Münek hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 01:36
Ich verstehe sie genau so gut wie Du. Du hast mir da nichts voraus.
Du hast ein ganz eigenes Verständnis, das aus meiner Sicht voll in die Sackgasse führt.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 01:36
Nach meiner Einschätzung bist Du z.B. nicht mit der These des Apostels Paulus (Röm. 5:12) einverstanden, dass durch Adams Verfehlung die Sünde in die Welt kam und in ihrem Gefolge auch der Tod.
Doch. - Genau das ist richtig - aber das dürfen wir nicht naturalistisch interpretieren, selbst wenn man es zur Zeit des Paulus nicht anders konnte.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 01:36
Auf dieser selbstverständlich historisch gedachten Basis hat die Kirche ihr "Dogma der Erbsünde" entwickelt. Was denn sonst?
Nichts sonst - genau so ist es.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 01:36
Sie weichen insofern substanziell von den Aussagen des KKK ab, als Du deren Aussagen über die Sündenfallgeschichte als unhistorisch in Abrede stellst. Du sprichst von einer Bildersprache der Genesis, was der KKK gerade NICHT macht.
Doch - sie tut es genauso. - Allerdings tut sie es in der Verkündigungssprache nicht - den Konflikt, den es da gibt, habe ich Dir bereits erläutert.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 01:36
Dass der "Homo sapiens" vor 300.000 Jahren ein Ich-Bewusstsein entwickelte, hat doch nichts mit dem Sündenfall der Genesis zu tun.
Doch - genau das ist damit gemeint. - NICHT im Sinne von "Ich-Bewusstsein hätte nicht sein dürfen", sondern im Sinne von "Ich-Bewusstsein ist der Beginn des Dualismus von Gott und Mensch = 'Sündenfall' ".
Münek hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 01:36
Irgendwelche konkreten Vorstellungen wirst Du doch mit dem angeblichen Sündenfall des ersten Menschen und dem notwendigen Sühnetod Jesu haben.
Sehr konkret sogar - s.o.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 01:36
Dass Du hier bei einer äußerst wichtigen Frage eine Antwort schuldig bleibst, kannst Du doch NICHT mir ernsthaft anlasten.

--- Meine Frage lautet, wie es sein kann, dass die RKK die Genesis naturalistisch "historisch" meinen könnte UND gleichzeitig der Evolutions-Theorie zustimmt.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 03:43
Da hätte Jahwe aber doch von Anfang an für klare Verhältnisse sorgen müssen.
Durch sich tut er das doch. --- Auch hier: Es geht immer um die Entwicklung menschlicher Erkenntnis: Wie nähert sich der Mensch mit SEINEM Verständnis-Horizont der Wahrheit. - Oder anders: Nicht Jahwe ändert sich, sondern das menschliche Verständnis von Gott.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 03:43
Diese Erkenntnis kenne ich nicht. Warum sollten sich Götter nicht die Welt aufteilen?
Weil es dann nicht geht, wenn Gott ein letzt-gültiges Prinzip vertreten soll. --- Dein Gottesbild entspricht dem griechischen und römischen Denken, in dem "Götter" so etwas waren wie "Stärkere" gegenüber dem Menschen - man hätte genauso Riesen hinstellen können, die "größer" sind. --- Beim abrahamitischen Gott geht es um etwas ganz anderes.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 03:43
selbst Jahwe ging von der Existenz anderer Götter aus. Ich stelle immer wieder fest, dass Deine Bibelkenntnisse nicht die Besten sind.

--- Jahwe meint damit andere Gottes-Bilder - dazu gehört auch ein Goldenes Kalb - also das, was Menschen als Gott anbeten, aber nicht Gott ist. - Buber übersetzt hier folgerichtig nicht mit (andere) "Götter", sondern mit "Gottnichtse" (2.Kön. 16,25). - Also: Das sind Gott-Genannte, aber nicht Götter. --- Wenn Du, Münek, vom Volk als Messias VERSTANDEN wirst, bist Du es dadurch nicht, sondern Du bist es nur in der (falschen) Erkenntnis des Volkes.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 03:43
Wer an eine "Heilsgeschichte" glaubt, denkt "heilsgeschichtlich". Wer nicht, der nicht.
Richtig - aber das ist entscheidend zum substantiellen Verständnis der Bibel.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 03:43
Bist Du taub? Satan kommt in der Genesis NICHT vor. Und in der Substanz sind der Satan des "Alten Testaments" und der Satan des "Neuen Testaments" GRUNDVERSCHIEDEN.
Es sind verschiedene Aspekte von "das Böse". - Das Böse erscheint einmal als Schlange, dann als Versucher, dann als Hinderer, dann als sonstwas.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 03:43
Im "Alten Testament" ist Satan Gott völlig untergeordnet
Das ist er im NT ebenfalls - aber im AT erscheint er gelegentlich als "Angestellter" Gottes (siehe "Hiob") - als "Bad Boy". --- Im NT erscheint er als Todfeind. --- Insofern beobachtest Du schon richtig - aber das ändert nichts an der Funktion des Vertretens des Bösen.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 03:43
Im "Buch Hiob" tritt SATAN zwar als Ankläger (= Satan) gegen den Menschen auf, aber auf gar keinen Fall tritt er als "Antithese zu Gott" in Erscheinung. In der Hiobsgeschichte handelt er letztendlich im Auftrag Gottes.
Das widerspricht sich nicht. --- "Der Hinderer" ist auch in "Hiob" eine Folge des Sündenfalls, also dem Eintritt des Bösen in die Welt.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 03:43
siehe die entsprechenden Ausführungen des nach wie vor gültigen KKK.
S.o.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 03:43
Hiob hat geschrieben:
Wie erklärst Du Dir, dass die RKK die Inspiration durch den HG betont und trotzdem mit der Evolutions-Theorie keine Probleme hat?
Meine Antwort: Die RKK steckt in einem riesengroßen Dilemma. Diesen Spagat kann sie auf die Dauer nicht durchhalten.
Das ist genau das: Du verstehst komplexe Zusammenhänge nicht und rechnest es Dir als Vorteil an - das ist ganz allgemein ein Symptom von naturalistisch Denkenden, die über die Bibel sprechen. - Recht hast Du insofern nichtsdestoweniger, als dass es eine Spannung zwischen "Erkenntnis der Kirche" und "Verkündigungs-Sprache" gibt. - Warum diese Spannung natürlich ist, hatten wir schon.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 03:43
Es wäre naiv zu glauben, dass in der kirchlichen Hierarchie alle an einem Strick zögen.
Natürlich gibt es da Strömungen. - Aber das geht doch nicht so weit, dass die einen den KKK machen und die anderen für fundamental-theologische Sachen zuständig wären - gerade bei der RKK NICHT, weil es mit dem Papst EINE Autorität gibt. --- Glaube mir: Das Problem liegt woanders, als Du vermutest.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 03:43
Hiob hat geschrieben:
Versuche Dich einmal an dem Gedanken, dass Heilsgeschichte nicht Teil de Geschichte, sondern Geschichte ein Teil der Heilsgeschichte ist - dann sieht alles gleich ganz anders aus.
Ich bin Atheist. Für mich existiert keine Heilsgeschichte.
Das darfst Du ja von Deinem Glaubensbild her sein. - Ab er wenn Du VERSTEHEN willst, musst Du in andere Verständnis-Ansätze hineinschlüpfen, um zu verstehen, warum die RKK so denkt und spricht.