Naqual hat geschrieben:closs hat geschrieben:Naqual hat geschrieben:Aber damit verlässt man den Monotheismus, wenn Gott auch noch den Teufel bezahlen muss.
Das sehe ich nicht so - der Teufel wird ja nicht als Gott bezahlt, sondern für seine "Dienste" im Dasein.
Das geht für mich nicht so ganz auf. Hier stehen Lohn und Lösegeld gegenüber. Bei dem Sachverhalt Lösegeld ist klar, Gott Jahwe müsste beim Teufel die Seelen freikaufen, da diesem die Seelen aufgrund der Sünde gehören.
Wie kommst du darauf?
Wer sündigt, dezimiert den Schutz Gottes, den zunächst
jeder Mensch hat, ob gläubig oder nicht. Er setzt diesen Schutz außer Kraft... er zerstört ihn Stück für Stück und gerät dadurch immer mehr in den Machtbereich Satans hinein, was bedeutet: Widergöttliche, lebensfeindliche Mächte dürfen sein Leben beeinflussen und u.U. steuern, bis hin zur vollständigen Kontrolle des Sünders, des Menschen, bis hin zur Besessenheit.
Am Beispiel eines Alkoholikers kann man diesen Mechanismus gut beschreiben.
Er trinkt zu viel, obwohl ihm das damit verbundene Risiko bekannt ist. Irgendwann wird er zum Sklaven seines Fehlverhaltens und braucht Hilfe von außen, um nicht elend draufzugehen. Der Süchtige
gehört aber nicht dem Alkohol, obwohl er ihm/ dessen Einfluß und Macht ausgeliefert ist. Der Alkohol ist keine Person, sondern ein Phänomen sozusagen.
Als "Satan" bezeichnet die Bibel
alle lebensfeindlichen Einflüsse, die gegen Gott und dessen Willen stehen/ wirken. Siehe
Mt. 16,23.
Naqual hat geschrieben:Hier gibt es zwei Problematiken. Wenn Jesus Gott ist, würde Gott sich selbst bezahlen und Gläubiger und Schuldner in einer Person sein.
Wenn Jesus JHWH ist und gleichberechtigt, aber nicht der Vater, dann konnte Elohim in einer seiner Konferenzen festlegen, wie Er das haben wollte... und niemand hat Ihm da reinzureden.
Gott hat diese ganze Sache konstruiert... die Schöpfung, die Entscheidungsfreiheit des Menschen, die Herrschaft Gottes zu verwerfen, mit allen Begleiterscheinungen. Nur die ersten Menschen hatten die volle Wahlfreiheit; ihre Nachkommen nicht.
Wir werden in diese Welt hineingeboren, ob uns das passt oder nicht. Wenn ein Baby auf die Welt kommt, dann ist sein Weg als Sünder- und damit als Verdammter- bereits vorgezeichnet.
Das ist etwas einseitig. Sehr einseitig

. Wie will man einen Menschen, dem es
ohne eigene Schuld an der rechten Erkenntnis mangelt zur Verantwortung ziehen dafür, dass er nicht den Willen Gottes tut, und zwar perfekt?
Ich habe niemanden darum gebeten, in diese Welt gesetzt zu werden!
Als ich geboren wurde, war ich bereits ein Sünder, ohne eigenes Zutun, ohne irgendeine Möglichkeit gehabt zu haben, mich für oder gegen diese Realität entscheiden zu können.
Gott hat mich sozusagen in einen Tümpel plumpsen lassen ohne mich zu fragen, ob ich damit einverstanden bin. Es ist anständig von Ihm, dass Er mich nicht hat darin versinken lassen. Aber wenn ich darin ertrunken wäre, dann wäre ich bestimmt nicht selbst daran schuld gewesen, denn ich hatte mir ja weder mein Leben noch den Tümpel als Landeplatz herausgesucht. --
Warum soll(te) ich Verantwortung übernehmen für etwas, wofür ich nichts kann?
Niemand muß das. Niemand muß sich schämen dafür, dass er unvollkommen geboren wurde.
Kein Mensch kann etwas dafür, dass er "da" ist, dass er ein Sünder ist und in welche Verhältnisse er hineingeboren wurde.
Aber er ist sehr wohl dafür verantwortlich, was er daraus macht.
Schuld könnte man mir vorwerfen, kann man jedem vorwerfen, der dem Rettergott widerstrebt und sich nicht in die von Ihm geschaffenen und von Ihm kontrollierten Verhältnisse fügt. So, wie man dem Alkoholiker, der sich entgegen richtiger Erkenntnis standhaft einer Therapie verweigert, "Schuld" anlasten kann; die Verantwortung dafür, wie sein Leben verläuft und endet.
Ich betrachte die Gnade Gottes als ein faires Angebot— und nehme es dankend an.
Naqual hat geschrieben:Die für mich entscheidende Frage in beiden Fällen ist jedoch, dass die Bezahlungsart arg schräg und makaber ist.
Böses wird mit Bösem ausgeglichen.
Man könnte auch sagen: Gott hat die Konsequenzen seiner Entscheidungen auf sich genommen, hat sich nicht in der komfortablen Sicherheit des "Himmels" versteckt, sondern das, was Er den Menschen zumutet, selbst durchlebt, durchkämpft, ertragen, erlitten.
Was aber hat nun Gottvater davon, wenn Jesus zu Tode gefoltert wird?
Das Blut steht für Leben.
"Der Sünde Sold ist der Tod", hatte Gott beschlossen und den Preis festgelegt, den es kostet, einen Menschen aus dem Machtbereich der Sünde- des "Satans"-- zu erretten.
Naqual hat geschrieben:Diese ganze Probleme entstehen aber nur beim Dogma des stellv. Opfers am Kreuz.
Das steht nun einmal so in der Bibel.
LG