Paul hat geschrieben: ↑So 20. Nov 2022, 15:33
auch wenn sie nicht vergleichbar sind, der jetzige krieg und die kriege beim zerfall jugoslawiens...zumindest was so politische foren angeht habe ich aber ein de javu...internetkrieger überall

Zu denen du
natüüüüürlich nicht gehörst. Nein, gar nicht. Wie könnte man nur auf diesen abwegigen Gedanken kommen.

/ironie-aus
Ich kenne den Krieg im Gegensatz zu dir nicht, ich hab nur - im Gegensatz zu 90% unserer Bundesregierung - das Militär erlebt (in unserem "feministischen Land", offiziell verdonnert dazu gegen 'Rotland' zu kämpfen, nur wegen meines XY-Chromosomensatzes) und das war an Stumpfsinn kaum zu überbieten, eine Erfahrung wahrhaft komplett für die Tonne.
Na und?
Fundamental betrachtet ist die Sache klar und auch die Lösung klar, ja, kristallklar und (scheinbar) wunderbar einfach: Wenn sich die Menschen nicht mehr dafür bereit erklären, für Mächtige in den Krieg zu ziehen, gibt es keine Kriege mehr.
Die Frage ist nur, wie man da erfolgreich hinkommt, d. h. ohne dass eben nur
ein Teil der Weltbevölkerung die Waffen niederlegt.
Also ohne, dass Pazifismus nur ein Trick ist, der bestimmten Mächtigen in die Hände spielt
So wie eben jetzt Putin zynisch-misanthropisch die europäische Friedensbewegung für seine Interessen einspannt und ausnutzt.
Das ist die 1 Millionen Dollar Frage.
Und, hast du als unser Forums-Kasper darauf eine Antwort?
Denn weicht man von "niemals und nie die Waffen erheben" nur
einen Millimeter ab, ist man leider komplett drin in der ganzen Chose von Realpolitik etc.
Und das ist das fundamentale Problem: selbst der größte Optimist muss eingestehen, dass irgendwo, irgendwann Menschen davon abweichen werden.
Das ist es, was Typen wie Drewermann & Co nicht verstehen.
"Wenn das Kamel einmal seine Nase ins Zelt bekommt, wird der Rest des Kamels bald folgen." (arabisches Sprichwort)
Das alles sollte man doch aber mit einer anderen Frage nicht vermengen: Natürlich kann man völlig vernünftig dagegen sein, sich hier für die geopolitischen Interessen der USA einspannen zu lassen.
Dies bezieht sich insbesondere auf wirtschaftliche Sanktionen, die ja eben ein Mittel sind
gewaltlos gegen einen brutalen Verbrecher-Staat, der sich an keine Normen hält, vorzugehen.
Aber gut, zu der Ukraine gibt es keine so wahnsinnig nennenswerten diplomatischen oder wirtschaftlichen Verbindungen.
Argumentiert wird auf der pro-Ukraine-Seite primär moralisch - allerdings handelt es sich da um keine Demokratie im westlichen Sinne.
Sicher ist die Ukraine besser als das Höllenloch namens "Russland" (wer kann Russland schon unterbieten?), aber im Endeffekt kaum besser als das viel gescholtene Ungarn.
Moralisch ist Russland einfach komplett bankrott und unentschuldbar, ein Terror- und Verbrecherstaat, und man muss wohl bis zum Hals in Kreml-Propaganda stecken um das anders zu sehen.
Aber es gibt auch "Sacro Egoismo"... (und zu "Sacro Egoismo" sollte man auch stehen und nicht versuchen ihn als "Pazifismus" zu verkaufen)
Mir fällt wirklich
nichts positives an Russland ein, außer seine Rohstoffvorkommen - aber
das ist ja auch schon
etwas.
Nur argumentiert auf der Gegenseite kaum jemand so, sondern stattdessen komplett abstrus: "Russland gut, NATO böse". Von daher ist jegliche Kritik komplett
zum Scheitern verurteilt - dieser strategische Fehler ist fatal.
Okay, zurück zum wesentlichen - wie schon mehrfach erklärt: Ich denke, das Westfälische System ist fundamental inkompatibel mit dauerhaftem, weltweiten Frieden.
Aber auch wenn diese unglückliche Erfindung des Westfälischen Systems westlich ist, so sind China und Russland augenblicklich die größten Verfechter davon.
Es ist leider nicht so, dass mir irgendeine Alternative einfallen würde, ja.
Und selbst wenn mir sie einfallen würde, wer könnte sie implementieren?
Das kümmert keinen "Pazifisten" hier, stattdessen dröhnt der sich mit Drewermann's Schwachsinn zu und spielt den willfährigen Helfer für Putin...