Die zwei Völker

Rund um Bibel und Glaube
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Ziska
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Re: Die zwei Völker

Beitrag von Ziska »

Hoger hat geschrieben: Di 21. Okt 2025, 19:07
Ziska hat geschrieben: Di 21. Okt 2025, 18:57 Wo werden diese Fragen von Herr Thomas Jettel beantwortet?
https://jettel.ch/fragen-fuer-dispensationalisten/
Themen: Israel
Studienhilfen: NT / Offenbarung

sind die Grundlagen für die Fragen - beantworten soltest du sie allerdings selber

Das ist nur bei euch so: Dass bei einem Fragekatalog die Antworten schon feststehen
Echt? Dann können wir ja alle lustig drauf los schreiben.
Es gibt ja keine richtigen Antworten von Herr Thomas Jettel…

Wie willst du dann vergleichen was nun richtig oder falsch ist? :wave:
Liebe Grüße von Ziska
Was ist der einzige Weg zum Weltfrieden?
Was sagt die Bibel?

Neugierig geworden? Schreib mir bitte PN! :wave:

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Helmuth
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Re: Die zwei Völker

Beitrag von Helmuth »

Ziska hat geschrieben: Di 21. Okt 2025, 19:11 Es gibt ja keine richtigen Antworten von Herr Thomas Jettel…
Das sehe ich auch so. Das rührt von den Prämissen her, die gesetzt sind, die man auch in die Kategorie "Israel-Ersatz-Theologie" einreihen kann. Ihre Auswirkungen sind mit bekannt. Derart wird latent der Geist des Antisemitismus in jeder Generation weitergetragen und daher ist der Geist, der dahinter steckt, eine Verführungskraft, die sich unter Christen schon im 2. Jh. eingenistet hatte.

Die damaligen Christen und ersten Kirchenfürsten waren de facto Antisemiten, die konsequent alle jüdischen Elemente aus dem gesamten Gottesdienst eliminiert haben. Damit haben sie die Wurzel ausgerissen, über die Paulus redet:
Röm 11,18 hat geschrieben: So rühme dich nicht gegen die Zweige. Wenn du dich aber gegen sie rühmst, du trägst nicht die Wurzel, sondern die Wurzel dich.
Kein Wunder, dass die Kirche seither entgleist ist und es erst mit der Reformation neue Gemeinschaften gibt, die sich wieder auf die Wurzeln besinnen. Die meisten sind Freikrichen, aber auch darunter kenne ich solche, die den Geist des Antisemitismus weitertragen, nicht unbedingt vorsätzlich, daher sage ich latent.

Die ZJ gehören leider ebenfalls dazu, da sie sich als das "wahre Israel" verstehen, ein Terminus, den die Bibel gar nicht kennt, wie man auch kein "geistiges Israel" findet. Das sind theologische Konstruktionen, um aus Israel etwas anderes zu machen als Gott gebildet hat. Es gibt weiterhin Israel und die Nationen, und das wird in der gesamte Bibel konsequent beibehalten und damit auch unterschieden.

Man kann nun zweierlei vorgehen: Entweder zeigt man, dass die gesetzten Prämissen falsch sind, oder man verzichtet darauf und macht gleich eine Grundlagenbetrachtung anhand des historischen Heilsplanes Gottes auf Basis der Thora. Und dazu brauche ich keinen Jettel, der für mich schon nach der ersten falschen Antwort ausscheidet.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Hoger
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Re: Die zwei Völker

Beitrag von Hoger »

Ziska hat geschrieben: Di 21. Okt 2025, 19:11 Wie willst du dann vergleichen was nun richtig oder falsch ist?
Mir würden antworten schon reichen - hast du antworten?
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Hoger
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Re: Die zwei Völker

Beitrag von Hoger »

Helmuth hat geschrieben: Mi 22. Okt 2025, 07:55 Kein Wunder, dass die Kirche seither entgleist ist und es erst mit der Reformation neue Gemeinschaften gibt, die sich wieder auf die Wurzeln besinnen.
Nachdem sich der Protestantismus von der christlichen Kirche abgespalten hatte, mussten neue Wurzeln her und die fand man in einem Text den es zu Zeiten der Apostel noch gar nicht gab und in einem Judentum das erst nach der Zerstörung des Tempels entstanden ist.

Da wurde die eigene (wirklichen) Wurzeln mit Phantasien ersetzt
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Ziska
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Re: Die zwei Völker

Beitrag von Ziska »

Hoger hat geschrieben: Mi 22. Okt 2025, 08:42
Ziska hat geschrieben: Di 21. Okt 2025, 19:11
Wie willst du dann vergleichen was nun richtig oder falsch ist?
Mir würden antworten schon reichen - hast du antworten?
Nein! :)
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Hoger
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Re: Die zwei Völker

Beitrag von Hoger »

Ziska hat geschrieben: Mi 22. Okt 2025, 10:52 Nein!
Geht auch nicht - auf die Fragen kannst du keine Antworten geben die Bibelkonform sind, weil die zwei Völker-Lehre eben nicht biblisch ist.
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Zippo
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Re: Die zwei Völker

Beitrag von Zippo »

Abischai hat geschrieben: Mo 20. Okt 2025, 14:21
Hoger hat geschrieben: Mo 20. Okt 2025, 14:09 Und - was war mit den zwei Geboten: warum musste ich sie einstellen?
Der Herr Jesus hatte an der gegebenen Stelle dem dem Alten Bund unterworfenen Juden die Wichtung der Gebote mitgeteilt. Das sind aber nicht die beiden wichtigesten Gebote des Herrn Jesus. Johannes wiederholte das immer mal wieder in seinen Briefen, und auch der Herr selbst hat gesagt, daß er uns ein neues Gebot gegeben habe, nämlich daß wir einander lieben sollen. Ein solches Gebot gab es im Alten Bund nicht.
Es gab doch das Gebot der Nächstenliebe schon im AT.
[ELB-CSV: 3. Mo. 19,18] Du sollst dich nicht rächen und den Kindern deines Volkes nichts nachtragen, sondern sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der HERR.
Die Juden zur Zeit Jesu wußten davon und gaben dem Herrn Jesus recht, als er sie anpries:
[ELB-CSV: Mk. 12,32] Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht, Lehrer, du hast nach der Wahrheit geredet; denn er ist einer, und außer ihm ist kein anderer;
[ELB-CSV: Mk. 12,33] und ihn lieben aus ganzem Herzen und aus ganzem Verständnis und aus ganzer Kraft, und den Nächsten lieben wie sich selbst, ist mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer.
Insofern haben die zwei Völker die gleichen Vorgaben. Aber die Juden hatten ja noch zahlreiche andere Gebote, die sie in Zucht nahmen und es gab harte Strafen für die Übertretung. Man braucht sich nur mal im 2 und 3 Buch Mose ansehen, wieviel Todestrafen dort stehen.
[Luther 1912: Gal. 3,24] Also ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christum, dass wir durch den Glauben gerecht würden.
Es gibt auch Feste und Gebote, die sich als Vorschattung des Heilsgeschehens herausgestellt haben.

Aber über die Liebesgebote haben Juden und Christen einen gemeinsamen Nenner für ihren Gottesdienst. Aber wer kann diese Gebote halten ?
Ich liebe manchmal weder Gott noch meine Mitmenschen.

Gruß Thomas
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Helmuth
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Re: Die zwei Völker

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Mi 22. Okt 2025, 11:55 Insofern haben die zwei Völker die gleichen Vorgaben.
Das wurde nun schon mehrfach gesagt und gilt ja auch hinsichtlich der Errettung, was ich auch schon mehrfach gesagt habe. Aber warum spricht man dennoch spezifisch von Israel? Ich drehe jetzt den Spieß um und ich frage nach Begründungen, damit ich nicht nur lange Texte einstelle, die dann eh keinen Hund interessieren. :mrgreen:

Wenn man keine Erklärung hat, muss er das nicht weiter erwähnen, er findet eben keine, aber ich frage nun in die Runde, ob jemand auch Gründe anhand der Bibel findet, was Israel vor den Nationen auszeichnet, weshalb ihre gesonderte Erwähnung auch biblisch festgehalten werden muss?

Paulus redet von Vorteilen:
Röm 3,1-2 hat geschrieben: Was ist nun der Vorteil des Juden oder was der Nutzen der Beschneidung? Viel, in jeder Hinsicht. ...
Er sagt dazu: "Viel, in jeder Hinsicht". Welche Vorteile wären das nun? Es ist das immerhin Paulus' Wort, nicht meines, also muss er davon auch Vorstellungen haben, die überdies nicht nur einen Aspekt beinhalten, den er im Anschluss erwähnt, wenn er von "viel" redet.
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Zippo
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Re: Die zwei Völker

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Mo 20. Okt 2025, 15:48
Zippo hat geschrieben: Mo 20. Okt 2025, 14:30 Der Fluch gilt solange das Volk nicht umkehrt.
Der neue Bund hebt keinen Fluch auf. Es wird auch nur ein kleiner Rest sein, alle anderen trifft weiter der Fluch. Der kleine Rest steckt aber in jeder Generation, daher halte ich die Auslegung mit einer zeitlichen Erfüllung falsch, von der auch der Dispensationslehre redet, m.E. lauter halbgare Theologien.
Du findest also richtig, wenn Juden km KZ gelandet sind, weil ihre Vorfahren den Bund vom Sinai nicht eingehalten haben ?
Wie willst du das rechtfertigen ?

Wie leichtfertig du da die Theologen abkanzelst und willst immer klüger sein !

Das Volk Israel existiert ja gar nicht mehr als Gottesvolk, es existiert als ethnische Volksgruppe, die erst vor einigen Jahrzehnten zu ihrer nationalen Identität zurückgefunden hat.
Wie sollen sie da in der Verpflichtung eines Bundes stehen, wenn er schon zu Paulus Zeiten dieser Bund dem Ende nah war ?
[ELB-CSV: Heb. 8,13] Indem er sagt: „einen neuen“, hat er den ersten alt gemacht; was aber alt wird und veraltet, ist dem Verschwinden nahe.
Mit dem Verlust des Tempels gibt es keine Möglichkeit den alten Bund zu befriedigen, also ist er zuende.

Deswegen wollen ja die Juden den Tempel wieder bauen, weil sie zwar ihre Gebräuche und Traditionen am Leben erhalten haben, aber es fehlt eben der Tempel für ihren Gottesdienst. Und deswegen wird nun bals der hesekelianischen Tempel errichtet, so wie es geschrieben steht, damit der HERR kommt, um ihn mit seiner Herrlichkeit zu erfüllen. Hes 43,1....

Helmuth
Zippo hat geschrieben: Mo 20. Okt 2025, 14:30 Das Volk Israel hat seine exklusive Bedeutung mit der Bildung des neuen Bundes irgendwann verloren.
Gerade diese Haltung bildet m.E. eine Grundlage für den Antisemitismus. Dies prägte schon die Kirche im 2. Jh. und entwickelte sich damit zur Kirche der Antichristen.
Man muß doch die Juden nicht bekriegen, weil sie für Gott eher bedeutungslos geworden sind und sich als ethnische Gruppe in die Gemeinde eingliedern.
Das haben manche Christen, unter anderem auch Luther, falsch gemacht. Es ist ihnen doch später nicht mehr anzulasten gewesen, daß sie den Messias Jesus umgebracht haben.

Welche Bedeutung hatten die Juden bzw. das Volk Israel denn die letzten 2000 Jahre ?
Sie bilden die Wurzel des christlichen Vermächtnisses und haben uns die Botschaft gebracht und das Fundament des christlichen Glaubens geschaffen. Auf der Grundlage dieses Vermächtnisses sind wir nun Hausgenossen mit allen, die im Glauben an den Herrn Jesus stehen.
[ELB-CSV: Eph. 2,19] Also seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge und ohne Bürgerrecht, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes,
[ELB-CSV: Eph. 2,20] aufgebaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, indem Christus Jesus selbst Eckstein ist,
Die Juden, die nicht an den Messias Jesus glauben warten dagegen voller Hoffnung darauf, daß er sein Wort erfüllt, das in den Propheten davon spricht, daß sie sicher und in Frieden in ihrem Land leben dürfen. Hes 28,26, 34,25, 38,8
Helmuth

Paulus warnte uns über eine überhebliche Haltung:
Röm 11,17-18 hat geschrieben: Wenn aber einige der Zweige ausgebrochen worden sind, du aber, der du ein wilder Ölbaum warst, unter sie eingepfropft und der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaums teilhaftig geworden bist, so rühme dich nicht gegen die Zweige. Wenn du dich aber gegen sie rühmst, du trägst nicht die Wurzel, sondern die Wurzel dich.
Kein Problem mit diesem Vers, deswegen komme ich mit gläubigen Juden auch gut zurecht, da ist wirklich eine gemeinsame Wurzel da. Nur, warum hat Gott abgehauen, was bedeutet das für dich ?
Helmuth
Also diese Wurzel trägt uns und nicht wir sie. Wer sich darin vergeht, der fällt unter den Fluch Abrams (später Abraham) Genesis 12:3 und ich lese nichts davon, dass Jesus ihn aufgehoben hätte. Dann gälte das ja auch für den Segen über alle Welt.

Dabei ist es egal, ob derjenige der Israel geringachtet, Jude oder Heide, Christ oder Nichtchrist ist. Gott vollstreckt sein Wort zum Segen wie auch zum Fluch und er sieht dabei nicht die Person an.
1 Mo 12,3 spricht von Abraham, nicht von dem Volk Israel. Heutzutage fällt niemand unter den Fluch Abrahams. Aber die Christen erben den Segen, den er versprochen bekommen hat. 1 Mo 12,3 ; 22,18 Denn durch die Nachkommen Abrahams, der Linie, welche die Verheißung weitergetragen haben bis zu dem Herrn Jesus, werden wir gesegnet mit dem gläubigen Abraham.
[ELB-CSV: Gal. 3,29] Wenn ihr aber Christi seid, so seid ihr denn Abrahams Nachkommen und nach Verheißung Erben.
Gruß Thomas
Zuletzt geändert von Zippo am Mi 22. Okt 2025, 13:04, insgesamt 1-mal geändert.
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Abischai
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Re: Die zwei Völker

Beitrag von Abischai »

Zippo hat geschrieben: Mi 22. Okt 2025, 11:55 Aber über die Liebesgebote haben Juden und Christen einen gemeinsamen Nenner für ihren Gottesdienst.
Der Herr Jesus hat ausdrücklich gesagt: "ein neues Gebot gebe ich euch." Inhalt dieses neuen Gebotes war, daß sie (die Adressaten) einander lieben sollten.
Es muß also irgendeinen Unterschied geben zwischen dem Gebot der Nächstenliebe im Alten Bund und dem "neuen" Gebot im Neuen Bund. Anderenfalls hätte der Herr sowas gesagt wie: "ich erinnere euch noch mal daran:..." und nicht: "ein neues Gebot gebe ich euch:..."
Der Herr war nicht vergeßlich, er wußte genau was geschrieben steht und fügt dennoch "ein neues Gebot" hinzu.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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