Philippus hat geschrieben: ↑Di 14. Mai 2024, 12:48Apropos "andere Religionen", neulich wurde ja schon offiziell in Hamburg das Kalifat in Deuschland ausgerufen.
Wenn ich es richtig verstanden habe, war die Kalifat-Forderung auf den Nahostkonflikt rund um Israel ausgerichtet.
Die Demo-Teilnehmer hatten wohl zum Teil T-Shirts an, auf denen der Umriss des Staates Israel als Kalifat abgebildet war.
Mit "Kalifat ist die Lösung" wäre damit dann auf den Nahostkonflikt abgezielt worden.
Vermutlich ist der Nahostkonflikt nur ein Aufhänger für so eine Gruppe, um Schlagzeilen zu machen.
Der Initiator der Demo hat in einem Video zu verstehen gegeben, dass die deutschen Entscheidungsträger, "die Muslime" stark wahrnehmen sollen, damit sie "berücksichtigt" werden.
Das Ziel ist wohl, dass sie ("die Bewegung") eine beeinflussende Kraft werden.
Interessant ist, dass er als Vorlage die Beschneidungsthematik (von vor einigen Jahren) verwendet und explizit auf die Kraft der jüdischen Gläubigen verweist, die nur andeuten mussten, dass "ohne die Beschneidung, jüdisches Leben in Deutschland nicht mehr möglich sei" und schon habe die deutsche Regierung zurückgezogen.
(ja, es war auch so, nur wird man das kaum auf andere Religionen übertragen können, weil die entsprechende Vergangenheit fehlt)
Derartige Grundgedanken in Richtung Einflussnahme sind mir (als Einzelperson) gegenüber, natürlich nicht gerade als "freundlich" einzustufen.
Ich persönlich ziehe deshalb auch eher grundsätzlich bei Gruppen eine Trennlinie.
Die Gruppenidee (und dazu gehört auch "der Staat") kann bis zu einer gewissen Grenze mehr Positives, als Negatives haben.
Wenn man die Gruppe aber als eigenständiges Gebilde ansieht und dem Vorhandensein des Gebildes einen Wert oberhalb dem Wert von Individuen zuschreibt, kippt das Ganze und dem kleinen Positiven steht grosses Negatives gegenüber.
Wenn ich mir unter diesem Aspekt die Einstellungen der Islam-Hardliner anschaue, dann befindet man sich sicherlich jenseits von Gut und Böse.
Das Individuum hat dann einfach nur noch zu funktionieren - da ist der Quatschanteil sicherlich maximiert.
Als nicht-religiöser Mensch kann ich das natürlich auch relativ leicht in anderen Religionen vorfinden, aber das macht den Einzelfall nicht besser.
Philippus hat geschrieben: ↑Di 14. Mai 2024, 12:48Was können wir also tun, um das noch zu verhindern ?
Meine Lösung ist das Erkennen der Gefahr im Gruppendenken, aber das lässt sich bestimmt nicht verallgemeinern.
Geht man aber nicht mit Einsicht vor, dann besteht die Zukunft eher aus Gruppen-Gerangel.
Überhaupt nicht hilfreich ist sicherlich die neumodische Tendenz der Medien, an der Politik mitzumischen, weil dies dann sehr leicht als "die Meinung der Bevölkerung" verstanden werden kann.
Ich denke, dass dies auch im Falle der Demo eine Rolle spielt, denn auch die mediale Positionierung im Nahostkonflikt wird von den Veranstaltern wohl als einseitig verstanden.