Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 11. Aug 2025, 10:34
Zippo hat geschrieben: ↑Mo 11. Aug 2025, 09:24
Ist das nun so ganz unmöglich, mit dem Verstand zu begreifen, was da am Kreuz geschehen ist ?
Nicht für den, der das Evangelium angenommen hat. Aber 33 Jahre zuvor war ich ein blindes und taubes Menschenkind, das sich aber eingebildet hatte ein besserer Christ zu sein als die tatsächlichen Christen. Arroganz war mein zweiter Vorname.
Warst du früher katholisch ?
Helmuth
Das ist daher keine Gerechtigkeit Gottes, die ich gelebt hatte, sondern Selbstgerechtigkeit und die macht blind und taub. Aber ich denke, in Sachen Barmherzigkeit war ich etwas weiter, sodass diese meine Umkehr beschleunigt hatte.
Der Heilige Geist musste so nur den Panzer der Selbstgerechtigkeit durchbrechen, und das geht, wenn man sich nicht mit anderen (sündigen) Menschen misst, sondern sich selbst mal in den Spiegel schaut und das Herz etwas öffent um auch mal was zu lernen, sprich sich endlich demütigt. Doch dann war ich fällig. Es traf mich wie eine Bombe und dafür kann ich Gott nicht genug danken.
Du machst mich neugierig, welche Bombe hat deine Selbstgerechtigkeit zerstört ?
Wenn Menschen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit vereinen dann haben sie meistens einen zu barmherzigen Blick auf sich selbst. Wer will schon schonungslos auf sich selber schauen, um sich selbst zu entlarven. Das machen doch meistens Menschen, die einen gut kennen, indem sie herbe Kritik üben, die nachdenklich macht.
Helmuth
Jetzt stehe ich manchmal wieder in Gefahr meine Barmherzigkeit zu verlieren, wenn ich erkenne, wie andere weiter in ihrer Selbstgerechtigkeit verharren und das Evangelium abweisen bzw. meinen, das benötige man nicht. Es macht mich mitunter zornig und braucht Kontrolle. Dabei war ich früher nicht anders, d.h. es bedarf auch der Offenheit für den gnädigen Umgang mit noch Unbekehrten.
Wie du schon sagst, Menschen können die Weisheit Gottes zwar bringen, aber die Herzen erreicht nur der Heilige Geist und der braucht manchmal Zeit bzw. er wartet auf seine Zeit.
Außerdem gibt es die Gegenmacht, die das Herz zumacht.
[ELB-CSV: 2. Kor. 4,3] Wenn aber auch unser Evangelium verdeckt ist, so ist es in denen verdeckt, die verloren gehen,
[ELB-CSV: 2. Kor. 4,4] in denen der Gott dieser Welt den Sinn der Ungläubigen verblendet hat, damit ihnen nicht ausstrahle der Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit des Christus, der das Bild Gottes ist.
Gott hat es den Menschen mit dem Verständnis auch nicht leicht gemacht. Wenn du mit dem Verstand auf das Kreuz schaust, was siehst du denn da ?
Ich sehe das grausame Ende eines Menschen,,von dem man im NT nur Gutes lesen kann. Warum mußte er so sterben, fragt sich jeder vernünftig denkende Mensch. Eigentlich ungerecht, wie das meiste in der Welt.
Jetzt kommt das Wort der Apostel, die von Barmherzigkeit und Liebe Gottes reden und bringen eine Gerechtigkeit der Gnade, die zunächst einmal allem widerspricht, was Menschen über Gerechtigkeit jemals kennengelernt haben.
Da kann man sich die Ratlosigkeit vorstellen, und erst, wenn Gott den Menschen erreicht hat, könne sie besser verstehen, warum es so hat sein sollen. Es braucht eben Glaube und Annahme.
[ELB-CSV: Heb. 2,9] Wir sehen aber Jesus, der ein wenig unter die Engel wegen des Leidens des Todes erniedrigt war, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt – so dass er durch Gottes Gnade für alles den Tod schmeckte.
[ELB-CSV: Heb. 2,10] Denn es geziemte ihm, um dessentwillen alle Dinge und durch den alle Dinge sind, indem er viele Söhne zur Herrlichkeit brachte, den Urheber ihrer Errettung durch Leiden vollkommen zu machen.
Gott überläßt die Menschen finsteren Mächten und er läßt sich auch von ihnen niederschlagen, macht aber daraus ein Werk der Neuschöpfung, an der alle Menschen teilnehmen dürfen, an denen Gott zeitlebens Gefallen gefunden hat Apg 10,35
Selbstgerechtigkeit ausgeschlossen, denn Gott wählt selbst, wen er haben will.
Gruß Thomas