Re: Sinn des Lebens
Verfasst: Do 18. Mai 2017, 13:17
Im Sinn zu leben ist das Ziel, (aber:)
Auf ein Ziel hin zu leben ist nicht der Sinn.
Auf ein Ziel hin zu leben ist nicht der Sinn.
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Hallo!erbreich hat geschrieben:Im Sinn zu leben ist das Ziel, (aber:)
Auf ein Ziel hin zu leben ist nicht der Sinn.
Auch hallo!Ziska hat geschrieben:Hallo!
Könntest du das etwas genauer erläutern?
Ja, denn unaufhörlich auf ein Ziel hin zu leben ist wie dies:Ska'ara hat geschrieben:Da würde ich sagen:
Sinn ist heute, nicht erst morgen.
Derselbe Sinn, der im Augenblick ist, ist auch im Ziel. So fällt es leichter das Ziel zu finden, den Weg zu gehen.Ska'ara hat geschrieben:Da würde ich sagen:
Sinn ist heute, nicht erst morgen.
Der Mensch muss nur aufhören wegzugehen und schon ist er angekommen.Rembremerding hat geschrieben:Jeder Mensch will ankommen.
Solange das Ziel als Karotte vor dem Esel baumelt, kann er rennen soweit er will, er wird sie nie verzehren, das Ziel nie verinnerlichen und damit erleben können. Wenn der Esel aber eine Vollbremsung hinlegt, ja: dann springt ihm die Karotte ungebremst ins Maul - auch ein Esel kann ans Ziel kommen!Wird allein der Weg zum Ziel, ist das Ziel im Weg, um es zu erreichen.
Er geht in den Sinn sobald er (sich) aus dem Sinn kommt...Wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht.
Und da hat er recht, denn das ist eher buddhistische Praxis.erbreich hat geschrieben:
Wer selber scheinen will (ein Ziel für sich erreichen will) wird nicht erleuchtet.
(Thaddeus Golas)
Und das ist ein christlicher Irrtum, zu meinen, buddhistische Praxis wolle etwas für ein "Selbst" erreichen - wo doch eine der buddhistischen Kernlehren gerade diese ist, dass jegliche Selbstsucht, jegliches Bezogensein auf ein "Ich", ein "Selbst" und auf ein "Mein" als Verblendung und Wahn erklärt wird. Wenn der buddhistische Weg irgendetwas von Wert ist, dann gerade dies, dass er dem Praktizierenden hilft, diese selbstsüchtige Verblendung zu erkennen und zu überwinden.Rembremerding hat geschrieben:Und da hat er recht, denn das ist eher buddhistische Praxis.erbreich hat geschrieben:
Wer selber scheinen will (ein Ziel für sich erreichen will) wird nicht erleuchtet.
(Thaddeus Golas)
Und wer soll dann auf diesen Weg seine Verblendung erkennen und überwinden? Doch wieder nur das Ich. Das Ich und Selbst als Illusion zu erkennen gelingt nur mit dem Ich und Selbst, was wiederum das verwendet, was man überwinden will. Da mag mit der Zeit immer mehr vom Ich als Illusion und Wahn erklärt sein, jedoch bleibt immer jener Träger im Menschen bestehen, welcher der Erklärung zustimmt.erbreich hat geschrieben: Wenn der buddhistische Weg irgendetwas von Wert ist, dann gerade dies, dass er dem Praktizierenden hilft, diese selbstsüchtige Verblendung zu erkennen und zu überwinden.
Richtig und hier ist kein Synkretismus möglich, denn man muss nach der Verleugnung weiter lesen: Das Kreuz aufnehmen, heißt das Leid durch Annahme zu überwinden (wie Jesus) und nicht es auszublenden. Jesus nachzufolgen heißt mit seiner Person, mit all den Vorzügen und Fehlern, der Person Gottes zu folgen, die Weg, ewiges Leben und die Wahrheit ist und sich damit von ihm leiten und verwandeln lassen. Als Buddhist ist da niemand dem ich folgen kann (höchstens einem Menschen, einem Guru), der mich verwandelt, wenn ich mich immer mehr verleugne. Man bleibt immer auf dem Weg, Wiedergeburt um Wiedergeburt.Was Jesus übrigens - und zwar als grundlegende Bedingung für seine Nachfolge - genauso fordert: Will jemand mir nachfolgen, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach! (Matthäus 16.24)
Das ist richtig, mit dem Unterschied im Christentum, dass bereits im Leben das Reich Gottes eingebrochen ist und es andererseits deshalb dort sowie im ewigen Leben um Gemeinschaft geht, nicht um Vereinzelung und Auflösung. Christ-Sein bei Gott ist Vollendung deines, meines Sein, wie wir gewollt, gebraucht und geliebt. Es ist auch immer ein Mit-Sein. Dies geschieht nicht durch Überwindung von Leid und Liebe, sondern durch Überwindung von Leid durch Liebe.Wer sich für sich selbst, für sein Ich, nach Erlösung sehnt, der wird ent-täuscht werden: "Ewiges Leben" gibt es nicht für ein "Ich" - "Ewiges Leben" ist gekennzeichnet durch das Fehlen jeglicher selbstischer Absicht, jeglichen selbstbezogenen Wünschens und Wähnens.