Re: Die Gefahr, überheblich zu werden gegenüber...
Verfasst: Fr 18. Aug 2023, 19:58
dje zehn gebote sind alles, was man so beherzigen sollte ...so schwer ist das doch nicht, oder?
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warum nicht?
Vorwort
Johannes Gommel wurde am 16.Oktober 1811 zu Heimerdingen in Württemberg geboren. Er war
klein von Gestalt, hatte blaue Augen, gelbblonde Haare, war schwächlich und unbegabt.
Als Kind hielt man ihn für blödsinnig. In der Schule lernte er nichts, konnte aber stundenlang für sich al-
lein nachdenkend sein oder bei etwas zusehen. Mit größter Mühe brachte es sein Privatlehrer (der
Lehrgehilfe an der öffentlichen Schule) dahin, daß er die gedruckten Konfirmationsfragen, die er
herzusagen hatte, auswendig lernte.
Lesen und Schreiben konnte man ihn nicht lehren, und er wäre nicht konfirmiert worden, hätte man nicht auf seinen Vater, der Ortsvorstand (Bürgermeister) war, Rücksicht genommen.
Lesen lernte er später durch den häufigen Gebrauch des heiligen Gotteswor-
tes und den Beistand des Heiligen Geistes.
Im Schreiben brachte er es nicht weiter als zu seinem Namenszug.
Sein irdisch gesinnter, in geistlichen Dingen unerfahrener Vater behandelte ihn hart,
was Johannes bei dem immer mehr hervortretenden inneren Leben umso schwerer empfand.
Sein Stiefvater nahm jedoch keine Rücksicht darauf. Unter der schweren Landmannsarbeit,
welcher die schwache Kraft Johannes Gommels nicht gewachsen war, rief er manchmal aus: „Herr,
wirst du nicht ein Ende machen?!“
Obgleich er äußerlich etwas Einfältiges, Unansehnliches und eine stammelnde Zunge hatte, konnte er doch, wenn er aufwachte, mit hinreißender Beredsamkeit
eine ganze Versammlung fesseln. Sein Antlitz strahlte dann von einer himmlischen Liebe, sein Auge lebendig von einem milden Glanz, ja sein ganzes Wesen wurde Liebe.
Die unscheinbare Gestalt ver-wandelte sich so sehr, als wenn er ein anderer Mensch geworden wäre.
Seine Worte klangen anfangs schüchtern, aber dabei so eigen lieblich, aus einem so innigen Ton, daß man unwillkürlich an den
Geist Gottes denken mußte, der aus ihm rede.
Sie waren höchst einfach, aber voll Geist und Leben,
und wurden immer belebter, bis es kam, als ergösse sich ein Strom von Feuer und Geist aus ihm,
so daß es nicht nur ein unbeschreiblicher Geistesgenuß war, ihm zuzuhören, sondern daß man mit
fortgerissen wurde nach dem Himmel, ja bis vor den Thron Gottes selbst.
Die Größe eines Menschen hängt nicht von seinen
Kenntnissen und seiner Stellung ab, noch kann jemand
durch diese allein groß werden.
Ein Mensch ist so groß, als er anderen nützen kann, und
der Wert seines Lebens für andere hängt ab von seinem
Dienste für andere. Darum ist ein Mensch insofern groß,
als er anderen in Liebe dienen kann.
Auch der Herr sagt ja: "Wer da will groß werden un-
ter euch, der soll euer Diener sein" (Markus 10,44). Die
Freude aller derer, die im Himmel wohnen, besteht darin,
daß sie einander in Liebe dienen, und so bleiben sie, in-
dem sie den Zweck ihres Lebens erfüllen, für immer in
der Gegenwart Gottes.