Re: Descartes, OT von Kommt die (digitale) Technik vom Teufel?
Verfasst: Do 20. Jan 2022, 19:20
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Ich habe nicht geschrieben “Was ist?” sondern: “Was ist damit gemeint?”
Aber man sollte doch wenigstens vermitteln können, was die Bedeutung dieses Unbekannten ist.Aber selbst das geht mir zu weit, weil mein Anliegen ist, die Existenz eines uns Unbekannten abhängig zu machen von unserem Vermögen, es zu erkennen.
Die Definition wechselst du fast täglich: mal sind es res extensae, das Ding-an-sich, Gott. Alles wird durcheinander geworfen, obwohl das doch eigentlich grundverschiedenes ist.
Das absolut war auf die Loslösung vom Kontext bezogen. Du stellst damit eine universelle philosophische These auf aber bringst als Belege immer nur einzelne Beispiele. Das funktioniert nicht.Hier geht es nicht um ein ideal Absolutes, sondern um ein "Es ist". - Bspw.:.
Ziemlich abwegig. Als ob es zur Existenz Satans je einen wissenschaftlichen Konsens geben würde.WENN es den Satan gibt, dann existiert er selbst dann, wenn er wissenschaftlich widerlegt wäre
Lies mal Kitarō Nishida zum Thema Absolutes Nichts.
Unter der Voraussetzung, dass der zu Interpretierende tatsächlich einen Sinn in die Worte gelegt hat! Und sich nicht bloß seiner Verwirrtheit unzureichend bewusst war.Hiob hat geschrieben: ↑Di 18. Jan 2022, 00:44 Da kommt was vorher:
1) Es IST ein Sinn, den man kommunizieren will (diese Stufe lässt Du aus).
2) Man nutzt Chiffren in Gestalt von Sprache.
3) Und jetzt kommst Du: Die Worte bekommen einen Sinn, weil wir sie interpretieren können. --- IM IDEALFALL.
Das heißt: Es ist nicht ausreichend, dass man Worte hört und für sich irgendeinen Sinn interpretiert, sondern es kommt letztlich darauf an, dass der Sinn, den der zu Interpretierende gemeint hat. - Diese Rückbesinnung auf den Sender hält man heute oft für Luxus.
Zweifelst du denn daran? Descartes verstand doch die Welt als ein riesiges Uhrwerk, welches einmal aufgezogen, automatisch immer weiterläuft; und in dem die Tiere und Pflanzen selbst wieder Automaten sind – Module eingebettet in diesen großen Mechanismus.Hiob hat geschrieben: ↑Di 18. Jan 2022, 00:44 Ich weiß hier nicht en detail, was Descartes unterm Strich dazu gemeint hat. Ich vermute, dass er eine geistliche Ich-Identität abgesprochen hat. Hätte er "Seele" im Sinne von "Alle Natur ist beseelt" abgesprochen, würde dies gegen die christliche Vorstellung verstoßen.
Die Definition war hier:
Was ist daran denn unklar?
Warum “oder”? Ein Hindu denkt, was wir erleben ist der Traum Brahmans (um zum x-ten Mal dieses Beispiel zu bringen), d. h. nicht res extensae und auch nicht seine Vorstellung. Also ist das “oder” falsch, eine falsche Dichotomie.
D. h. du baust die christliche Weltanschauung fest in deine Definition von Ich ein. Ich verstehe nicht, warum es Neusprech sein soll, “Ich” anders zu definieren. Als ob Christen die Oberhoheit über dieses Wort hätten. Auf mich wirken eher deine Orwell-Unterstellungen Orwellsch.
Aber immer öfter…Beileibe nicht "immer".
Wie gesagt – viele Begriffe sind normativ. Folter ist z. B. ein normativer Begriff. Alle Menschen verstehen unter Waterboarding das gleiche. Aber nicht unter Folter.- Wenn man heute statt "mal nachblättern" "googeln" sagt, ist das keine böswillige Sprachveränderung. - Ich meine damit lediglich die Sprachgestaltung von Profis, die im Wissen der Bedeutung von alten Begriffen dieselben usurpiert haben und mit semantisch neuen Inhalten versehen haben.
Man muss Augustinus allerdings nicht unbedingt auslassen. Zu dem sicheren Wissen gehört seiner Meinung nach:
Mehr Anthropozentrismus geht nicht.Egon Friedell: “Kulturgeschichte der Neuzeit” hat geschrieben:Der Körper ist nie ohne Ausdehnung, der Geist nie ohne Denken: mens semper cogitat. Dies führt Descartes zu zwei merkwürdigen Folgerungen, die aber für ihn und seine Zeit ungemein charakteristisch sind, erstens nämlich: daß der Mensch, wenn er die cartesianische Methode mit der nötigen Vorsicht anwendet und nur dem zustimmt, was er klar und deutlich erkannt hat, niemals irren kann, daß der Irrtum seine eigene Schuld ist, der er nur dadurch verfällt, daß er von der göttlichen Gabe der Erkenntnis nicht den richtigen Gebrauch macht, und zweitens: daß, da denkende Substanzen nie ausgedehnt, ausgedehnte nie denkend sein können, der menschliche Körper eine Maschine ist, die mit der Seele nichts gemeinsam hat, und die Tiere, da sie nicht denken, überhaupt keine Seele besitzen und sich in nichts von komplizierten Automaten unterscheiden.
Oh, “prinzipiell” ist das vertrackte Wörtchen hier. Wenn “prinzipiell” nur bedeutet, dass wir Menschen als Spezies für eine Erkenntnis zu dumm sind, dann würde ich dir hier zustimmen.
Du bringst leider nie überprüfbare Quellen. Und so kann auch hier niemand (ohne enormen Aufwand) überprüfen ob der Fehler nun bei den Wissenschaftlern lag oder bei den Journalisten, die die Ergebnisse nicht korrekt darstellten.Hiob hat geschrieben: ↑Di 18. Jan 2022, 00:44 Für mich war es eine Talkshow-Quelle (plus ein paar Zeitungen, die brüllten: "35% alles Muslims sind Extremisten"). - Hintergrund war eine wissenschaftliche Studie, die - Achtung" zurecht zu diesem Ergebnis kam. - Warum zurecht? Weil sie "extremistisch" in ihrem Modell so definiert hatte, dass dies herauskommen konnte.
Die Definition war: "Wenn jemand Gesetze Gottes über Gesetze des Staates stellt, ist er (per Definition) extremistisch". Das Problem: Dann müssten 100% aller gläubigen Juden, Christen und Moslems extremistisch sein - die 35 % waren also noch überraschend niedrig (wahrscheinlich, weil die Befragten die Frage "Sind für Sie göttliche Gesetze höher als weltliche Gesetze" meistens nicht verstanden haben). - Gottseidank gab es hier eine eigene Studie vom BKA, das auf weniger als 1% kam. Denn dort definierte man "extremistisch", wenn jemand Gewalt gegen das Grundgesetz ausübt oder es plant (oä).
Mit anderen Worten: Modell-Ergebnisse der Wissenschaft müssen nichts mit Wirklichkeit zu tun haben. Das sollte jeder mediale Wissenschafts-Darsteller wissen. - Tut man aber nicht, sondern fällt in einen Heilig, heilig, heilig-Hymnus ein, wenn auch nur das Wort "Wissenschaft" kommt. - Wir leben in einer ziemlich unaufgeklärten Zeit.
Die Minimal-Definition wäre: Das, was nicht NICHT ist. - Wie könnte man es nennen, dass es Dich gibt?
Res extensae waren nie "absolutes Sein". Mit "absolut" ist nur das gemeint, was hinter dem steht, was uns als Sein erscheint.
Damit ist gemeint, dass hinter jedem subjektivem wie objektivem Phänomen etwas gibt, was diese objektiven und subjektiven Phänome als Seine erscheinen lassen kann.
OK - es gibt Satan auch ohne wissenschaftlichen Konsens, selbst wenn er existiert.
Wenn es ihn gibt und er dreht nur Däumchen, gibt es ihn deshalb nicht NICHT.
"Das Nichts ist der Ort". - Was soll man damit anfangen? - Das sicherlich irgendeine Bedeutung in seinem Denksystem - aber was soll das hier? --- Unabhängig davon: Der Ausgangspunkt ist nach wie vor (wenn ich mich recht erinnere) die Frage, ob es Existenz geben kann, ohne dass es dem Menschen möglich ist, diese zu ermitteln (Ich habe jetzt neu formuliert).
Meine Aussage ist: WENN er existiert, ist es irrelvant, ob wir etwas für sonstwas halten, um von "Satan existiert" zu sprechen. - Mehr nicht. - Mein Begehr ist sehr bescheiden.
Mit "Sinn" habe ich "Inhalt" gemeint. - Da ist ein zu kommunizierender Inhalt, für dessen man die Sprache als Instrument der Vermittlung verwendet. - Die Sprache selbst ist nicht Inhalt.
Aber das war doch nicht marionettenartig gemeint, sondern als physikalisches/biologisches Funktionieren. - Damit war das, was man gerne "freie Entscheidungsgewalt" nennt, doch nicht ausgeschlossen.
Es wird nicht klar, ob Du dies rein naturalistisch oder auch geistlich meinst. - Meinst Du, dass "menschliche Seele" eine geistliche Größe ist? Oder ist es nur eine Art Software, die auch ein Naturalist akzeptiert?
Descartes meint es aber anders. Er will doch nur sagen, dass die Person Claymore letztlich nicht entscheiden kann, ob die Finger, mit denen er in die Tasten haut, Vorstellung sind oder Res extensae. - Im ersten Fall gäbe es die Finger nicht mehr, wenn Claymore stirbt, weil dann der Vorstellungsträger futsch ist. Um diesen Unterschied geht es.
Klar - Descartes' Gedanken wären Gift für den Naturalismus, geschweige denn für den Szientismus. Davon abgesehen, dass der Naturalismus den Begriff "Ontologie" inzwischen mit ganz anderem Inhalt usurpiert hat.
Ich habe nichts dagegen, wenn "Ich sensu geistlich" zukünftig "Murps" genannt wird. - Mein Punkt ist, dass der bestehende Ich-Begriff (= sensu geistlich) übernommen und verändert wurde, aber der alte Begriff ebenso noch da ist. - Das ist so, als würde ich zukünftig als "Claymore" schreiben. Da müssen die Foristen ständig rumtüfteln, welcher jetzt der "richtige" Claymore ist. - Und wenn ich geschickt bin, schaffe ich es, dass die Leute meinen, ICH sei es. - Ich reden hier rein pragmatisch - es geht nicht um Philosophie, sondern um Verwirrung. Und da denke ich in der Tat, dass diese Verwirrung Absicht ist: Man will den richtigen "Claymore" loswerden und schafft eine neue Identität mit altem Namen - genau das ist orwellscher "Neusprech".
Weil sie das nicht selber kann. - Wollte der Geist (sensu geistlich), dass KI geistlich spüren kann, ginge es. Aber Du meinst, dass dies aus sich selber heraus gehen könne, nicht wahr?
Muss man nicht, aber man sollte redlicherweise keine Verwirrung stiften, indem man einfach definiert, dass auch Kühlschränke eine Ich haben. - Oder: Man setzt sich zusammen und legt fest (Duden?): Das, was früher "Ich" genannt wurde, heißt jetzt bei Christen "Ach", bei Naturalisten "Ech", bei Konstruktivisten "Och" und bei KI-Entwicklern "Uch". - Dann wüsste man wenigstens, dass jeweils von Unterschiedlichem gesprochen wird. - Hätte ach nichts dagegen.
Aber eines fehlt ihr wohl:Jack Sparrow hat geschrieben: ↑Do 20. Jan 2022, 19:20Einer Alexa kann man jede beliebige Antwort beibringen.Versuch mal mit Alexa zu flirten/eine Beziehung aufbauen und frag sie dann, ob sie "Schmetterlinge" im Bauch hat, ob sie Traurigkeit/Sehnsucht verspüren kann, wenn du sie nicht mehr beachtest etc.
Jack Sparrow hat geschrieben: ↑Mi 19. Jan 2022, 21:56 Ein Konglomerat verschiedener Empfindungen (inklusive Hunger), aus welchen wiederum unser Nervensystem etwas konstruiert,...
Wenn irgendjemand mal auf die Idee kommt(warum auch immer) es gibt einen Pumuckl und der schwebt im unsichtbaren Bereich rum und dreht Däumchen und verbreitet das, weil er selber vielleicht überzeugt davon ist, gibt es ihn deshalb oder ist es einfach nur eine Glaubenssache?
Das hättest du dir vorher überlegen sollen mit dem "Hiob" denn deswegen muss ich jedes Mal, wenn ich über Hiob schreibe, dazu vermerken(der aus der Bibel)Da müssen die Foristen ständig rumtüfteln...
In geistlichen Dingen kann man nie etwas beweisen, weil geistliche Dinge jenseits der Systemwelt der Beweisbarkeit sind.
Das stimmt doch nicht. Der Kern ist, dass das einzige, was man weiß, ist, dass man Ich IST. - Alles andere ist Glaube.Claymore hat geschrieben: ↑Sa 22. Jan 2022, 23:56 Descartes’s Fokus auf das Ego ist dagegen so extrem, dass er es zum Fundament erklärt, auf dem sich alles – wirklich alles – absolut “rational” und mit unumstößlicher Gewissheit aufbauen lasse: dass Gott existiert, dass die äußere Welt aus res extensae besteht, dass die res extensae existieren.
Nein - er macht das Ich doch nicht zum Wahrheits-Zentrum (so wie Wissenschaft ihre Nachweise als "Wahrheit" versteht), sondern er macht Gott zum Wahrheits-Zentrum, welches man aber nicht wissen, sondern nur glauben kann.
Ja, da ist was dran. - Andererseits: Mit "Leib" ist eigentlich "Geistleib = indviduelle Entität gemeint. Ob diese sich "extern" oder rein geistlich zeigt, ist egal. --- Wenn der Mensch nach christlichem Glauben als Endpunkt seine Visio Beatifica hat, wird er nicht als Fleisch und Blut verstanden, sondern als Hiob oder Claymore in geistlicher Identität.
Hier würde ich Descartes ebenfalls nicht zustimmen.
Definiere "Ding". -
Und natürlich hat es Relationen - nämlich zu dem, was wir als "Realität" bezeichnen. Es ist sozusagen die intelligible Wurzel der Realität.Wik schreibt: Das Ding an sich ist zu verstehen "als Oberbegriff für sogenannte intelligible Gegenstände oder für die denkmögliche Entität einer intelligiblen Ursache, die beide dadurch bestimmt sind, keine Entsprechung ... in der sinnlichen Anschauung (Erfahrung) zu haben"
BEIDE haben fehlerfrei gearbeitet, aber beschränkt gearbeitet (typisch Medien). - Die Wissenschaftler haben sicherlich (zumindest glaube ich es) sauber gearbeitet - aber halt nur auf ihre Modell-Definition von "extremistisch" hin. - Die Journalisten haben "berichtet", also etwas weitergegeben, was zu Recht das Label "wissenschaftlich" hatte. - Natürlich war es zu wenig, was die Journalisten abgeliefert haben. Entweder aus eigener Beschränktheit (gut möglich) oder aus Absicht: "Ich brauche für meine Message eine hohe Zahl, die ich hier 'objektiv' über die Wissenschaft bekomme". Das ist doch "the name of the game". - Nein, Fehler wurden keine gemacht.
Ausdrücklich nein. - "Wissenschaft denkt nicht", sagt Heidegger - und er hat recht mit dem, was er damit sagen will. - Anders: Wissenschaft hat seine Modelle zu bedienen oder zu falsifizieren - und Punkt. Alles andere wäre im doppelten Wortsinn "undiszipliniert". - Nein, die Vermittler von Wissenschaft versagen hier, weil sie sich in der Regel nicht als über das Wissenschaftliche hinausgehende Interpreten verstehen, sondern als Weitergeber von Daten. - Es fehlt der geistige Überbau.
Selbstverständlich NICHT. Aber es zeigt mir, wie weit Du noch weg bist. ---- NATUR-Wissenschaft hat meistens die Möglichkeit der unabhängigen Überprüfung von Modell-Ergebnissen. Das heißt: Spätestens seit 1969 ist der Mond nicht mehr aus Käse.Claymore hat geschrieben: ↑Sa 22. Jan 2022, 23:56 Aber wenn ein Wissenschaftler vom Mondgestein spricht, dann muss doch dem Laienpublikum vermittelt werden, dass das nur ein “systemisches Ergebnis” ist und es ontisch ganz anders sein kann. Dass “ontisch” der Mond durchaus aus Käse sein könnte (was immer das bedeutet!). Und das nennst du Aufklärung.
Korrekt?
"Deshalb" gibt es ihn NICHT. Denn WENN es ihn gibt, gibt es ihn unabhängig davon, ob jemand auf diese Idee kommt oder nicht.Oleander hat geschrieben: ↑So 23. Jan 2022, 01:22 Wenn irgendjemand mal auf die Idee kommt(warum auch immer) es gibt einen Pumuckl und der schwebt im unsichtbaren Bereich rum und dreht Däumchen und verbreitet das, weil er selber vielleicht überzeugt davon ist, gibt es ihn deshalb oder ist es einfach nur eine Glaubenssache?