Eine einheitliche Theologie - ist die wissenschaftlich überhaupt möglich?

Rund um Bibel und Glaube
Benutzeravatar
PastorPeitl
Beiträge: 3625
Registriert: Sa 18. Jun 2022, 15:46
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Eine einheitliche Theologie - ist die wissenschaftlich überhaupt möglich?

Beitrag von PastorPeitl »

Ich bin immer wieder überrascht, wenn es Brüder und Schwestern gibt, die die Meinung vertreten, es könne nur eine Theologie geben.

Könnte man die Bibel nur auf eine Weise lesen, dann gäbe es bei weitem keinen Ansatzpunkt für so viele unterschiedliche christliche Kirchen. Die zweifelsfrei alle den Nachweis aus der Bibel heraus führen können, dass ihr Glaube richtig ist. Schlimm wird es nur, wenn sie behaupten, die einzig wahren zu sein. Alle anderen Kirchen würden lügen.

Denn: Rechnet man alle Aussagen zusammen, welche Kirchen daher lügen, bliebe keine einzige Kirche übrig, welche die Wahrheit sagt.

Das Einzige was wir in diesem Zusammenhang als tun können, ist, uns selbst zu fragen, ob es wesentlich ist, dass alle das selbe lehren?

Oder ob es nicht in Wahrheit nur um eine einzige Frage geht:

Führt die Lehre zu Jesus hin, oder führt diese von Jesus weg.

Glaubt Ihr nicht?
Zuletzt geändert von PastorPeitl am Fr 21. Okt 2022, 10:43, insgesamt 3-mal geändert.
Mt 6,33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
Betreiber von https://dietempler.org
Spice
Beiträge: 11818
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Eine einheitliche Theologie - ist die notwendig?

Beitrag von Spice »

PastorPeitl hat geschrieben: Fr 21. Okt 2022, 08:50 Ich bin immer wieder überrascht, wenn es Brüder und Schwestern gibt, die die Meinung vertreten, es könne nur eine Theologie geben.
Wenn Theologie eine Wissenschaft sein soll, kann es selbstverständlich nur eine Theologie geben, weil es nur eine Wahrheit gibt.
Benutzeravatar
PastorPeitl
Beiträge: 3625
Registriert: Sa 18. Jun 2022, 15:46
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Re: Eine einheitliche Theologie - ist die notwendig?

Beitrag von PastorPeitl »

Und welche ist jetzt wissenschaftlich? Die evangelische oder die römisch-katholische, die orthodoxe oder die der Freikirche. Wobei es hierbei auch noch massenweise Schattierungen gibt.
Mt 6,33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
Betreiber von https://dietempler.org
Spice
Beiträge: 11818
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Eine einheitliche Theologie - ist die notwendig?

Beitrag von Spice »

PastorPeitl hat geschrieben: Fr 21. Okt 2022, 10:02 Und welche ist jetzt wissenschaftlich? Die evangelische oder die römisch-katholische, die orthodoxe oder die der Freikirche. Wobei es hierbei auch noch massenweise Schattierungen gibt.
Keine.
Benutzeravatar
PastorPeitl
Beiträge: 3625
Registriert: Sa 18. Jun 2022, 15:46
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Re: Eine einheitliche Theologie - ist die wissenschaftlich überhaupt möglich?

Beitrag von PastorPeitl »

Richtig. Im eigentlichen Sinn nicht. Theologien sind Grundlagen von Kirchen. Jede Kirche aber hat eine eigene Theologie.
Mt 6,33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
Betreiber von https://dietempler.org
Benutzeravatar
Lea
Beiträge: 495
Registriert: Mi 31. Aug 2022, 17:44

Re: Eine einheitliche Theologie - ist die wissenschaftlich überhaupt möglich?

Beitrag von Lea »

PastorPeitl hat geschrieben: Fr 21. Okt 2022, 08:50 Eine einheitliche Theologie - ist die wissenschaftlich überhaupt möglich?
Nein, es ist nicht möglich. Um das festzustellen braucht es keine Theologie. Es ist offensichtlich an den tausenden Splittergruppen, die sich selbst alle als "Christen" verstehen.
PastorPeitl hat geschrieben: Fr 21. Okt 2022, 08:50 Das Einzige was wir in diesem Zusammenhang als tun können, ist, uns selbst zu fragen, ob es wesentlich ist, dass alle das selbe lehren?
Ich denke, es ist nicht nötig ... und eigentlich auch noch nicht einmal so von Gott gewollt. Denn gerade an der Unterschiedlichkeit kann man am Besten den Kern erkennen, der nötig ist, um die Verbindung zu Gott zu finden. Denn das ist ja der eigentliche Grund, warum es überhaupt Religionen gibt: die Suche nach Gott, der Quelle und dem Sinn des Lebens und der (Un-)Endlichkeit des Lebens. Gott zu finden und mit IHM in Verbindung zu bleiben gibt dem Leben Erfüllung und die Ahnung, dass es noch mehr gibt als das, was für Menschen sichtbar ist.
Zuletzt geändert von Lea am Fr 21. Okt 2022, 11:46, insgesamt 1-mal geändert.
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
Anthros
Beiträge: 3535
Registriert: Do 2. Jul 2020, 09:25

Re: Eine einheitliche Theologie - ist die wissenschaftlich überhaupt möglich?

Beitrag von Anthros »

PastorPeitl hat geschrieben: Fr 21. Okt 2022, 08:50 Führt die Lehre zu Jesus hin, oder führt diese von Jesus weg.
Dann ist sie mit dieser Frage bereits eine Lüge, keine bewusste, aber eine fahrlässige. Wir stehen innerhalb unserer Inkarnationen in der Verantwortung, alle unsere Lügen zu erkennen.
Anthros
Beiträge: 3535
Registriert: Do 2. Jul 2020, 09:25

Re: Eine einheitliche Theologie - ist die wissenschaftlich überhaupt möglich?

Beitrag von Anthros »

Lea hat geschrieben: Fr 21. Okt 2022, 11:44 Ich denke, es ist nicht nötig ... und eigentlich auch noch nicht einmal so von Gott gewollt.
Man kann es sich auch passend schön reden.
Benutzeravatar
Oleander
Beiträge: 18335
Registriert: Sa 2. Feb 2019, 00:04

Re: Eine einheitliche Theologie - ist die wissenschaftlich überhaupt möglich?

Beitrag von Oleander »

Lea hat geschrieben: Fr 21. Okt 2022, 11:44 Denn das ist ja der eigentliche Grund, warum es überhaupt Religionen gibt: die Suche nach Gott,...
Also ich weiß nicht so recht, kann sein..
Oder weil man sich seinerzeit eben nicht erklären konnte, wo das alles herkommt...
Die Natur, die Tiere, die Menschen, das Wetter..usw.

Und immer wieder kommt die Streitfrage auf: Geschaffen oder durch Abiogenese etc.


Vielleicht beides?
Klar, man staunt immer wieder über die besondere Funktionalität von Organen usw....und kommt zu dem Punkt: Das kann nicht einfach aus dem Nichts entstehn und kann nur von einem Schöpfer kommen..
Aber woher kommt der Schöpfer selber, fragt sich so mancher...
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Benutzeravatar
Lea
Beiträge: 495
Registriert: Mi 31. Aug 2022, 17:44

Re: Eine einheitliche Theologie - ist die wissenschaftlich überhaupt möglich?

Beitrag von Lea »

Oleander hat geschrieben: Fr 21. Okt 2022, 14:54
Lea hat geschrieben: Fr 21. Okt 2022, 11:44 Denn das ist ja der eigentliche Grund, warum es überhaupt Religionen gibt: die Suche nach Gott,...
Also ich weiß nicht so recht, kann sein..
Oder weil man sich seinerzeit eben nicht erklären konnte, wo das alles herkommt...
Die Natur, die Tiere, die Menschen, das Wetter..usw.

Und immer wieder kommt die Streitfrage auf: Geschaffen oder durch Abiogenese etc.


Vielleicht beides?
Klar, man staunt immer wieder über die besondere Funktionalität von Organen usw....und kommt zu dem Punkt: Das kann nicht einfach aus dem Nichts entstehn und kann nur von einem Schöpfer kommen..
Aber woher kommt der Schöpfer selber, fragt sich so mancher...
Man kann es auch vereinfachen, indem man die Bezeichnung "Gott" einfach weglässt.
Religionen entstehen auf der Suche .... wonach?

Menschen meinen, etwas gefunden zu haben, das andere auch finden sollten. Oder man setzt das selbst Erfahrene voraus, um die eigene Erfahrung zu untermauern und befestigen... zur eigenen Sicherheit (je mehr das gleiche glauben, desto richtiger muss es sein).

Ich nenne den oder das, was ich durch meine eigenen Erfahrungen gefunden habe: Gott.
Die Suche ist in Allen gleich: man sucht das Eine ... das Unbechreibliche und nicht Erfassbare.

Erfahrungen und Schriften nennen dieses Eine: "Gott" - manche auch anders.
Der, dem sich "der Eine" selbst offenbart, der findet ... Spuren von dem, welche ich "Gott" nenne.
Menschen berichten über das, was gefunden wurde und tragen es weiter.
Die Erfahrung entsteht aber nur dort, wo das Herz empfänglich ist ... auf der Suche ... nach "dem Einen"... :idea:

Die Religionen können bestenfalls Wegweiser sein.
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
Antworten