PastorPeitl hat geschrieben: ↑Mo 22. Aug 2022, 16:48
Auch wenn Du es wiederholst, dürfte das so nicht ganz stimmen. Jesus stellt immerhin Teile der 5 Bücher Mose in Frage, wenn er in der Bergpredigt meint: Ich aber sage Euch ...
Jesus stellt mitnichten die Torah in Frage, denn es sind ja die Weisungen seines Gottes.
Mt 5,21 Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber töten wird, der wird dem Gericht verfallen sein. 22 Ich sage euch dazu, daß jeder, der seinem Bruder zürnt, dem Gericht verfallen sein wird….
Der Sinn ist klar. Jesus meint damit: Glaubt nicht, dass es genügt, seinen Bruder nicht ums Leben zu bringen, dass es dagegen erlaubt sei, böses an ihm zu tun, sondern erfasst es soweit, dass ihr schon in Zank und Streit mit dem Nächsten ein schweres Unrecht erblickt.
Mt 5,27 Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen. 28 Ich sage euch dazu, daß jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, schon Ehebruch mit ihr begangen hat in seinem Herzen.
Wiederum kein Aufhebung des Gesetzes, sondern eine Ausdehnung, eine Verinnerlichung. Unkeusches Gebaren. Lüsterner Blick ist dem strengen Sittenlehrer Jesus schon gleichbedeutend mit Ehebruch. Es zeigt sich hier eine bekannte Auffassung der religiösen Vorschriften: „machet einen Zaum um die Lehre“. d.h. „Treffet Vorbeugungsmassregeln, damit die Vorschriften der Torah nicht übertreten werden.“ So heisst es ganz ähnlich im Talmud: Wer auch nur den kleinsten Finger einer Frau mit lüsternen Blicken betrachtet, vergeht sich ebenso schwer, als hätte er sie schamloseste Handling begannen“ (Berochath 24a)„
Die Berglehre ist keine Antithese zu der Torah.
Kaum wird eine Lüge entlarvt, hat sie schon mehrere Kinder geboren, weil sie sehr fruchtbar ist.
Da hat es die Wahrheit schwerer. Es gibt sie nur einmal. Wie soll sie sich vermehren?