auf die Existenz dieses
Manuskriptes innerhalb der Mitschrift Nietzsches zur Schaarschmidt-Vorlesung verweisen bereits
Wilhelm Metterhausen in seiner gründlich recherchierten Arbeit Friedrich Nietzsches Bonner Studienzeit
1864/65, 2., stark veränd. Fassung 1942 (maschinenschrift. Manuskript, Archiv der Universität Bonn), 91
f. und Johann Figl in seinem Aufsatz Nietzsches Begegnung mit Schopenhauers Hauptwerk.
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