Hiob hat geschrieben: ↑Di 9. Apr 2019, 23:34
Rembremerding hat geschrieben: ↑Di 9. Apr 2019, 22:07
Ich bewundere da aber deinen scharfen Verstand, denn du erkennst, dass dies dann auch auf die Erkenntnisfähigkeit/Willen des Menschen Einfluss hätte.
Du bewunderst mich hier zu Unrecht, weil ich diesen zusammenhang nicht verstehe.
Na, um so besser.
In der Bibel findet man manchmal sich anscheinend widersprechende Angaben. Einmal ist Jesus und Gott eins, dann wiederum bezeichnet Jesus sich geringer als der Vater. Weder im Modalismus noch im Arianismus werden diese Widersprüche aufgelöst, man interpretiert einfach um. Gott kann aber nicht lügen, auf allen Ebenen der Erkenntnis des Menschen müssen diese Aussagen richtig sein.
Modalismus muss dergestalt interpretieren, dass die Erkenntnis des Menschen ausschlaggebend ist, inwieweit er die Selbstoffenbarung Gottes erkennt. Ob Gott wahrer Mensch und wahrer Gott ist, entscheidet also die Erkenntnis des Menschen, nicht das Sein Gottes. Gott nimmt hier also nicht den ganzen Menschen ernst, sondern baut allein auf dessen Erkenntnisfähigkeit und damit auf dessen Fähigkeit sich selbst erlösen zu können.
Mir war z.B. nie klar, wie jemand an die Allversöhnung glaubt und kein Modalist ist. Modalismus - Gnosis (hier: alles hängt von der Erkenntnis ab) - Allversöhnung, das sind alles in sich logische Folgerungen und wer eines davon nicht anerkennt, hat seine Lehre nicht durchdrungen. In diesem Sinn scheinst du ein "Naturtalent" zu sein und mein Lob an dich ist ehrlich gemeint und kein Sarkasmus.
Klar - aber wie willst Du es hinkriegen, dass Vater, Sohn und HG in Jahwe (also dessen Wesensebene) zu Dritt sind? - Welchen Sinn hat das, wo doch da keiner ist außer Gott selbst?
Niemand - Arianer, Modalist, Trinitarier - kann wirklich wissen, wie das in Gott so ist, dazu fehlt uns als Geschöpf die notwendige Erkenntnisfähigkeit, soweit sind wir uns einig, denke ich.
Wir haben die Bibel, die Schöpfung (Natur) und unsere Ebenbildlichkeit - Verstand, Vernunft, Logik - nur damit können wir irgendetwas aussagen.
Zunächst der Sinn, dass da in dem einen Gott drei sind in unterschiedlichen Beziehungen zueinander. Die Antwort: weil Gott die Liebe ist (nicht als eine Eigenschaft seines Wesens, sondern wesentlich). Mehr gibts dazu nicht zu schreiben, weiter oben habe ich es schon versucht zu erklären.
Nehmen wir ein Bild (das natürlich immer nur begrenzt gültig sein kann) aus der Physik/Chemie, Jesus selbst sagt ja er sei das lebendige Wasser.
Setzen wir: Wasser = Gott; Aggregatszustände des Wassers = die drei göttlichen Personen; Temperatur = Beziehung dieser Personen untereinander (die Liebe).
Wasser verändert je nach Temperatur seine Aggregatszustände - flüssig, fest, gasförmig. Der im SEIN feststehende Gottvater, der sich in das Dasein (Welt) ergießende Sohn, der gasförmige Hauch des Hl. Geists.
In Gott, im Wasser (H2O, also drei Teile), sind all die Aggregatszustände permanent vorhanden, nicht materiell, aber je nach Temperatur möglich. Erst alle drei zusammen sind Wasser, aber je nach Temperatur eben in verschiedenen "Offenbarungen".
Kannst du die Trinität auch in der Dimension Gottes nun besser nachvollziehen?
Und zum Schluss noch der letzte Zeuge, dass Modalismus eine Sackgasse ist: Maria, die Gottesgebärerin.
Sie wäre im Modalismus überflüssig, denn Gott würde nichts unnötig tun. Er hätte sich im Modalismus in jeden Menschen (oder als Engel) offenbaren können ohne den Umweg der Menschwerdung in Maria.
Die absolute Gerechtigkeit und Liebe Gottes verlangt jedoch, dass Jesus auch wahrer Mensch ist, nicht nur als Offenbarungsgröße, sondern wesenhaft, nicht scheinbar, hinter einer Maske, sondern wahrhaftig.
Servus