Er wollte damit aussagen, dass wir uns Gott absolut vorzustellen haben, während eine Person beschränkt ist. In dem Maße, wie wir aus Gott eine Person machen, wird aus Gott ein Gottesbild bzw. Gleichnis. Gott ist aber mehr als jedes Bild. Atheisten erkennen das zwar, begehen dann aber den logischen Fehler, zu glauben, dass damit bereits Gott widerlegt sei. Aus spiritueller Sicht bedeutet das aber nur, dass Gott mehr als jede menschliche Darstellung ist.Pluto hat geschrieben:Hmh....Demian hat geschrieben:"Der Theologe Paul Tillich sagte, daß Gott keine Person ist, aber auch nicht weniger als eine Person. Die höchste Dimension der Wirklichkeit hat nichts mit unseren Begriffen zu tun."![]()
Was Tillich wohl mit disen beiden disjunkten Behauptungen aussagen wollte?
Spirituelle Wortquelle
Re: Spirituelle Wortquelle
Re: Spirituelle Wortquelle
„Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.“ (2. Korinther 3,6)
Re: Spirituelle Wortquelle
Danke für diese saubere Erklärung.Demian hat geschrieben:Er wollte damit aussagen, dass wir uns Gott absolut vorzustellen haben, während eine Person beschränkt ist. In dem Maße, wie wir aus Gott eine Person machen, wird aus Gott ein Gottesbild bzw. Gleichnis. Gott ist aber mehr als jedes Bild. Atheisten erkennen das zwar, begehen dann aber den logischen Fehler, zu glauben, dass damit bereits Gott widerlegt sei. Aus spiritueller Sicht bedeutet das aber nur, dass Gott mehr als jede menschliche Darstellung ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
Re: Spirituelle Wortquelle
"Nichts ist so schön und ehrenhaft, als wahrhaft und wie es sich gehört ein Mensch zu sein, und keine Kunst so schwer wie die, dieses Leben recht und natürlich zu leben; und die schrecklichste unserer Krankheiten ist die Verachtung unseres eigenen Wesens." ( Montaigne, Essais )
Re: Spirituelle Wortquelle
„Dieser ist mein Atman im inneren Herzen, kleiner als Reiskorn oder Gerstenkorn oder Hirsekorn oder eines Hirsekornes Kern. Dieser ist mein Atman im inneren Herzen größer als die Erde, größer als der Himmel, größer als die Welten. […] Der Allwirkende, Allwünschende, Allriechende, Allschmeckende, dies All in sich Fassende, Wortlose, Achtlose, dieser ist meine Seele im inneren Herzen, dieser ist das Brahman, zu dem werde ich, von hier abscheidend eingehen. Wem solches ward, fürwahr, für den gibt es keinen Zweifel.“ – Chandogya-Upanishad (3.14)

Paul Klee: Temple Gardens

Paul Klee: Temple Gardens
Re: Spirituelle Wortquelle
(1 Korintherbrief 13,1-13)
"Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete,
hätte aber die Liebe nicht,
wäre ich ein dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.
Und wenn ich prophetisch reden könnte
und alle Geheimnisse wüßte
und alle Erkenntnis hätte;
wenn ich alle Glaubenskraft besäße
und Berge damit versetzen könnte,
hätte aber die Liebe nicht,
wäre ich nichts."
"Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete,
hätte aber die Liebe nicht,
wäre ich ein dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.
Und wenn ich prophetisch reden könnte
und alle Geheimnisse wüßte
und alle Erkenntnis hätte;
wenn ich alle Glaubenskraft besäße
und Berge damit versetzen könnte,
hätte aber die Liebe nicht,
wäre ich nichts."
Re: Spirituelle Wortquelle
"Die menschlichen Leiden haben eine doppelte Quelle: der Mensch lebt gleichsam zwischen zwei unangreifbaren Mauern, einer Mauer außerhalb seiner und einer Mauer in ihm selbst; zwischen dem demütigen Zustand der Versklavung angesichts einer Welt, die ihm fremd ist, und der noch demütigenderen Knechtschaft im Verhältnis zu sich selbst; er leidet darunter, dass es ein „Nicht-Ich“ gibt, das aber dem „Ich“ anzugehören scheint." (Berdjajew: „Existentielle Dialektik des Göttlichen und Menschlichen“, Seite 69/C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München)
Re: Spirituelle Wortquelle
„Zum Hasse, zum höhnischen Lachen bringt uns die Sprache durch die ihr innewohnende Frechheit. Sie hat uns frech verraten; jetzt kennen wir sie. Und in den lichten Augenblicken dieser furchtbaren Einsicht toben wir gegen die Sprache wie gegen den nächsten Menschen, der uns um unseren Glauben, um unsere Liebe, um unsere Hoffnung betrogen hat.“ ( Beiträge zu einer Kritik der Sprache I, Das Schweigen )
Re: Spirituelle Wortquelle
Kein Nam ist, welcher Gott / recht eigen wär; allein / Die Liebe heißt man ihn, / so wert ist sie und fein. (Angelus Silesius)