Abtreibung generell verbieten?

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Philippus
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Abtreibung generell verbieten?

Beitrag von Philippus »

Hallo zusammen, seid ihr eigentlich Abtreibungsgegner oder -befürworter?
Ich frage deshalb, weil ich beinahe selber mal in eine Abtreibung verwickelt worden wäre. Beinahe deshalb, weil alle Schwangerschafttests negativ waren....nicht schwanger....
Puuuh, nochmal Glück gehabt, keine Verwickelung in eine Schwangerschaft.
Hat der Mann überhaupt das Recht, eine Schwangerschaftsunterbrechung zu verbieten? Gehört der Körper der Frau oder dem Manne? Fragen über Fragen tun sich da auf.
Seit der Zeit bin ich jedenfalls kein überzeugter absoluter Abtreibungsgegner mehr.

Begründung sogar aus der Bibel: Wenn eine Frau vergewaltigt worden ist und dadurch schwanger wurde und das Kind nicht haben will und man ihr die Abtreibung verbieten will (die Diskussion läuft ja gerade in den USA sehr stark) dann ist es wie eine zweite Vergewaltigung und hat dann mit Liebe gar nichts mehr zu tun, die Liebe ist laut 1.Korinther 13.13 das Höchste. Liebe kann man nicht durch Gesetze herbeizwingen, dann ist es keine Liebe mehr.

Eine Frau ist halt kein Karnickel und keine Gebärmaschine oder sieht das jemand anders?
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Oleander
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Re: Abtreibung generell verbieten?

Beitrag von Oleander »

Philippus hat geschrieben: Do 11. Aug 2022, 21:39 Hallo zusammen, seid ihr eigentlich Abtreibungsgegner oder -befürworter?
Sollte dies eine Art Umfrage sein, dann beteilige ich mich gerne daran und sage: weder- noch!
Begründung: Jeder ist selber dafür verantwortlich, was er tut oder entscheidet.
Da mische ich mich nicht ein!
Ich selber würde es nicht (mehr) tun.
Aber nicht aus moralischen ,ethischen oder religiösem Gründen, hat damit nix zu tun...
ich spreche für mich und nicht für andere.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Ziska
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Re: Abtreibung generell verbieten?

Beitrag von Ziska »

Was geschieht bei einer Abtreibung?

Absaugung: In die Gebärmutter wird eine Absaugsonde (Röhrchen mit einem scharfrandigen Ende) eingeführt, und mit einer Saugkraft, die 28mal stärker ist als die eines Staubsaugers, wird das Baby zerrissen und Stück für Stück in einen Behälter befördert.
Diese Methode verwendet man für die meisten Abtreibungen bis zur 12. Woche.
Bis dahin hat das Kind schon deutlich erkennbare Formen und ist schmerzempfindlich.


Ausschabung: Man führt ein schlingenförmiges Messer ein,
mit dem das Kind zerstückelt wird und die Stücke durch den Muttermund herausgeholt werden.

Salzlösung: Der Fruchtblase, in der sich ja das Kind befindet, wird die Flüssigkeit entzogen und durch konzentrierte Salzlösung ersetzt.
Das Kind atmet die Lösung ein und schluckt sie, fängt an, heftig zu stoßen und zu bluten, und ist in ein paar Stunden tot.

Danach setzen bei der Mutter Wehen ein, und sie bringt ein totes oder sterbendes Kind zur Welt. Diese Methode wird bei fortgeschrittenen Schwangerschaften, vom 4. bis zum 6. Monat, angewandt.

Prostaglandin-Injektion: In die Fruchtblase werden wehenanregende Hormone injiziert, um eine Frühgeburt herbeizuführen. Oft wird vorher eine Salzlösung injiziert, damit das Kind nicht lebend zur Welt kommt.

Gebärmutterschnitt: Diese Methode ähnelt einem Kaiserschnitt.
Der Unterleib und die Gebärmutter werden operativ geöffnet, und das Baby wird entfernt. In der Regel lebt es beim Herausnehmen noch, strampelt eine Weile, schreit und stirbt.
Man wendet dieses Verfahren bei sehr späten Abtreibungen an, wenn das Baby bereits eine Frühgeburt überleben könnte.
LG Ziska
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Oleander
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Re: Abtreibung generell verbieten?

Beitrag von Oleander »

Ziska hat geschrieben: Do 11. Aug 2022, 22:27 Was geschieht bei einer Abtreibung?
Hast du eine Quelle für das, was du schriebst? (Forenregel)

Nehmen wir mal an, du wüßtest nicht, was dabei passiert.

Du müßtest rein aus dir selber(Mutter) die Entscheidung treffen.
Es geht darum, was da in dir vorgeht und was der Grund dafür wäre.
Angenommen der Arzt würde sagen: Aus gesundheitlichem Grund gibt es nur 2 Alternativen. Sie könnten sterben , wenn wir das Kind nicht rausnehmen oder sie entscheiden sich für das Kind, wir können aber keine Garantei geben, dass das Kind durchkommt und leben wird.

Was machst du bei einer Bauchhöhlenschwangeschaft?

Bei Vergewaltigung: Die Mutter könnte austragen, aber das Kind zur Adoption freigeben um nicht ständig an die VG erinnert zu werden beim Anblick des Kindes.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Ziska
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Re: Abtreibung generell verbieten?

Beitrag von Ziska »

Hier nur einige Seiten!
https://www.abtreibung.de/methoden-absa ... btreibung/
https://www.profemina.org/de-de/abtreib ... augmethode
https://doctorsforchoice.de/unsere-arbe ... /methoden/
http://embryonenoffensive.de/methoden-der-abtreibung/

Kannst es auch googeln…

Auf: „Ich habe nicht gewußt, welche Qualen das Ungeborene durchmacht“,
kann man sich in der heutigen aufgeklärten Welt nicht mehr rausreden. Oder?

Übrigens stand ich selbst in den 1980er Jahren vor dieser schwerwiegenden Entscheidung.
Ich hatte mich aber für mein Baby entschieden!
Obwohl ich die Diagnose erhielt, dass das Kleine wahrscheinlich mit einer Behinderung geboren werden würde.
Doch dann nahm die Natur ihren Lauf und mein Baby starb in meinem Bauch…

Ich möchte niemanden hier ein schlechtes Gewissen machen, der sich irgendwann einmal für eine Abtreibung entschieden hatte.

Heute ist heute! Jeder kann umdenken und muß sich nicht ständig vor sich selber oder anderen rechtfertigen… :Herz2:
Zuletzt geändert von Ziska am Fr 12. Aug 2022, 08:34, insgesamt 1-mal geändert.
LG Ziska
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Corona
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Re: Abtreibung generell verbieten?

Beitrag von Corona »

Solange das Leben der Mutter nicht in Gefahr ist, bin ich gegen Abtreibung. Eine Abtreibung ist nicht weniger als Mord.

Wenn sie das Kind nicht will, soll sie es zur Adoption frei geben.

Mehr gibt es aus meiner Sicht nicht zu sagen.
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
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Abischai
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Re: Abtreibung generell verbieten?

Beitrag von Abischai »

Ich bin grundsätzlich gegen Abtreibung. Wenn eine ernsthafte Triage vonnöten, wird die Entscheidung wohl auch im Sinne aller Angehörigen für die Mutter ausgehen. Das zu entscheiden ist die Kompetenz des Menschen. Ich selbst würde lieber Gott entscheiden lassen, in solchen Fällen ist die Entscheidung Gottes aber vielleicht eben gerade die Möglichkeit, hier medizinisch cäsiern zu können. Ich stelle mir dies unglaublich gruselig vor, und ich weiß nicht ob ich eine solche Entscheidung zu treffen in der Lage wäre, zumindest wäre ich dann froh, eingebettet in eine große Familie und Freundeskreis zu sein, die raten und mitentscheiden.

So, und dann gibt es Leute die mal eben fix entscheiden: Kind muß weg!

Als "Mord" würde ich es biblisch gesehen nicht bezeichnen, weil die "Leibesfrucht" als Segen gesehen wird, die Vernichtung dieser aber nirgends sonst wie Mord gehandelt wird, sondern wie ein Eigentumsdelikt, wie Raub oder wie Veruntreuung.

In meinen Augen ist Abtreibung extreme Dummheit!
Aber die Gesellschaft heute sieht es mehrheitlich als Mord, und dann ist das eben auch Mord.

Die Handschrift der ganzen Abtreibungsbefürwortung ist ganz klar die des Satanismus. Es sind millionenfache Menschenopfer, vergleichbar mit den Kulten der Kanaaniter.

Und allein wenn wir uns die stillen Folgen ansehen, bleibt kein anderer Schluß, als den Zerfall der Gesellschaft zu großen Teilen mit Abtreibung in Verbindung zu sehen.
Gott ist kein Freund von Abtreibung, das steht schon mal fest.

Und nicht zu vergessen: Wer von Frauen, die abgetrieben haben, eine ganz ehrliche Antwort erhält, wird in den allermeisten Fällen in einen seelischen Abgrund von Not und Elend blicken. Die werden das ihr Leben lang nicht los, und sogar an deren Sterbebett wird man davon wieder hören.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
Ziska
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Re: Abtreibung generell verbieten?

Beitrag von Ziska »

Worldometer veröffentlichte am 31. Dezember 2021 einen Bericht, aus dem hervorgeht, dass die Abtreibung im Jahr 2021 mit 42,6 Millionen Todesfällen die weltweit häufigste Todesursache war. Damit wird Abtreibung auf das Niveau eines Völkermords angehoben.


https://fsspx.news/de/news-events/news/ ... ache-70942
LG Ziska
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stereotyp
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Re: Abtreibung generell verbieten?

Beitrag von stereotyp »

Hallo Philippus,

Schwangerschaftsabbrüche, die wegen einer Vergewaltigung durchgeführt werden, sind die absolute Ausnahme. Darüberhinaus sind Schwangerschaftsabbrüche bis zum zweiten Trimester (wo die meisten Abbrüche erfolgen) in den meisten (US-)Staaten nicht verboten.

Von Verbrechen und medzinischen Ausnahmefällen abgesehen, wüsste ich nicht, wie irgendjemand das Befürworten könnte. Das also "gut" zu finden. Das ist genauso paradox wie zu sagen, man sei für Flüchtlinge. Mir ist wohl bewusst, dass das nur ein rhetorisches Problem ist, aber es ist schon irgendwie bezeichnend, wie die Menschen damit umgehen. Natürlich will man damit im Endeffekt nur Leid verhindern will. Aber das ginge sicher auch anders und fängt offenkundig woanders an.

Davon abgesehen kann ich weder in einem Verbot, noch einer grundsätzlichen Erlaubnis irgendeinen Vorteil erkennen. Verbietet man es, nötigt man verantwortungslosen Paaren (im besten Fall) ein Kind auf, das sie nicht haben wollen. Erlaubt man es, fördert man Verantwortungslosigkeit und eine professionelle Industrie, die, würde es sich um Tiere halten, die Tierschützer auf den Plan rufen würde.

Ich finde das alles so unwürdig und unfassbar narzistisch.

MfG
Kein Gefallen hat der Tor an Einsicht, sondern nur an der Entblößung seines Herzens.
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Abischai
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Re: Abtreibung generell verbieten?

Beitrag von Abischai »

stereotyp hat geschrieben: Fr 12. Aug 2022, 09:37 Verbietet man es, nötigt man verantwortungslosen Paaren (im besten Fall) ein Kind auf, das sie nicht haben wollen.
Ich ziehe mal einen perversen Vergleich:
<Verbietet man Mord, nötigt man einer schwarzen Witwe einen Mann auf, den sie gar nicht haben will.>

Wem nötigt wer ein Kind auf?

Ein Mann nötigt einem Weib ein Kind auf, wenn das nicht beiderseits gewollt ist. Das kann auch anders herum geschehen. Der Rest der Menschheit hat damit nichts zu tun. Und wenn man verbietet, daß die logische Konsequenz, also das Entstehen eines Menschen, vernichtet wird, nötigt man niemandem etwas auf, allenfalls die Bewahrung vor gigantischem Elend, nämlich das nach der Abtreibung.
Nachweislich sind sehr viele Frauen dankbar dafür, daß man ihnen die Abtreibung ausgeredet oder verboten hat.

Es gibt auch die Möglichkeit, ein ungewolltes Kind wegzugeben. Dann ist man das Kind los, aber es lebt und hat eine Chance. Wenn es doch stirbt, soll Gott das entscheiden, nicht aber ein Mensch.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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