Nun ist also Jesus bereits ein Gnostiker (und man erklärt sofort wieder, dass er doch selbst von Erkenntnis spricht). Und alle die dies nicht anerkennen, haben blinden Glauben. Das führt zu nichts, sorry.
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Ja, manche Christen predigen tatsächlich einen blinden Glauben und erklären andererseits das Streben nach Wissen und Erkenntnis zur Sünde und Häresie. Wenn das so ist, dann mache ich mich dieser „Häresie“ gerne schuldig.Rembremerding hat geschrieben: ↑Fr 8. Feb 2019, 21:50 Es hat keinen Gewinn über Eigenschaften und Zordnungen von Begriffen zu diskutieren, deren Inhalt und Programm nicht anerkannt wird.
Nun ist also Jesus bereits ein Gnostiker (und man erklärt sofort wieder, dass er doch selbst von Erkenntnis spricht). Und alle die dies nicht anerkennen, haben blinden Glauben. Das führt zu nichts, sorry.![]()
Das sehe ich auch so.
So ist es. Die esoterische Lehre ist die Seele einer Religion. Ohne sie ist sie nur noch ein toter Körper. Wenn die christliche Kirche von sich behauptet, dass sie der mystische Leib Christi (corpus Christi mysticum) ist, dann vertritt sie damit eine esoterische Lehre. Letztendlich ist die Kirche, wenn sie ihrem eigenen Anspruch gerecht werden möchte, eine Mysterienschule, eine Universität der Seele, die spirituelles Wissen vermittelt. Vergleichen kann man das mit den „Sufi-Orden“. (arab. ṭarīqa) die eine ähnliche Funktion erfüllen. Zu allen Zeiten hat es Schulen der Mysterien gegeben und sie waren die geistigen Zentren vieler alter Kulturen.Spice hat geschrieben:Das gleiche trifft auf die Bezeichnung "Esoteriker" zu. Gott wünscht, dass Christen Esoteriker seien: Der Terminus "erhebt eure Augen" oder "hebt eure Augen auf" (Joh. 4,35) besagt genau das. Wir sollen auf das Unsichtbare (σωτερικός esōterikós ‚innerlich), den Augen verborgene (occultus ‚verborgen‘, ‚verdeckt‘) schauen. Und diejenigen, die das nicht tun, werden kritisiert als solche, die "Augen haben und sehen nicht, Ohren haben, und hören nicht" (Jer. 5,21; Mk. 8,18).
Es gibt die „Religion über Jesus“ und die „Religion von Jesus“. Mich interessiert nur noch die Religion von Jesus, die spirituelle Lebensform, die alleine das Wasser des Lebens ist, so wie es im Thomas-Evangelium beschrieben wird.Rembremerding hat geschrieben:Richtig, möge es eine Quelle werden, die aus dem Herzen sprudelt und niemals versiegt, denn es ist der Herr. Geben wir dem Bild von der Quelle doch noch weitere Inhalte: Die Quelle spendet ebenso Wasser, wie der Bach es führt. So wie das Wasser tiefgründig aus der Quelle geschenkt und erfrischend rein ist, so tritt es im Bach an die Oberfläche, ist Verunreinigungen ausgesetzt. Bei Glaube und Wahrheit kann es ebenso sein: Je weiter sie weg von der Quelle, desto oberflächlicher und verunreinigter werden sie. Da mag es noch dasselbe Wasser sein, wie aus der Quelle, aber es ist nicht mehr das gleiche Wasser
Logion 108: Jesus sagte: Wer von meinem Mund trinken wird, wird werden wie ich; ich selbst werde er werden, und die verborgenen Dinge werden sich ihm offenbaren.
Gnosis hat im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen erfahren. "Die" Gnosis gibt es nicht. Seit Anfang des 20. Jh. wird sie etwa gerne als Pool für Kritiker gegen Gott und Christen gebraucht. Das hat die Gnosis übrigens nicht verdient, denn sie ist ein meist in sich logisches und verbindliches Lehrgebäude.Magdalena61 hat geschrieben: ↑Sa 9. Feb 2019, 01:56
So viel habe ich mal verstanden: Es gibt unzählige Richtungen der Denk- Erkenntnis- Gewinnung.
... und nichts anderes.... und zwar Gotteserkenntnis.
Christen sprechen ständig von Selbsterlösung, aber stellen häufig noch nicht mal die Frage: wer oder was ist das Selbst eigentlich? Das Wahre Selbst ist letztendlich mit Gott identisch. Sehnsucht nach Gott und unserem Wahren Selbst ist ein und dieselbe Sehnsucht, sagte Richard Rohr (sein Buch Das Wahre Selbst - Werden, wer wir wirklich sind ist wirklich empfehlenswert
Das stimmt nicht. Die Weisheitslehren sind heute für jeden verfügbar, aber Wissen und Weisheit können trotzdem nur erlangt werden, wenn der Mensch sich darum bemüht. Jesus hat davon gesprochen.Etablierung einer "Geheimlehre" (Vorläufer der Esoterik)
Die logische Umkehrung ist: Wer nicht sucht, der wird nicht finden, wer nicht anklopft, dem wird keine Tür geöffnetBittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, empfängt, und wer da sucht, findet; und wer da anklopft, denen wird aufgetan.
Lukas 11,9-10
Beides ist wichtig: die eigene Bemühung und Anstrengung des Menschen (von unten nach oben) und die Gnade (von oben nach unten) so haben es die Propheten und großen Meister aller Zeiten gesagt. Der Mensch muss also die eigene Bemühung mit dem Glauben und Vertrauen auf die göttliche Führung und Hilfe verbinden.Der Mensch muss sich zu Gott erheben
Ich sehe den Mensch eher positiv: der Mensch, als Individuum und Gemeinschaft, ist zur Höherentwicklung, Erkenntnis und Erleuchtung fähig. Jeder Mensch trägt das Potential eines schlafenden Gottes in sich und das muss nur erweckt werden. Die Sichtweise eines Gnostikers ähnelt also der buddhistischen Lehre von der Buddhanatur, welche besagt, dass jeder in sich das Potenzial zur Erleuchtung trägt. Wenn wir das in christliche Begriffe übersetzen, so könnten wir stattdessen sagen, dass jeder Mensch das Potential zum Christus-Bewusstsein in sich trägt.Magdalena61 hat geschrieben:Da wäre noch ein anderer Aspekt, aus Sicht der Bibel: Der natürliche Mensch kann Gott weder erkennen noch sich Gott nähern, da er leider nicht die dafür erforderliche Qualifikation mitbringt. Er ist wie ein Blinder inmitten einer lauten Stadt
Die Erlösung besteht darin, dass Du selbst zu einem Christus wirstEine Erlösung ohne Christus?
Der Mensch kann Erlösung erlangen durch Erkenntnis
Wer mir nachfolgt / der wandelt nicht in Finsternis / spricht der Herr. Dies sind Worte aus dem Munde Christi / die uns Mut einsprechen / seinem Leben treu nachzuleben / wenn wir wahrhaft erleuchtet und von aller Blindheit des Herzens geheilt werden wollen. Wir sollen also unser erstes Streben daraus machen / in dem Leben Jesu Christi zu forschen.Spice hat geschrieben:Nur, was mich selbst Jesu Christi ähnlicher macht, hilft mir.
Dieses Märchen wird besonders seit dem frühen 20. Jahrhundert gerne erzählt. Tatsache ist, dass die Gnosis den Schwerpunkt weg von Jesus Christus, seine Erlösungstat, das Kreuz und seine Göttlichkeit legte.