Du hast doch begriffen, dass der gute Hirte Jesus ist. Also: mit welcher Vollmacht vertreibt Jesus Hirten? Und wer sind denn diese Hirten?
Aber heidnische Aufsichtsorgane sind doch im biblischen Sinn keine Hirten.
Die Hirten sind die geistlichen Führer des Volkes. Und selbstverständlich hat Jesus doch mit diesen (Schriftgelehrten und Pharisäern) gehadert und sie gewissermaßen ihres Dienstes enthoben.
Aber der Erzählstrang entwickelt sich doch dorthin. Nur weil die moderne Bibel hier eine Kapitelgrenze eingeführt hat, heißt das doch nicht, dass wir dahinter nichts mehr wahrnehmen dürfen, was im Kontext steht.
Das sollte mich aber sehr wundern. Sacharja brabbelt doch nicht.
Also war der Lohn gerecht? Und deshalb wurde er dem Schmelzer vor die Füße geworfen? Und der Zusammenhang zu den 30 Silberlingen war rein zufällig? Und warum wirft er sie ins "Haus des Herrn"? Und was, um alles in der Welt, macht ein Schmelzer im Haus des Herrn?
Also, sofern du Sacharja als einen Propheten anerkennen möchtest und akzeptierst, dass Gott ihm etwas geoffenbart hat, kannst du unmöglich davon ausgehen, dass der Verweis auf den Judaslohn rein zufällig ist.
Dem kann ich nur deutlich vernehmbar widersprechen! Gott SCHAFFT den historischen Zusammenhang.
Sacharja berichtet hier, was ihm Gott offenbart - nämlich das, was Gott geschehen lassen wird.
Das ist ja wohl eine Binsenweisheit.
Wessen Offenbarung weissagt also Sacharja hier? Sein eigenes Bündnis mit ausländischen Schafhirten oder Gottes Heilsplan?
Also etwa so:
Sacharja: "Hey, König der Hethiter, mein Gott schickt mich, um mit dir ein Bündnis zu schließen!"
König: "Schleich di!"
Du solltest den Begriff des Sklaven im Altertum begreifen: viele Menschen waren Sklaven in hohen Positionen (auch in niederen). Es ist ein Status, der im Wesentlichen das Nichtvorhandesein eines "Bürgerrechts" kennzeichnet.
Daniel beispielsweise konnte sich ja seine Laufbahn nicht aussuchen. Er war auf Befehl des Königs - als sein Sklave - dessen Berater.