Auslegungsmöglichkeiten der Offenbarung

Themen des Neuen Testaments
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Rilke
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Re: Auslegungsmöglichkeiten der Offenbarung

Beitrag von Rilke »

Hauptsächlich "B", verbunden mit einem katholischen Amillennialismus im Hinblick auf die tausendjährige Herrschaft im Kapitel 20 (was dann wohl einige Elemente an "D" enthält).
Was immer ein endliches Wesen begreift, ist endlich.
- Hl. Thomas v. Aquin
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Oleander
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Re: Auslegungsmöglichkeiten der Offenbarung

Beitrag von Oleander »

Hoger hat geschrieben: Do 13. Mär 2025, 15:28 Zu welcher von diesen vieren (oder auch einer anderen) tendiert ihr?
Zu welcher du selber und WARUM? :)
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben ...
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Abischai
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Re: Auslegungsmöglichkeiten der Offenbarung

Beitrag von Abischai »

Oleander hat geschrieben: Do 13. Mär 2025, 21:29 Zu welcher du selber und WARUM?
Du warst gefragt, Hoger wird sich am Ende schon noch dazu äußern, keine Bange!
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Hoger
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Re: Auslegungsmöglichkeiten der Offenbarung

Beitrag von Hoger »

Oleander hat geschrieben: Do 13. Mär 2025, 21:29 Zu welcher du selber und WARUM?
steht im Eingangstext
(ganz unten)

Sparsam zwar, aber (hoffentlich) aussagefähig
Erforsche mich. Ewiger, und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf dem ewigen Weg!
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Hoger
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Re: Auslegungsmöglichkeiten der Offenbarung

Beitrag von Hoger »

Da schreibe ich mal noch was längeres dazu:

Mich hat die Nummer drei nie so richtig angesprochen, weil ich sie auch als ein Stück als Angstmache empfinde und wenn man sich die unterschiedlichen Endzeitversionen, die sich darauf aufbauen so anschaut, ist doch vieles davon Spekulation und es ist auch irgendwie ein Hype, der Christen in geistige Gefangenschaft nehmen kann.

Nummer 2: da habe ich mal eine aus lutherischer Sicht und eine aus der apostolisch-katholischen Tradition mir erarbeitet. Dort wurde die gesamte Geschichte im Sinne der Offenbarung ausgelegt. Auch viel viel Spekulation.

Nummer 1 hat - für mich - den Vorteil, dass die Prophetie der Offenbarung abgeschlossen ist und nicht mehr zur Auslegung der Gegenwart oder der Zukunft "missbraucht" werden kann. Und das, was ich kenne, erscheint mir sinnvoll.

Nummer 4: Es gibt die These, dass die Offenbarung ursprünglich als "Mysterien-Drama" (von denen es damals in nahezu allen Religionen eines gab) gestaltet war, dass die Botschaft des Christentums auf die Bühne brachte. Also bildlich (sinnlich) erfahrbar machte. So weit ich weis wurde das auch in der Neuzeit mal umgesetzt und als Theaterstück aufgeführt.
Lesen war auch damals nicht so in allen Ständen verbreitet.

Auch im biblisch-seelsorgerlichen Bereich können die grandiosen Bilder der Offenbarung gut verwendet werden

Einfach durchlesen und immer wieder auf sich wirken lassen - finde ich die beste "Methode"
Erforsche mich. Ewiger, und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf dem ewigen Weg!
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Magdalena61
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Re: Auslegungsmöglichkeiten der Offenbarung

Beitrag von Magdalena61 »

B, C und D.
Aber eigentlich: Zeitlos.
Für die Christen des ersten und zweiten Jahrhunderts war auch etwas dabei. Mehrfachdeutungen/ Teilerfüllungen sind auch bei anderen biblischen Prophetien möglich, z.B. beruft sich Petrus in Apg. 2 auf Joel. Was ab Joel 3,3 zu lesen ist, steht noch aus.

Die sieben Gemeinden waren real existierende örtliche Versammlungen.
Aber die Sendschreiben spiegeln auch die gesamte Geschichte der Gemeinde Jesu wider, bis zum Ende der Erdenzeit. Wir sind bei "Laodicea".

Irgendwo las ich einmal, die Offenbarung erhebt nicht den Anspruch, chronologisch abgefasst worden zu sein. Deshalb kann jeder, der einen Zeitplan erstellen will, nur spekulieren. Der Seher hat ja kein Buch geschrieben, sondern vermutlich das, was er sah, auf mehreren Schriftrollen notiert, möglicherweise über einen längeren Zeitraum...Wochen? Monate? Jahre?
Die Reihenfolge war wohl nicht so wichtig, sondern der Inhalt; die Botschaften.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Helmuth
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Re: Auslegungsmöglichkeiten der Offenbarung

Beitrag von Helmuth »

A, B, C, D, solchen Regeln unterwerfe ich mich nicht gerne. So werden mir zuviele theologische Muster gestrickt, nach denen man Exegese betreibt und man mir Glaubensmuster quasi vorgibt. Ich lese und versuche das Gelesene einfach zu verstehen. Funkt aber bei dem Buch bei mir nur sehr bedingt.

Klarweise kann man jeden Text auf akademische Weise klassifizieren, das mache ich auch, aber welche Bedeutung sie für mein persönliches Leben haben, das entscheidet keine systematische Einteilung, sondern das Wort Gottes selbst, was es redet. Meine Einteilung wäre eher: A) wichtig für mich, B) weniger wichtig für mich und C) unwichtig für mich.

Was die Offenbarung selbst betrifft, so sehe ich sie für mein Leben nur sehr bedingt relevant, oder sagen wir so, vieles dazu wurde mir bislang nicht geoffenbart. Zeitgeschichtlich sehe ich sie für heute immer noch irrelevant. Das führt mehr zu Bildung von Verschwörungstheorien. Der für mich wirklich relevante Text sind die Kapitel 20 - 22, die uns eine Vorschau auf auf das Leben nach unserer Auferstehung geben.

Also wie lege ich diese Kapitel nun aus? Endzeitlich? Das passt auch nicht ganz, aber jedenfalls weissagend, wie Prophetie nun mal ist. Was kaufe ich mir nun aber von einer Klassifiziuerung a la "esachtologischer Text"? Sag das einem Kellner, du erhältst dafür nicht einmal eine Butterbrot. ;) Aber die Worte ins Herz einpflanzen, damit erkauft man sich das Leben und das für alle Zeit.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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