Das kann man (und macht in der kirchlichen Theologie) so lesen, dass ER erst auferstehen muss, damit die Aussage vom Fleisch Sinn ergibt. Und ganz deutlich: Der Geist ist lebendig-machend - nicht das Fleisch60 Daraufhin sagten viele von seinen Schülern, zugehört habend: Hart ist diese Rede! Wer kann darauf hören? 61 Jesus aber, in sich selbst wissend, dass seine Schüler darüber murren, sagte ihnen: Dies ärgert euch? 62 (Was), wenn ihr nun den Sohn des Menschen dorthin aufsteigen seht, wo er vorher war? 63 Der Geist ist der Lebendig-Machende. Das Fleisch nützt gar nichts. Die Aussprüche, die ich (zu) euch spreche, sind Geist und sind Leben. 64 Doch es sind unter euch etliche, die nicht glauben. Von Anfang an wusste Jesus nämlich, welche es sind, die nicht glauben, und wer es ist, der ihn überliefern wird. 65 Und er war sagend: Darum habe ich euch gesagt, dass niemand zu mir kommen kann, wenn es ihm nicht von meinem Vater gegeben ist.
Maurice A. Robinson und William G. Pierpont, Das Neue Testament Deutsch, übers. von Peter M. Streitenberger (Ahrensburg: tredition GmbH, 2024), Joh 6,60–65.
Jeder halbwegs mit dem sakramentalen Verständnis der Eucharistie vertraute weis, dass das Getreide ist und Wein. Dieses Getreide und dieser Wein / Traubensaft führt dich nicht zum ewigen Leben. Sondern der Geist. So wie du der Tempel des Heiligen Geistes bist - so ist die Hostie der "Tempel" des Geistes. Und was du zu dir nimmst ist Christus im Getreide. Denn du bist ja auch nicht nur Fleisch.
Das ist wie bei dem Thema: wo sind die Toten. Für die heutige naturwissenschaftlich gebildeten Christen ist die Seele an den Leib gebunden und wenn dieser stirbt, stirbt auch die Seele.
Wenn du Getreide isst, dann ist du Getreide und keinen Geist.
Aber genau diese Lehraussage, kann man aus dem 6. Kapitel herauslesen (du liest auch nur entsprechend deiner theologischen Prägung heraus):
So wie Christus das Fleisch mehren kann = Brot und Fischmehrung durch seinen Geist (oder wie meinst du geschah die Mehrung)
So kann Christus - nach seiner Auferstehung - auch im Fleisch (und der nach biblischen Verständnis damit verbundenen Seele) so wirken, dass dieses ewige Leben bekommt.
Das geschieht aber nur durch den Glauben - und der kommt vom Vater.
Solange du deine Sicht darstellst und ausführst ist das völlig in Ordnung und man kann davon auch lernen = aber sobald du mit deiner Sicht eine andere abwerten und außer Kraft setzen möchtest wirds ungeistig und irgendwie auch teuflich. Da bricht sich wohl eher der Widersacher Bahn.
Lass deine (reformierte) Sicht neben der katholischen stehen - und der Austausch wird sinnig
Kein Christ isst einen Menschen - das war der Vorwurf der damaligen Heiden = er isst den Geist im Stoff (Getreide / Wein) durch den stofflichen Körper und stärkt damit seinen Körper und seine Seele - weil dadurch Christus durch Seinen Geist in ihm wirken kann.
Du möchtest das nur rein geistig und seelisch verstehen - dann mach es = aber lass bitte auch das andere zu