Wozu stellte Gott den „Baum der Erkenntnis“ mit „Verbot“ ins Paradies?

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Corona
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Re: Wozu stellte Gott den „Baum der Erkenntnis“ mit „Verbot“ ins Paradies?

Beitrag von Corona »

Oleander hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 11:53
Corona hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 11:45
Oleander hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 11:37 NUR warum hat er Adam nicht davor gewarnt, dass dies der Fall sein könnte?
Weil er dem Menschen die freie Wahl lässt.
Die hat der Mensch auch, wenn man ihn aufmerksam macht, welche Gefahren auf einem zukommen könnten.
Oder warnst du deine Kinder nicht?
Er hat ja Adam alles gesagt, was er wissen muss. Mehr wäre schon Beeinflussung.
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
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Oleander
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Re: Wozu stellte Gott den „Baum der Erkenntnis“ mit „Verbot“ ins Paradies?

Beitrag von Oleander »

Corona hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 11:54 Er hat ja Adam alles gesagt, was er wissen muss.
Was denn? Dass er an dem Tag des Todes sterben muss?

Kennst du das, wenn Eltern ihre Kinder davor warnen, sie sollen nie mit jemanden Fremden mitgehn.
Sie sagen nicht nur, dass wenn jemand das tut , die Kinder entführt werden könnten und Punkt.
Sie erklären mitunter auch die Taktik, wie der Verführer vorgehn könnte...und wovor sie sich hüten sollten.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Lea
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Re: Wozu stellte Gott den „Baum der Erkenntnis“ mit „Verbot“ ins Paradies?

Beitrag von Lea »

Oleander hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 00:45 Wozu stand deiner Ansicht nach der Baum des Lebens in Eden?
Das war auch schon immer meine Frage. Denn wenn Gott gar nicht wollte, dass die Menschen ewig leben, und sie dann erst aus dem Garten rauswerfen musste, damit sie nicht davon essen, wäre das für mich unverständlich.

Ich denke sogar, das die ganze Zeit im "Garten Eden" für die Menschen zur Vorbereitung gedacht war, auf das Erdenleben.
Mit dem essen von dem Baum der Erkenntnis haben sie die Reife erreicht, Gut und Böse zu erkennen. Darum mussten sie dann aus dem Garten Eden (Ewigkeit) raus, und das Leben auf der Erde lernen.

Der Rauswurf war demnach keine Strafe, sondern eine Folgerung des Planes, dem Leben auf der Erde ... im Umgang mit Gut und Böse und der eigenen Endlichkeit.

Der Bericht in der Bibel ist eben einfach aus der Sicht der Menschen, die es weiter erzählt und später niedergeschrieben haben.
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
Hiob
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Re: Wozu stellte Gott den „Baum der Erkenntnis“ mit „Verbot“ ins Paradies?

Beitrag von Hiob »

renato23 hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 11:06 Den Begriff Erbsünde gibt es in der Bibel nicht....
Richtig. Aber er ergibt sich aus der geistigen Bedeutung des Sündenfalls. Dass die RKK obendrauf daraus ein Geschäft gemacht hat, kommt dazu.
renato23 hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 11:06 Sündigen ist klar vermeidbar.
Widerspruch - wäre es so, wärest Du Gott. Natürlich lassen sich einzelne Sünden vermeiden, aber nicht das Sündigen an sich.
renato23 hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 11:06 Schon in der Bibel wird unter Gerechten und Gottlosen unterschieden.
Das ist aber nicht dasselbe wie "ohne Sünde" und "sündig". Biblisch heißt es oft genug, dass der Mensch an sich sündig sei.
renato23 hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 11:06 Um nurmehr das Gute zu Tun, das Böse zu lassen, ist es ja auch wichtig zw. Recht und Unrecht, Gut und Böse unterscheiden zu können.
Stimmt, aber das ist theoretisch. Denn in der Praxis geschehen die meisten Sünden, ohne dass die Betroffenen merken, dass sie sündigen.
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Corona
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Re: Wozu stellte Gott den „Baum der Erkenntnis“ mit „Verbot“ ins Paradies?

Beitrag von Corona »

Oleander hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 11:57
Corona hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 11:54 Er hat ja Adam alles gesagt, was er wissen muss.
Was denn? Dass er an dem Tag des Todes sterben muss?

Kennst du das, wenn Eltern ihre Kinder davor warnen, sie sollen nie mit jemanden Fremden mitgehn.
Sie sagen nicht nur, dass wenn jemand das tut , die Kinder entführt werden könnten und Punkt.
Sie erklären mitunter auch die Taktik, wie der Verführer vorgehn könnte...und wovor sie sich hüten sollten.
Er solle nicht essen von der Frucht. Es geht hier ja nicht um kleine Kinder, sondern um Erwachsene. Ausserdem geht es ja nicht um das absolute Verbieten. Denn beide Wege führen schlussendlich zum Ziel.
Jer 23
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Re: Wozu stellte Gott den „Baum der Erkenntnis“ mit „Verbot“ ins Paradies?

Beitrag von Ziska »

Adams und Eva waren keine naiven Kinder! Sie waren voll erwachsene Menschen!

Beide kannten ihren Gott, ihren Schöpfer. Sie konnten die Schöpfung beobachten, wie gut alles harmonierte.
Beide hatten den Auftrag den paradiesischen Garten auf die ganze Erde auszudehnen.
Sie konnten tun, was sie sich vorstellen können. Alles ausprobieren, was ihnen in den Sinn kam.

Es gab nur ein einziges Gesetz! Nehme keine Frucht von den Bäumen, die in der Mitte des Gartens stehen!

Gott hatte den beiden Menschen also die Möglichkeit gegeben, zu beweisen, ob sie ihrem Schöpfer das Recht zugestehen,
zu entscheiden, was für sie „gut oder böse“, was „richtig oder falsch“ ist.

Beide wußten ganz genau, was es bedeutet zu sterben.
Sie hatten den Tod schon immer in der Tierwelt beobachten können.

Außerdem hätte Gott ihnen kein Gesetz gegeben, was sie nicht verstehen können.

Es war so einfach! 2 Bäume gehören mir! :wave: Alles andere gehört euch! :wave:

Zum anderen waren Adam und Eva keine Roboter, die automatisch das tun, was ihr Erschaffer einprogrammiert hat.

Adam und Eva konnten frei entscheiden! Hatten sie Vertrauen in ihren Erschaffer?
Oder vertrauten sie lieber sich selber und entscheiden selber, was gut und böse ist?
LG Ziska

Immer weniger Anstand – was sagt die Bibel?

https://www.jw.org/de/bibliothek/artike ... ibel-sagt/
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Helmuth
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Re: Wozu stellte Gott den „Baum der Erkenntnis“ mit „Verbot“ ins Paradies?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 10:09 Als Gott kurz danach kommt, schämen sie sich.
Ja, das ist ein wesentlicher Aspekt, und war wohl die erste Folge der Sünde. Zuerst die Scham und danach das Verstecken.
Hiob hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 10:09 Wir verstehen ja unter "Sünde" so etwas Ähnliches wie "Jetzt habe ich aber gerade konkret etwas falsch gemacht". Das ist nicht falsch. Aber es gibt auch noch eine allgemeine Bedeutung von Sünde, nämlich das Sich-Entfernen von Gott.
Darum auch das Schamgefühl. Es zeigt an, ob es nur menschlicher Irrtum war, also keine Sünde, denn dann passiert innerlich nichts. Für rein menschliche Fehler muss man sich nicht schämen. Oder aber es bedrückt dich innerlich und erzeugt die sog. Gewissensbisse.

Unschuldigen Kindern steigt diese Schamröte sogar sichtbar ins Gesicht. Sie können das gar nicht verbergen, denn sie sind auch noch keine Meister im Versteckenspiel wie ältere Menschen, die in ihrer Sünde schon quasi „fortgeschritten“ sind, sich ihr Gewissen z.B. auch schon abegtötet haben.

Dieses Phänomen wird bei Adam und Eva beschrieben. Sie kannten das zuvor nicht, an sich waren sie noch keine Sünder und es steht auch geschrieben, dass sie sich nicht schämten. Gott hat diesen Prozess nun in Gang gesetzt, nachdem sie das Gebot übertreten hatten. Diese Erfahrung war also völliges Neuland. Mehr würde ich da nicht theologisch hineininterpretieren als geschrieben steht.

Die Frage, warum nun Gott den Baum gesetzt hat, wird es letztendlich nicht beantworten, aber wir können das jedenfalls in seiner phänomenologischen Wirkung untersuchen. Soviel lehrt uns der Genesis Bericht jedenfalls diese Dinge, denn wir sind alle Adams.
Zuletzt geändert von Helmuth am Mo 9. Jan 2023, 12:56, insgesamt 1-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Wozu stellte Gott den „Baum der Erkenntnis“ mit „Verbot“ ins Paradies?

Beitrag von Hiob »

Lea hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 12:32 Ich denke sogar, das die ganze Zeit im "Garten Eden" für die Menschen zur Vorbereitung gedacht war, auf das Erdenleben.
Genau so. Der Sündenfall hat Gott nicht überrascht, weil er Teil seiner Fügung war.
Lea hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 12:32 er Rauswurf war demnach keine Strafe, sondern eine Folgerung des Planes, dem Leben auf der Erde ... im Umgang mit Gut und Böse und der eigenen Endlichkeit.
Exakt. Mit dem Ziel, dass der Mensch im Spannungsfeld zwischen gut und böse bewusst erkennt, was das Gute ist. Denn erst dann kann man sich für das Gute, also Gott entscheiden. Aber diese Entscheidung ist keine theoretische, sondern eine Folge von Trial and Error.
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Oleander
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Re: Wozu stellte Gott den „Baum der Erkenntnis“ mit „Verbot“ ins Paradies?

Beitrag von Oleander »

Lea hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 12:32 Ich denke sogar, das die ganze Zeit im "Garten Eden" für die Menschen zur Vorbereitung gedacht war, auf das Erdenleben.
Könnte sein, aber dann kommt bei mir die Frage auf, warum Gott Folgendes wollte:
Und der HERR, Gott, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren.
Er nahm wohl an, dass der Aufenthalt der beiden in Eden lange oder für immer andauern wird(keine Ahnung)
Denn wozu sollten sie sonst "Eden" bewahren und bebauen?

Wie kann "man" Eden" bewahren?

Ist Eden ein Ort oder ein Sinnbild für.... :?: :denken: Zustand?
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Lea
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Re: Wozu stellte Gott den „Baum der Erkenntnis“ mit „Verbot“ ins Paradies?

Beitrag von Lea »

Oleander hat geschrieben: Mo 9. Jan 2023, 12:53 Könnte sein, aber dann kommt bei mir die Frage auf, warum Gott Folgendes wollte:

Und der HERR, Gott, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren.

Er nahm wohl an, dass der Aufenthalt der beiden in Eden lange oder für immer andauern wird(keine Ahnung)
Denn wozu sollten sie sonst "Eden" bewahren und bebauen?
Es steht nirgends da, wie lange Adam und Eva im Garten Eden "wohnten". Alles diente wahrscheinlich zur Vorbereitung, später auf der Erde diese zu bebauen und pflegen. Die Bäume waren vielleicht so etwas wie die Abschlussprüfung - als "Bescheinigung", dass sie nun alles gelernt hatten, was sie für das neue Leben brauchten.
Zuletzt geändert von Lea am Mo 9. Jan 2023, 13:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
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