Nobody2 hat geschrieben: ↑So 6. Feb 2022, 19:35
Wie gesagt. Es gibt eine gesetzliche Ehe. Und dann eine Ehe vor Gott. Eine kirchlich geschlossene Ehe. Und diese unterschiedlichen Formen der Ehe haben einen eigenen Hintergrund.
Mit deinen Feststellungen zur staatlichen Handhabung der Ehe hast du Recht. Klar, stehen da die rechtlichen Aspekte im Vordergrund.
Aber-- dass eine Heirat ohne kirchliche Trauung vor Gott keine gültige Ehe sein soll, die auch im geistlichen Bereich als Ehe gilt und den biblischen Prizipien unterstellt ist, nein, das sehe ich anders.
Theoretisch braucht ein Paar gar keine Bestätigung durch die Gesellschaft oder durch eine Gemeinde/ Kirche. Wenn sich zwei (Ledige) einig werden, miteinander durch's Leben zu gehen und die entprechenden Schritte unternehmen, dann ist dieser Bund- meiner Meinung nach- vor Gott gültig. Man kann sich, wenn diese Gemeinschaft zerbricht, nicht damit herausreden, "doch gar nicht verheiratet gewesen zu sein". Das wäre zweierlei Maß.
Spr. 20,10
Genau genommen: Eine Lüge, wenn ein Christ, der vielleicht schon mehrere Beziehungen dieser Art hatte, sich in einer Partnerbörse als "ledig" bezeichnet.
Wenn eine standesamtliche Trauung im geistlichen Bereich keine Relevanz hat, dann war ich nie verheiratet.
In der Gemeinde, in der mein Ex und ich damals aktiv waren, wollten wir uns nicht trauen lassen. Weil diese zunehmend verweltlichte und die Gemeinde mehr und mehr von- aus unserer Sicht- abtrünnigen Gläubigen dominiert wurde, von denen uns übrigens einige unverhohlen anfeindeten. Das ging so weit, dass sie mir, wenn man sich im Gottesdienst sah, den Gruß verweigerten.
Ein "Zeugnis" mit einem ganz eigenen Geschmack, so etwas.
Mt. 5, 23-24 Und das z.B. von einem Bruder, der auch zum Predigtdienst eingeteilt war. Auf mich zugekommen ist eine einzige Schwester, das rechne ich ihr hoch an. Die anderen hüllten sich in schweigende Ablehnung, man wußte auch nicht genau, wer alles "etwas gegen uns hatte" und warum, weil viel im Hintergrund ablief. Und der Versuch, über die Gemeindeleitung eine Klärung zu erreichen, brachte nichts. Unter solchen Umständen in dieser Gemeinde heiraten? Nein, danke.
Die andere Gemeinde, in der wir beide uns hatten taufen lassen, lag 80 km entfernt.
Ein organisatorisches Problem also, und deshalb vertagten wir die Trauung in der Gemeinde auf "später".
LG