Helmuth hat geschrieben:Die Frau dürfte das allmählich anfangen zu begreifen, aber erlöst kann sie nur durch Jesus Christus werden.
Die Frau (Sabatina James) ist katholische Christin

also selbst wenn das stimmt (Erlösung nur durch Christus, was gerade für den heutigen modernen Menschen keineswegs eine selbstverständliche Aussage ist) dürfte es (ausgehend von dieser Prämisse) sehr gut um ihr Seelenheil bestellt sein. Davon abgesehen gibt es Christen, die sich sehr gewinnbringend mit dem Islam beschäftigen, wie dieses Buch zeigt:
Islam ist Hingabe: Eine Entdeckungsreise in das Innere einer Religion von Ralf Wüstenberg.
Am Muslim College in Cambridge trifft Ralf Wüstenberg auf einen Islam, der so gar nicht in das Bild von der dunklen Religion passen will. Er begegnet Muslimen, deren Hingabe und Ernst ihn neugierig machen. Sind sie in Glauben, Gottesbild und Weltverständnis uns Christen vielleicht gar nicht so fern? Im Werk des arabischen Theologen und Mystikers al-Ghazali findet Wüstenberg einen Begleiter in das Innere des Islam. Er entdeckt: Islamisches Denken ist in manchem dem der Reformatoren verblüffend nahe.
Von den Gleichklängen des Denkens in Islam und Christentum
Denkanstöße für ein vertieftes Gespräch zwischen den Religionen
und es gibt auch Muslime, die sich sehr gewinnbringend mit dem Christentum beschäftigen.
Was geschieht, wenn einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller, der selbst ein Muslim ist, sich in die christliche Bildwelt versenkt? Navid Kermani sieht staunend eine Religion voller Opfer und Klage, Liebe und Wunder, unvernünftig und abgründig, zutiefst menschlich und göttlich: ein Christentum, von dem Christen in dieser Ernsthaftigkeit, Kühnheit und auch Begeisterung nur noch selten sprechen.
Es ist ein Wagnis: Offenen Herzens, mit einer geradezu kindlichen Neugier steht Navid Kermani vor den großen und vor unbekannten Werken der christlichen Kunst. Und es wird zum Geschenk: Denn seine berückend geschriebenen Meditationen geben dem Christentum den Schrecken und die Schönheit zurück. Kermani hadert mit dem Kreuz, verliebt sich in den Blick der Maria, erlebt die orthodoxe Messe und ermisst die Größe des heiligen Franziskus. Er lehrt uns, in den Bildern alter Meister wie Botticelli, Caravaggio oder Rembrandt auch die Fragen unserer heutigen Existenz zu erkennen – mit klarem Blick für die wesentlichen Details und die untergründigen Bezüge auch zu entfernt scheinenden Welten, zur deutschen Literatur, zum mystischen Islam und selbst zur modernen Heilgymnastik. Seine poetische Schule des Sehens macht süchtig: süchtig nach diesem speziellen Blick auf das Christentum und sehnsüchtig danach, selbst so sehen zu können.
Navid Kermani: Ungläubiges Staunen
Glücklicherweise gibt es keinen Allah im Himmel, nur seine dämonischen Mächte auf Erden.
Das ist eine sehr schwache Aussage von Dir, lieber Helmuth. Denn das arabische Wort al-ʾilāh setzt sich aus al- ( الـ ) und ʾilāh ( إله / ‚Gott, Gottheit') zusammen und bedeutet übersetzt also einfach „
der Gott“. Könntest Du bitte näher erklären, weshalb Gott zum Teufel wird, nur weil man von ihm in einer anderen Sprache spricht? Bei allem Respekt vor deiner Lebensweisheit, die Du sicher besitzt, aber das ist sehr großer Quark. Quark, den manche Christen leider propagandamäßig in Umlauf bringen (und andere greifen es dann blind auf und wiederholen es gedankenlos

) Richtig ist jedoch, dass es unterschiedliche Gottesbilder und theologische Lesarten gibt. Darüber können und dürfen wir mit Weisheit und Liebe zur Wahrheit streiten, was manche aus Gründen der political correctness vermeiden. Wir können auch ganz konkret benennen, wo es Differenzen gibt: der oben genannte Schriftsteller Navid Kermani, sagte mal, dass die Kreuzestheologie »Gotteslästerung und Idolatrie« sei. Und dazu muss klar gesagt werden, dass das noch nicht mal abwertend gemeint war, denn auf die meisten Muslime wirkt es vermutlich so.
Das Kreuz, die Anbetung und Schau des Göttlichen durch das Bild des Gekreuzigten, ist die entscheidende Differenz. Das war und ist ein sehr anstößiger Gedanke, doch das bedeutet nicht, dass Muslime und Christen unterschiedliche Götter anbeten. Ihnen erscheint das selbe Göttliche nur in einem anderen Licht, weil sie es durch ein anderes theologisches Prisma betrachten. Christen haben eben ein christozentrisches Prisma, was vollkommen legitim ist.