Travis hat geschrieben: ↑Do 14. Nov 2019, 06:39
Opferungen mussten im vollkomenen Gehorsam und vor allem im Glauben geschehen. Die geopferten Tiere konnten diese Kritierien nicht erfüllen. Menschenopfer waren nicht nur untersagt, sie hätten in Bezug auf die Befreiung von Schuld aufgrund der eigenen Unreinheit auch nichts gebracht.
Die Tieropfer haben ja auch nichts gebracht. Auch im Hebräerbrief finden wir zunächst widersprüchliche Aussagen.
Hebräer 9,22 und fast alle Dinge werden mit Blut gereinigt nach dem Gesetz, und ohne Blutvergießung ist keine Vergebung.
Hebräer 10,4 denn unmöglich kann Blut von Stieren und Böcken Sünden hinwegnehmen.
Wie so oft klärt der Kontext die Lage.
Hebräer 9,23 Es war nun nötig, daß die Abbilder der Dinge in den Himmeln hierdurch gereinigt wurden, die himmlischen Dinge selbst aber durch bessere Schlachtopfer als diese.
Hebräer 10,1 Denn da das Gesetz einen Schatten der zukünftigen Güter, nicht der Dinge Ebenbild selbst hat, so kann es nimmer mit denselben Schlachtopfern, welche sie alljährlich ununterbrochen darbringen, die Hinzunahenden vollkommen machen.
2 Denn würde sonst nicht ihre Darbringung aufgehört haben, weil die den GottesdienstGott Übenden, einmal gereinigt, kein Gewissen mehr von Sünden gehabt hätten?
3 Aber in jenen Opfern ist alljährlich ein Erinnern an die Sünden;
Hebräer 10,5 Darum, als er in die Welt kommt, spricht er: "Schlachtopfer und Speisopfer hast du nicht gewollt, einen Leib aber hast du mir bereitet;
6 an Brandopfern und Opfern für die Sünde hast du kein Wohlgefallen gefunden.
Das Gesetz war also praktischerweise nur eine Art Simulation. Das hat mit angenommenen Besitzverhältnissen zu tun. Ich finde leider gerade die Stellen nicht, wo Gott ausdrücklich sagt, dass ihm die ganze Erde gehört, dass man ihm nichts geben könne, was er nicht schon hätte. Es gibt sie aber auf jeden Fall und ich werde sie nachliefern, sobald ich sie finde. Vielleicht hilft mir ja wer von euch

Jedenfalls nimmt der Mensch nur mit Erlaubnis in Anspruch, dass etwas sein Besitz sei. Das Einzige was er tatsächlich unmittelbar besitzt, das ist sein Leben. Damit meine ich nicht den Körper ansich, sondern seine Möglichkeit verantwortungsvoll damit zu handeln. Nur sich selbst kann der Mensch hingeben, so wie es Jesus getan hat.
Hiob 2,4 Und Satan antwortete Jahwe und sprach: Haut um Haut, ja, alles, was der Mensch hat, gibt er um sein Leben.
5 Aber strecke einmal deine Hand aus und taste sein Gebein und sein Fleisch an, ob er sich nicht ins Angesicht von dir lossagen wird.
Die Verordnungen des Gesetz zu erfüllen, schließt nicht aus, dass jemand sein eigenes Leben hingibt. Das muss ja nun nicht immer zum Tode führen, wohl aber bedeutet es auch Verzicht. Gesetzlich und vertraglich verordnen lässt sich aber die Hingabe des eigenen Lebens nicht, sie kann nur freiwillig und aus intrinsischer Motivation erfolgen, aus Liebe zu den Mitmenschen, aus Liebe und Überzeugung für die Sache, ohne von ihnen eine Gegenleistung zu erwarten. Das ist das Gegenteil dessen, was man politisch heute allgemein Solidarität nennt, denn diese ist ein reines zweckdienliches Handelsgeschäft.