Antitrinitarier und Jesus

Themen des alten Testaments
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Travis
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Travis »

Abischai hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 14:09Der Geist den ICH empfangen habe, als ich gläubig wurde, ist nicht einfach nur der Atem Gottes, sondern jenes unerklärliche Etwas, was meiner Seele von Stund an eine völlig andere Richtung gab. Der Geist ist ein Wesen, und wenn ein Mensch dieses Geistes teilhaftig wird, wirkt sich das auf des Menschen Wesen aus. Vieles wird allmälig anders, das ist aber die Seele, die umgeschult und trainiert wird. Augenblicklich ist es aber so, daß einem "die Augen aufgehen" und man Dinge wahrnimmt, die vorher völlig verschlossen waren.
Die Schrift stellt uns diesen Geist tatsächlich so vor. Nicht „nur“ als Geist Gottes, des Vaters und des Sohnes, sondern beschreibt ihn (tatsächlich „ihn“ obwohl pneuma sachlich ist) uns personal, mit Gefühlen und eigenem Willen. Er wird als Tröster bezeichnet der denkt, dem man lästern, widerstehen, verfluchen und belügen kann. Er liebt, seufzt und hat Verlangen. Man kann ihn verletzen, er verteilt Gaben und teilt dabei jedem so aus, wie er will.

Seine Eigenschaften sind göttlich. Die Schrift bezeugt seine Allgegenwart, Allmacht, Allwissenheit und seine Ewigkeit. Auf seinen Namen werden Menschen getauft, so wie auf den Vater und den Sohn. Die Schrift stellt ihn mit Gott gleich.

Wäre der Heilige Geist nicht viel mehr als der Lufthauch JHWH bzw. beinhaltete der „ruach“ nicht wesentlich mehr als eine Luftbewegung, hätte die Schrift ihm nicht so viel Eigenständigkeit gewidmet.
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frank

Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von frank »

Abischai hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 14:09 Der Geist den ICH empfangen habe, als ich gläubig wurde, ist nicht einfach nur der Atem Gottes, sondern jenes unerklärliche Etwas, was meiner Seele von Stund an eine völlig andere Richtung gab. Der Geist ist ein Wesen, und wenn ein Mensch dieses Geistes teilhaftig wird, wirkt sich das auf des Menschen Wesen aus
Auch bei mir war es eine völlige andere Richtung und natürlich war es unerklärlich und auch wenn in der Bibel steht: "Gott ist pneuma" (sächlich und im damaligen Griechisch auch für die Lebenskraft verwendet) so ist nicht alles pneuma Gott.

Für mich geht die Kraft von Gott aus - diejenige die uns im Sinne Christi verändert und neugestalten vom "Vater im Namen des Sohnes" und es ist für mich keine Abwertung, wenn ich diese nicht personifiziere.

Würde ich dies personifizieren - dann wäre ich (in meiner Wahrnhemung) nahe an der Besetzung durch einen Geist = und den Spiritismus lehne ich ab
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Oleander
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Oleander »

Travis hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 14:29 Er liebt, seufzt und hat Verlangen...
Woher kommt das Verlangen(nach)...?
Triebkraft?
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben ...
frank

Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von frank »

Travis hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 14:29 Wäre der Heilige Geist nicht viel mehr als der Lufthauch JHWH bzw. beinhaltete der „ruach“ nicht wesentlich mehr als eine Luftbewegung, hätte die Schrift ihm nicht so viel Eigenständigkeit gewidmet.
gewiss mehr als eine Luftbewegung - aber wenn man generell bei pneuma im griechischen "das" bleibt (und nicht im "der" des lateinischen) fällt auch die Personifizierung nicht so einfach
frank

Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von frank »

Man kann die BigS zwar ablehnen (vieles ist fragwürdig) aber dass sie ruach und pneuma generell mit "Geistkraft" wiedergibt, öffent einen anderen Blick
26Wenn der Trost kommt, den ich euch von °Gott schicken werde, die °Geistkraft der Wahrheit, die von Gott ausgeht, wird sie für mich Zeugnis ablegen. 27Auch ihr legt Zeugnis ab, weil ihr von Anfang an bei mir seid.
Röm 8, 9:
Ihr aber seid nicht in menschlichen Grenzen gefangen, sondern lebt in der Geistkraft, so gewiss die Geistkraft Gottes in euch wohnt. Wer aber nicht teilhat an der Geistkraft des Messias, kann ihm auch nicht angehören.
frank

Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von frank »

Corona hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 14:06 das würde ich so nicht unterschreiben, aber es ist dir ja eh egal.
das ist mir wirklich egal - wie es hoffentlich dir egal ist ob etwas von dir unterschreibe

Das ist ein Forum, wo wir unsere Sicht vertreten (können) - aber keiner hat hier das Hoheitsrecht der Meinungsbildung

Weder ich - noch du

lass uns einfach mit gegenseitiger Akzeptanz diskutieren....
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Helmuth
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Helmuth »

Travis hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 14:29 Die Schrift stellt ihn mit Gott gleich.
Der Heilige Geist IST Gott, und zwar dem Wesen nach. Es gibt also keine Dreieinigkeit, sondern damit höchstens noch eine Zweieinigkeit. Jesus selbst sagt in sehr kurzen Worten: Gott ist Geist.

Und wer ist Jesus? Für mich kommt auch eine Zweieinigkeit (theologisch gesehen) nicht in Frage, denn weder Jesus hat sich, noch die Schrift hat ihn mit Gott gleichgesetellt. Das machte bloß die Theologie. Die Schrift redet gar nicht in solchen Begrrffen. Hier Jesu Zeugnis vor dem Hohen Rat:
Mk 14,61-62 hat geschrieben: Wieder fragte ihn der Hohepriester und spricht zu ihm: Bist du der Christus, der Sohn des Gepriesenen? Jesus aber sprach: Ich bin es. Und ihr werdet den Sohn des Menschen zur Rechten der Macht sitzen und mit den Wolken des Himmels kommen sehen.
Zuletzt geändert von Helmuth am Mo 5. Sep 2022, 15:02, insgesamt 1-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Travis
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Travis »

frank hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 14:35 gewiss mehr als eine Luftbewegung - aber wenn man generell bei pneuma im griechischen "das" bleibt (und nicht im "der" des lateinischen) fällt auch die Personifizierung nicht so einfach
Die Schrift bleibt, wie unten beschrieben, nicht beim "das". Weiter schrieb ich von personaler Behandlung des Geistes in der Schrift. Der philosophische Rahmen von "Person" wird Gott nicht gerecht, daher verwendet die Schrift ihn so nicht. Ich auch nicht.
Oleander hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 14:32
Travis hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 14:29 Er liebt, seufzt und hat Verlangen...
Woher kommt das Verlangen(nach)...?
Triebkraft?
Es kommt aus Liebe.
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Helmuth
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Helmuth »

Fortsetzung meines Gedankens: Es gibt also nur Gott (JHWH), den Vater und Jesus, den Sohn. Sie sind eins aber nicht ident. Einigkeit wird m.E. theologisch gesehen falsch aufgegriffen.

Gott will mit uns Menschen ebenso eins werden. Damit ist eine Beziehung basierend auf Liebe gemeint, wobei Gott die Vorgaben macht. Es wird Gott dadurch kein Mensch und kein Mensch dadurch Gott. Die Geister sind sich als gegenseitig Liebende einig, d.h. der HG und der Geist des Menschen, aber sie bleiben (dem Wesen nach) was sie sind.

Es gilt dies auch für das Abbild Gottes als Ehe. Mann und Frau sind eins (konkret ein Fleisch), aber nicht ident. Durch die Ehe wird der Mann keine Frau und die Frau kein Mann, aber durch das Band der Liebe sind sie eins.

Das ist das Ziel Gottes für uns: Einssein mit Gott, und dazu hat er seinen Sohn gesandt. Und klarerweise auch wegen der Sünde, aber der TE spricht mal diese Antitrinität an, die ich mal mit ihm teile.

Mit gefällt weder der Begriff Trinität noch Antitrinitarier, das sind theolgiosche Flosklen für mich, sonst nichts. Für mich gilt Jesus, der Sohn Gottes und dieser gekreuzigt. Das macht den Menschen Gottes aus.
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Abischai
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Abischai »

Helmuth hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 15:01 Und wer ist Jesus? Für mich kommt auch eine Zweieinigkeit (theologisch gesehen) nicht in Frage, denn weder Jesus hat sich, noch die Schrift hat ihn mit Gott gleichgestellt.
Der Herr Jesus sagte: "ich und der Vater sind eins." Wenn man dieser Aussage eine eigene Kategorie zuordnen wollte, wäre das die "Zweieinigkeit", wenn man so will. Und diese behaupte ich immer als Kontrapunkt zu irgendeiner nebulösenen Dreieinigkeitslehre, mit der ich von klein auf großgeworden bin, diese aber aus genannten Gründen zu hinterfragen mich erfrechte.
Zwar toleriere ich diese Lehre, um den Brüdern, die dieser zugeneigt sind nicht unnötig zur Last zu fallen, aber ich selbst lehne sie für mich ab.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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