Re: Was meint der Begriff "Trance"?
Verfasst: Sa 27. Sep 2025, 10:37
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Da uns nichtmal jemand genau erklären kann was fasten eigentlich ist und wozu es da ist, ist fasten wie ein unbeholfenes Gebet mit dem ich ausdrücke, was mir wichtig ist. Das kräftigste was ich "geben" kann ist die Zwingung meines Fleisches durch fasten, und das mit der Bitte an Gott, daß er es annehmen möge.
2.
Auch die bisher besprochenen Sehnsuchtsergüsse, Tränen, Seufzer und heftigen Antriebe sind allem Anscheine nach Wirkungen unserer Liebe und von einer großen Pein begleitet. Aber dies ist nur einem rauchenden Feuer gleich, das zwar Schmerz verursacht, jedoch immer noch zu ertragen ist, ja wie nichts zu sein scheint im Vergleich mit der Liebespein und dem Liebesfeuer, wovon ich noch sprechen will. Oft, wenn die Seele so in sich selbst entzündet ist, fühlt sie bei einem ganz flüchtigen Gedanken an das Säumen des Todes oder beim Anhören eines Wortes, das sie daran erinnert, von anderswoher kommend einen Stich oder so etwas wie einen durchdringenden Pfeil, ohne daß sie wüßte, woher oder wie er kommt. Ich sage nicht, daß es in Wirklichkeit ein Pfeil ist; mag es aber was immer sein, man sieht klar, daß es nicht von unserer Natur kommen kann. Ebensowenig ist es ein eigentlicher Stich, wiewohl ich es so nenne; aber es verwundet scharf, jedoch nach meinem Dafürhalten nicht da, wo man sonst die Schmerzen fühlt, sondern im tiefsten und innersten Seelengrunde, wo dieser schnell vorübergehende Blitzstrahl alles zu Asche verbrennt, was er Irdisches an unserer Natur vorfindet. Solange der Zustand, in den hier die Seele versetzt wird, andauert, ist es unmöglich, sich an etwas zu erinnern, was ihr eigenes Wesen betrifft; denn in einem Augenblicke werden ihre Vermögen derart gebunden, daß sie keine Freiheit zu irgend etwas mehr haben, außer nur zu dem, was den Schmerz der Seele vermehrt.
3.
Ich möchte nicht den Anschein erwecken, als übertriebe ich; denn ich sehe wahrhaftig, daß ich noch zu wenig sage. Dieser Zustand kann unmöglich genügend geschildert werden. Es ist eine Verzückung, die, wie gesagt, die Sinne und Vermögen zu allem untauglich macht, was nicht dazu dient, deren Pein zu fühlen; der Verstand bleibt dabei ganz wach, um zu erkennen, wie gerecht die Seele ihr Fernsein von Gott empfindet. Dazu kommt noch, daß Gott selbst mithilft, indem er der Seele gerade in dieser Zeit eine so lebendige Erkenntnis seines Wesens verleiht, daß ihre Qual einen Grad erreicht, in dem sie laut aufschreien muß. Sie kann hier nicht anders, obwohl sie sonst große Schmerzen mit Geduld zu ertragen gewohnt ist; denn diese Pein empfindet sie nicht am Leibe, sondern, wie gesagt, in ihrem Innersten. Daraus entnahm jene Person, um wieviel heftiger die Schmerzen der Seele sind, als die des Leibes. Zugleich erkannte sie, daß die Peinen der Seelen im Fegfeuer von eben dieser Art seien; denn die Befreiung vom Leibe ist für sie kein Hindernis, weit größere Schmerzen zu leiden als alle jene, die hienieden noch im Leibe leben.
4.
Ich selbst sah eine Person in diesem Zustande und glaubte wahrhaftig, es gehe mit ihr zu Ende. Und in der Tat, würde hier der Tod eintreten, so wäre es nicht sehr zu verwundern, da wirklich das Leben in große Gefahr kommt. Obwohl dieser Zustand nicht lange dauert, so wird doch der Körper ganz verrenkt, und der Puls schlägt während dieser Zeit so schwach, als wenn die Seele schon in Gott eingehen wollte, was durchaus nicht zuviel gesagt ist. Die natürliche Wärme des Leibes nimmt ab, während die Seele von jener anderen Glut ganz verzehrt wird. Es fehlt nur ein klein wenig, und ihr Verlangen nach dem Genusse Gottes wäre erfüllt. Dabei empfindet sie jedoch am Leibe gar keinen Schmerz, obwohl er, wie gesagt, so verrenkt wird, daß er nachher drei bis vier Tage lang große Schmerzen empfindet und nicht einmal zum Schreiben Kraft besitzt. Meines Erachtens bleibt er auch fernerhin schwächer, als er vorher gewesen. Diese Unempfindlichkeit mag in der Größe des inneren Schmerzes der Seele ihren Grund haben, die die äußeren Schmerzen des Körpers gar nicht achtet. Wie ich selbst schon erfahren habe, empfinden wir auch sonst, wenn wir an irgendeinem Teile des Leibes einen recht heftigen Schmerz spüren, die anderen Schmerzen wenig, so viele ihrer auch sein mögen. Im hier besprochenen Zustande aber fühlt der Leib gar keinen Schmerz; ja ich glaube, er würde es nicht einmal empfinden, wenn er auch in Stücke gerissen würde.
5.
Ihr werdet nun sagen, dieses heftige Verlangen sei eine Unvollkommenheit; denn warum gestaltet sich die Seele dem Willen Gottes nicht gleichförmig, nachdem sie sich ihm doch schon ganz hingegeben hat? Bis jetzt konnte sie es tun, und in solcher Gleichförmigkeit lebte sie auch; jetzt aber, da die Vernunft nicht mehr die Herrschaft über sie hat und sie nur an das zu denken vermag, was Grund ihrer Pein ist, kann sie es nicht. Wie sollte sie noch zu leben wünschen, da sie ferne ist von ihrem höchsten Gute? Sie fühlt eine ungewöhnliche Vereinsamung; denn alle Geschöpfe der Erde und, wie ich glaube, auch die Himmelsbewohner, könnten sie durch ihre Gesellschaft nicht trösten; dies vermöchte nur der, den sie liebt, alles andere ist ihr zur Qual. Es ist ihr wie einem Menschen, der in der Luft hängt und weder auf der Erde Fuß fassen noch zum Himmel sich erheben kann. Sie wird verzehrt von brennendem Durste nach dem Besitze Gottes und kann doch nicht zum Wasser gelangen. Dieser Durst ist unerträglich und hat schon jenen Grad erreicht, auf dem er durch kein Wasser mehr gelöscht werden könnte. Sie will aber auch nicht, daß er gelöscht werde, außer mit jenem Wasser, wovon unser Herr zur Samariterin gesprochen, das ihr aber nicht gegeben wird.
Vielleicht durchaus eine Form der "Selbstgeißelung"?
Ja.ist fasten wie ein unbeholfenes Gebet mit dem ich ausdrücke, was mir wichtig ist.
Aha, die heilige Faustyna schrieb in ihrem Tagebuch bei 1468:Das kräftigste was ich "geben" kann ist die Zwingung meines Fleisches durch fasten, und das mit der Bitte an Gott, daß er es annehmen möge.
Über längere Zeit hatte ich Schmerzen in Händen, Füßen und in der Seite. Da sah ich einen gewissen Sünder, der aus meinem Leiden Nutzen hatte und sich dem Herrn näherte. Alles für hungernde Seelen, damit sie nicht vor Hunger sterben.
Ja.Den natürlichen Drall zu fasten hat man ja, wenn einem etwas schlimmes widerfahren ist oder man mit jemandem mitleidet und einem "das Essen vergangen" ist.
Offenbar wäre das bei dir dann sonst so.Fasten geht bei mir einher damit, daß entgegen der Gewohnheiten ausnahmsweise mal nicht der Körper und die Gewohnheiten (also in Summe: das Fleisch") den Takt angeben
Tranceartige Zustände sind, so wir sie gemeinsam als böse Sache auffassen und definieren, keine akzeptablen Praktiken für Christen. Es sind dann die damit verbundenen Auswirkungen mitunter schädlich bis sogar gemeingefährlich. Wer darin hingegen eine göttliche Wirkung sieht, der wird damit irregeführt. Es spielt also eine wesentliche Rolle, welche Geister am Wirken sind.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Sa 27. Sep 2025, 10:32 Vielleicht wäre es interessant sich hier genauer zu fragen, wieso das bei diesen Begriffen eine entscheidende Rolle spielen soll. Man könnte z.B. sagen: Gehen ist nicht gut oder schlecht, aber die Richtungen in die jemand geht können gut oder schlecht für ihn sein?
Die typische Herangehensweise der Theoretiker. Ich negiere das nicht, denn ich gebe zu, es nicht anders zu machen, aber Menschen mit Erfahrungen im Herrn sind mir lieber. Die beste Erfahrungen sind immer noch die eigenen. Ich habe mich in meinen, nenne wir es mal "Verzückungen," aber niemals als in einer Trance wahrgenommen.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Sa 27. Sep 2025, 10:32 Wenn eine klarere Systematisierung gelingen würde, fände ich das nicht schlecht.![]()
Ihr auffälliges Verhalten war sogar in Josuas Augen befremdend, der aber erfüllt mit dem Heiligen Geist war, und er sagte:4. Mo 11,26 hat geschrieben: Und zwei Männer blieben im Lager zurück, der Name des einen war Eldad und der Name des anderen Medad; und auch auf sie kam der Geist (sie waren nämlich unter den Aufgeschriebenen, waren aber nicht zum Zelt hinausgegangen), und sie weissagten im Lager.
Also nicht einmal Josua, einer der Top-Leader Israels, erfüllt mit Heiligem Geist, konnte in der Situation den Geist Gottes als solchen am Wirken erkennen und dachte vielleicht, die sind von Sinnen und forderte ihnen zu wehren. Was sagt uns das?4. Mo 11,28 hat geschrieben: Und Josua, der Sohn Nuns, der Diener Moses von seiner Jugend an, antwortete und sprach: Mein Herr Mose, wehre ihnen!
Das meint dem Sinn nach ein und dasselbe, wobei Näherbringen nicht zwingend „einer Meinung“ bedeutet, sondern „eines Sinnes“ und das bedeutet, dass es uns wie Pech und Schwefel zusammenhält, da die Liebe Gottes auch die größte Frucht ist, die ein Mensch hervorbringen kann.
Ich las, daß ein Begriff verwendet wurde und ich denke mir einfach, wenn das jemand tut, dann will er damit etwas mitteilen? Und damit das klar wird oder auch klar wird, daß deren ursprüngliche Gedanken an sich zu kurz gegriffen waren, wäre eine systematischere Abgrenzung von anderen Sachverhalten und Begriffen zielführend?
Müßte jede Trance wirklich auf eine "Praktik" zurückgehen? Wiederholt wurde die Ansicht geäußert, "Trance" werde eher etwas sein, das vom Menschen durch irgendwelche Handlungen hervorgerufen würde. Wobei aus meiner Sicht noch keine plausible Abgrenzung zu Wirkungen stattfand, die in Gebet, gebetsartiger Hinwendung (wie wäre das überhaupt zu "Beten ohne Unterlaß" abzugrenzen, vermutlich als allgemeinerer Nähe zu Gott?) von Christen geschehen können?Tranceartige Zustände sind, so wir sie gemeinsam als böse Sache auffassen und definieren, keine akzeptablen Praktiken für Christen.
Wenn "Trance" wieder mit "Gehen" verglichen würde, würden solche Auswirkungen dann wirklich aufs Gehen zurückzuführen sein oder auf bestimmte Richtungen, in die gegangen wurde? Einer Richtung z.B. in der eine Schlucht liegt?Es sind dann die damit verbundenen Auswirkungen mitunter schädlich bis sogar gemeingefährlich.
Ich habe mich in meinen, nenne wir es mal "Verzückungen," aber niemals als in einer Trance wahrgenommen.
Wie dann? Gäbe es darin etwas für die Systematisierung der verwendeten Begriffe?
Wobei manche ja dogmatisch ausschließen, etwas könne wahrhaft irgendwo so wirken. ;)
Ich habe das schon getan. In Kurzform: Die Wirkungen des Heiligen Geistes sind mannigfaltig und viele, aber Trance gehört nicht dazu. Trance ist menschlicher bzw. dämonischer Natur. So wäre meine systematische Einteilung.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Sa 27. Sep 2025, 16:45 Und damit das klar wird oder auch klar wird, daß deren ursprüngliche Gedanken an sich zu kurz gegriffen waren, wäre eine systematischere Abgrenzung von anderen Sachverhalten und Begriffen zielführend?