Re: Haben die 10 Gebote noch einen Sinn für Christen?
Verfasst: Di 31. Okt 2023, 16:35
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Von Abraham bis Josef gab es eigentlich eine gute Beziehung mit Ägypten. Das änderte sich erst später, als ein "neuer König" aufstand und Israel sich bereits stark vermehrt hat und er darin eine Bedrohung sah. Möglicherweise hat das auch was mit der Machtübername der Hyksos zu tun. Zum Gefängnis wurde Ägypten für die Israeliten schleichend. Sie kamen nicht dort hin, um für ihre Sünden gemaßregelt zu werden. Allein schon die unzähligen Tadel Gottes nach dem Exodus zeigen ja schon, dass dies wohl gar nicht funktioniert hätte. Ihr Exil war die Zeit der Bewährungsfrist für die Bewohner Kanaans und die Befreiung war für das Versprechen an Abraham und seine Nachkommenschaft.
Der Herr Helmuth stellt vielleicht Fragen?Helmuth hat geschrieben:Vermutlich wurden die moralischen Vorstellungen zuerst mehr mündlich überliefert. So sehen wir z.B., dass Juda aufgebracht war, dass seine Schwiegertochter Hurerei begangen hatte. Wer aber legte fest, was Hurerei ist und wer, dass das verboten ist? Wo stand das geschrieben? Von Gott kam es nicht.
*1.Mose 2;243 Dann kamen einige Pharisäer und wollten ihm eine Falle stellen. Sie fragten: "Darf ein Mann aus jedem beliebigen Grund seine Frau aus der Ehe entlassen?" 4 "Habt ihr nie gelesen",* erwiderte Jesus, "dass Gott die Menschen von Anfang an als Mann und Frau geschaffen hat? 5 Und dass er dann sagte: 'Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden völlig eins sein.'? 6 Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Und was Gott so zusammengefügt hat, sollen Menschen nicht scheiden!" 7 "Warum hat Mose dann aber gesagt", entgegneten sie, "dass man der Frau einen Scheidebrief ausstellen soll, bevor man sie wegschickt?" 8 Jesus erwiderte: "Nur, weil ihr so harte Herzen habt, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen wegzuschicken. Von Anfang an ist das aber nicht so gewesen. 9 Doch ich sage euch: Wer sich von seiner Frau trennt und eine andere heiratet – es sei denn, sie ist ihm sexuell untreu geworden –, begeht Ehebruch. Auch wer eine Geschiedene heiratet, begeht Ehebruch."
Wie erklärst Du dazu...
1 Mo 26,4-5 hat geschrieben:Und ich will deinen Samen mehren wie die Sterne des Himmels, und ich will deinem Samen das ganze Land geben; und in deinem Samen sollen gesegnet werden alle Völker der Erde, weil Abraham meiner Stimme gehorsam gewesen ist und meine Rechte, meine Gebote, meine Satzungen und meine Gesetze gehalten hat!
Laut Bibel war "Paulus" der Ansicht: Römer 2
https://www.bibleserver.com/ELB.LUT/R%C3%B6mer2,1513 Denn vor Gott sind nicht gerecht, die das Gesetz hören, sondern die das Gesetz TUN, werden GERECHT sein.
14 Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur aus tun, was das Gesetz fordert, so sind sie, obwohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz.
15 Sie beweisen damit, dass des Gesetzes Werk in ihr Herz geschrieben ist; ihr Gewissen bezeugt es ihnen, dazu auch die Gedanken, die einander anklagen oder auch entschuldigen
Kann ich nicht, weil nicht weiß, was Gott Abraham damals für Rechte etc. gegeben hatte. Dazu sagte ich fehlt uns eine schriftliche Grundlage. Es kann sein, aber das es ist nur eine spekulative Annahme, dass ihm Gott schon die wesentlichen moralischen Prinzipien geoffenbart hatte.Andy hat geschrieben: ↑Di 31. Okt 2023, 19:55 Wie erklärst Du dazu...1 Mo 26,4-5 hat geschrieben:Und ich will deinen Samen mehren wie die Sterne des Himmels, und ich will deinem Samen das ganze Land geben; und in deinem Samen sollen gesegnet werden alle Völker der Erde, weil Abraham meiner Stimme gehorsam gewesen ist und meine Rechte, meine Gebote, meine Satzungen und meine Gesetze gehalten hat!
Dann siehst Du es also doch so, dass es schon immer ewig gültige Prinzipien gab...was im Umkehrschluss bedeutet, dass auch ohne die Gesetzgebung geschrieben auf Tafeln Übertretung des Gesetzes (Sünde) möglich war. Andernfalls wären schließlich alle Menschen die vor Sinai gestorben sind sündlos geblieben ...Helmuth hat geschrieben:dass ihm Gott schon die wesentlichen moralischen Prinzipien geoffenbart hatte.
Römer 5, 13 hat geschrieben:denn schon vor dem Gesetz war die Sünde in der Welt; wo aber kein Gesetz ist, da wird die Sünde nicht in Rechnung gestellt
Es ging eigentlich um die Aussage im Matthäusevangelium - und deren Bezug zum Gesetzrellasch hat geschrieben: ↑Di 31. Okt 2023, 14:13 ich stelle dir mal den Text vom unrevidierten Luther und dem Kommentar von Ossiander (16. Jahrhundert) - der das Ganz sehr gut (lutherische natürlich) erklärt
Hier ist, meiner Meinung nach die Problematik - 10 Gebote auch für uns heutige - gut dargestellt.36. Meister, welches ist das vornehmste Gebot im Gesetz?
Vornehmste Gebot: Dass wir als das Wichtigste und zuerst erfüllen sollen. Denn obwohl man Gott in allen seinen Geboten gehorsam sein soll, so ist doch ein Gebot größer als das andere und erfordert wichtigere Sachen von uns. Darum sind die nicht recht daran, welche nur mit den geringen sich bemühen, und meinen, sie haben damit den Sachen. Gott genuggetan, wenn sie daneben die wichtigsten unterlassen und versäumen.
37. Jesus aber sprach zu ihm: Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt {Lk 10v27}.
Gemüt: Also, dass Du alle Deine Kräfte und Vermögen daran übst, damit Du Gott lieben mögest, dass Du Dein ganzes Herz, Deine ganze Seele und Dein ganzes Gemüt mit der einen und rechtschaffenen Liebe Gottes umgebe, und damit bemüht bist, auf dass Du nicht denkst, nichts begehrst, und nichts zulässt, was Gott nicht haben will, auch nichts abschlägst, noch zu tun Dich wehrst, was Gott haben will, wenngleich es noch so schwer und mühsam wäre. Weil nun solche vollkommene Liebe Gottes bei keinem Menschen zu finden ist, so ist offenbar, dass keiner aus dem Gesetz oder durch die Werke gerecht werde. Denn nur in diesem einzigen Gebot kein Mensch genug tut. Das Gesetz aber droht den Fluch allen, die nicht bleiben in allem, was im Gesetz geschrieben steht {Gal 3}.
38. Dies ist das vornehmste und größte Gebot.
Größte Gebot: Welches geschrieben steht im 5. Buch Mose im 6. Kapitel.
39. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Das andere: Gebot, welches am Nächsten nach dem vorigen zu halten ist.
Dem gleich: Und soll keineswegs aus der acht gelassen werden. Denn wie das erste Gebot von der Liebe Gottes alles in sich begreift, was wir Gott zu leisten schuldig sind, so begreift dies alle Dienste und Absichten, die wir dem Nächsten erzeigen sollen.
Dich selbst: Also, dass Du ihm alle Liebe, Dienste und Freundlichkeit zeigst, welche Du begehrst, dass sie Dir von anderen widerfahren mögen, und Dich enthältst von alledem, dass Du nicht wolltest, dass es Dir geschehe. Denn alles (spricht Christus), was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch {Mt 7}. Es ist aber unser Nächster nicht nur unser Freund, sondern auch ein jeder, der unserer Hilfe bedarf, wenngleich er unser Feind wäre, wie das Gleichnis lehrt, von dem, der unter die Mörder gefallen war {Lk 10}.
40. In diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
Gesetz und: Denn was das Gesetz von uns fordert und die Propheten von uns begehren, (wenn sie die zehn Gebote auslegen), das ist alles in diesen zwei Geboten begriffen. Denn wer Gott von ganzem Herzen liebt, der wird ihm keiner Kreatur und keinem Abgott vorziehen, ja keiner Kreatur, sondern allein Gott von ganzem Herzen anhängen. Wer seinen Nächsten lieben wird, wie sich selbst, der wird ihn in keiner Sache begehren zu beleidigen, sondern vielmehr seinen Nutzen zu fördern sich befleißigen. Die Liebe (spricht Paulus) tut dem Nächsten nichts Böses {Röm 13}. Obwohl wir nun nicht durch das Gesetz, sondern durch den Glauben gerecht werden, so sollen wir jedoch zur Dankbarkeit Gott von ganzem Herzen wiederum lieben, weil er uns zuerst geliebt hat und seinen Sohn gesandt zur Versöhnung für unsere Sünde {1Joh 4}. Wir sollen auch unseren Nächsten lieben um Christi willen. Denn das gebiete ich Euch (spricht Christus), dass ihr euch untereinander liebt, gleichwie ich euch auch geliebt habe {Joh 15}.
Es ist kein Zwang mehr von Außen = es ist die Erfüllung des Liebesgebotes an Gott (und hier passen die ersten drei Gebote) und an den Menschen (Hier passen die anderen sieben)
Im Alltag sind diese 10 eine gute Struktur um aus Gott - mit den Menschen - ein fruchtbringendes Leben zu führen
Ja, ich würde nie etwas anderes behaupten. Es gibt ja schließlich auch das Gewissen. Aber dennoch braucht man das Gesetz, weil mein Gewissen betrügt mich auch aufgrund der Sünde. Bei Paulus war es sogar das Gesetz, wenn er schreibt:
Für ihn war gerade das Gesetz ein Anlass zur Sünde.Röm 7,11 hat geschrieben: Denn die Sünde, durch das Gebot Anlass nehmend, betrog mich und tötete mich durch dasselbe.
Ich antworte gerne auf deine Wort, aber nicht auf elendslange Zitate. Ein Forum funktioniert anders als ein Pro-Seminar. Hier teilst du keine Aufgabe aus, sondern du stellst etwas zur Disposition, das aber mit deinen Worten.
Und was ist sind nun dazu deine Worte? Bislang lese ich nur Frage in der Themenüberschrift, die ich schon beantwortet habe.
Jede Meinung, die man sich selbst bildet und keine Grundlage hat ist eine persönliche Meinung. Das ist kein Problem, solange sie gegen kein Gesetz verstößt. Aber wenn sie sich konkret gegen ein Gebot Gottes richtet, dann ist das eine sündhafte Auffassung.