SilverBullet hat geschrieben: ↑Mo 13. Sep 2021, 22:55
Die Messias-Thematik, also der Anspruch, dass ein Reich kommen wird und dass es einen Herrscher geben wird, impliziert quasi Gewalt.
Die "Gewaltfrage" ist ein ganz eigenes Thema. Der mächtige Messias, der noch kommen soll, ist nur insofern gewalttätig, wie es erforderlich und angemessen ist im Rahmen der endzeitlichen Ereignisse. Das ist etwas völlig anderes als eine Religion, die sich (unter anderem, zum Beispiel, wenn auch nicht unbedingt) durch Gewalt verbreitet, verbreiten soll, wie eben der Islam. Mohammed praktizierte zu Lebzeiten Gewalt. Jesus Christus tat das nicht. Er warf nur mal ein paar Tische um und beschwerte sich laut, etwas in der Art in so einem Rahmen. Nichts, was der Rede wert wäre. Und wie schon gesagt: Was die Schüler daraus machen und welche Gründe dahinter stecken, ist wieder eine ganz andere Sache.
SilverBullet hat geschrieben: ↑Mo 13. Sep 2021, 22:55
Die Zeloten haben, wenn man es genau nimmt, nichts falsch gemacht, sondern sie haben das Messias-Thema auf natürliche Weise (die Weise des alten Testamentes) umgesetzt -> Gewalt.
Ich gehöre zu denjenigen, die den Gott des alten Testaments für einen anderen Gott halten als den, den Jesus predigte. Ich weiß nichts über die Motive der Urchristen. Ich weiß eigentlich so gut wie überhaupt nichts darüber.
SilverBullet hat geschrieben: ↑Mo 13. Sep 2021, 22:55
Tipp: fang mit der Einführung des Christentums als Staatsreligion an
-> Verfolgung und Ausmerzung der "andersdenkenden Heiden".
Aufschrei der Christen? Nö, da gab es keinen Aufschrei!
Woher willst Du das wissen? Was genau weißt Du darüber, was damals wirklich geschah?
SilverBullet hat geschrieben: ↑Mo 13. Sep 2021, 22:55
Stell dir vor, dass im ersten Jahrhundert "Gott" als Mensch aufgetreten sein soll und nichts zu den Menschen, die rund um das Messias-Thema in Gewalt abgedriftet sind, sagt.
Nein, das geht nicht. Er hätte ihnen sauber erklären müssen, wie gefährlich das Messias-Thema ist und was sie falsch machen.
"Simon Zelotes" ein von "Jesus" zum Apostel Ausgewählter, wäre der beste Anlass für eine Klarstellung gewesen -> nichts!
Selbst bei "gib dem Kaiser, was des Kaisers ist" hätte direkt erklärt werden müssen, was darunter zu verstehen ist und welche Machtansprüche ein Messias hat-> nichts!
Das sind meinem Verständnis nach alles nur Spekulationen. Die Evangelien, das neue Testament bildet meiner Ansicht nach nur einen sehr kleinen Teil dessen ab, was damals geschah. Und selbst dieses Wenige ist uns sehr wahrscheinlich verzerrt, verfälscht, unvollständig, missverständlich überliefert worden. Also alles sehr spekulativ. Und nochmal: Was Jesus predigte und was die Schüler daraus machten, sind zwei unterschiedliche Dinge. Jesus hatte damals vermutlich sehr viele Dinge klargestellt, hat es zumindest versucht. Aber hat man ihn auch verstanden? Kam die Botschaft an? Und waren die Jünger überhaupt dazu imstande, seine Lehre dann auch wie angesagt umzusetzen? Wer ist denn schon vollkommen? Wer ist denn eins mit Gott geworden? Das sind nur so wenige Menschen, die erst noch kommen sollen, in den letzten Tagen, wann auch immer das sein wird.
Mir ist nichts davon bekannt, dass Jesus sagte: Schreibt eine Bibel. Gründet eine Kirche. Hortet Reichtümer und Schätze. Verbrennt Menschen, die magische Praktiken betreiben. Soweit mir bekannt, sagte er: Dient einander in Liebe. Versammelt Euch in meinem Namen und betet gemeinsam. Verkündet das Evangelium der Liebe und des Friedens. Seid demütig. Haltet die Gebote. Übt Euch in Mäßigung. Und so weiter.