Das ist ein schwieriges Thema, aber viele haben dieses Problem. Sie haben bei der ersten Heirat nicht gut genug gewählt und irgendwann geht es dann nach viel Streiterei auseinander.piscator hat geschrieben: ↑Mi 8. Jul 2020, 15:39 Ich denke, dass trifft auf die meisten Ehen zu. Im Gegensatz zu früheren Zeiten ist die Lebenserwartung heute höher, was bedeutet, dass man theoretisch länger zusammenleben muss, hinzu kommt, dass die Ehe als Versorgung der nicht arbeitenden Frau ein Auslaufmodell ist.
In meinem Fall war es so, dass sich meine Ehefrau kurz nahc der Heirat als Messie entpuppt hat und ich mich - aus Liebe - über 20 Jahre in einem vermüllten Haus geqäult habe. Ich habe dann eine neue Partnerin gefunden, die selbst nach zwei gescheiterten Ehen froh war, einen Mann zu finen, der nicht im neuapostolischen Umfeld aufgewachsen und frei von den dort herschenden Dogmen und Verhaltenweisen war.
Wir lieben uns. Ein Trauschein ist fpr uns nicht wichltig. Ich bin allerdings nach wie vor mit meiner Ehefrau verheiratet und lasse ich auch nicht scheiden, da sie krank ist und ich mich für sie nach wie vor verantwortlich fühle.
Diese Situation ist ungewöhnlich, für beide Frauen schwieriger als für mich. Unsere Familen und unsere Umgebung akzeptiert das ohne weiters, aber ich fühle mich unwohl dabei.
Aus kirchlicher Sicht ist das, was wir machen, Ehebruch. Tatsächlich ist ein Kompromiss, der dafür sorgt, dass niemand aus dieser "Dreier-Beziehung" kaputt geht oder untergeht. Eine Lösungm die allen gerecht wird, gibt es nach meiner Erfahrung hier nicht.
Man kann noch froh sein, wenn alle Beteiligten einschließlich der Kinder damit zurechtkommen, falls welche da sind.
Wir kennen nicht die Begleitumstände , wie es zu dem Ehebruch in Joh 8 gekommen ist. Diese Geschichte wurde ja im Einstiegsthema behandelt.
Der Herr Jesus hat sich jedenfalls schützend vor die Ehebrecherin gestellt und einige Dinge auf die Erde geschrieben. Man sagt, so hätten die Juden vor der Verurteilung Straftaten auf die Erde geschrieben. In Joh 8 sind die Ankläger dann der Reihe nach verschwunden.
Sie waren möglicherweise selber Ehebrecher oder auf eine andere Art schuldig geworden und der Herr Jesus wußte das.
Dann kommt der Satz: "Wer von euch ohne Schuld ist , werfe den ersten Stein"
Israel war wohl wieder mal in einem moralisch schlechten Zustand. Mk 8,38
Auch die Pharisäer haben Ehebruch begangen oder in Herzenshärte einen Scheidungsbrief geschrieben. Mt 5,31-32
Wo wollte eine solche Frau dann in damaliger Zeit hingehen ? Vielleicht war das in Joh 8 so ein Fall. Damals konnten sich Frauen oft nicht selbst versorgen. So ist schnell Ehebruch entstanden Lk 16,18
Heute sieht das schon anders aus, auch Frauen können sich gut selbst versorgen.
Die Bibel sagt ja klar, daß Scheidung bei Untreue erlaubt ist, aber dann sollen die Ehepartner allein bleiben oder sich versöhnen.
Das wäre heute in vielen Fällen sogar möglich. Aber es fällt den meisten zu schwer und da suchen sie sich eben einen anderen Lebensabschnittspartner.
Nicht immer mit besserem Ergebnis. Da kann man schon mal beobachten, daß Menschen sich nach der Ehescheidung ganz fundamental verändern. Als wären sie von allen guten Geistern verlassen. Vielleicht war die Trennung lieblos und nicht für beide Seiten zufriedenstellend verlaufen.
Vielleicht. kommt daher dein schlechtes Gefühl, piscator. Vielleicht hat deine eigentliche Frau irgendwie ein Problem mit deiner Entscheidung.
Bei meinem Bruder ist die Trennung harmonisch verlaufen und ich sehe keine so gravierenden Folgen. Aber ich weiß auch nicht hundertprozentig, wie es bei den kleineren Kindern aussieht.
Es ist alles nicht ganz so leicht. Selbstgerechtigkeit ist sicherlich genaus so fehl am Platz, wie zu große Laschheit. Lk 18,11, 2 Sam 11-12
Gebet kann helfen , Klarheit zu bekommen. Mehr fällt mir dazu auch nicht ein.
Liebe Grüsse Thomas