"Das Jahr ist jemandem, dem Einen Herrn, zugewiesen, Ihm als der Schutzmacht anbefohlen."- Wunderbar. Warum machen wir das eigentlich nicht?Ein Wort zum Jahreswechsel: Wem sei das neue Jahr zugedacht?
Man verlangt von uns vielfältigen Gehorsam. Wirklich geboten ist hingegen freies Anerkennen.
Von Lothar Mack
Wer kann und will sich heute noch widmen? Etwas erledigen, etwas ausprobieren, das kennen wir, das haben wir intus. Aber sich widmen? Hingabe zeigen, sich und die Zeit darüber vergessen, beides vergessen wollen, weil man aufgeht in einem Tun, dem man sich von Herzen unterstellt hat?
Ein gutes Hobby hat mitunter diese Wirkung. In anderem Zusammenhang kennen wir die Widmung bei einem Buch: wenn der Autor jemandem dankt, weil der ihn zu seinem Werk wesentlich inspiriert hat, oder wenn man selber es einem lieben Menschen darbietet, unterbreitet, es ihm zu sinnfüllendem Versenken angedenkt.
Alles das schwingt mit in dem schönen alten Kürzel «A.D. − «Anno Domini», «im Jahr des Herrn». Das bezeichnete Jahr ist jemandem, dem Einen Herrn, zugewiesen, Ihm als der Schutzmacht anbefohlen. Es passiert nicht einfach so. Man rutscht nicht hinein wie in sonst etwas oder löst halt den einen Kalender durch einen andern ab. Nein, das Jahr trägt einen Namen, der über dem Jahr zutrauend ausgerufen wird. Ich widme Ihm das Jahr und mache mich bereit für Seine erneute sinnfüllende Gegenwart.
Die Gegenrichtung ist uns vertrauter: wenn Machthaber und solche, die, wie Jesus sagt, «als Herrscher gelten», versuchen, eine Oberherrschaft an sich zu reißen. Das betreffende Jahr, die jeweilige Wahlperiode, die Dauer der Gesetzesgeltung, das möge schon vorab deren eigenen Stempel tragen.
Einschüchterung ersetzt die Anerkennung, Zwang von oben tritt an die Stelle einer Hingabe von unten, und ein Schleier aus Befürchtung und Angst wird über die bevorstehende Zeit geworfen.
Quelle
Unsere Vorfahren wussten darum und praktizierten A.D. Dann geriet das in Vergessenheit? Wird es etwas bewirken, wird es den Lauf der Geschichte beeinflussen, wenn wir unser Jahr bewußt dem HERRN widmen? -