Entstehung der Pharisäer, geschichtliches

Themen des alten Testaments
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Klee
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Entstehung der Pharisäer, geschichtliches

Beitrag von Klee »

Die Erklärung, was ein Pharisäer tut, sagt das Wort פרש [prs]. Es ist nicht Phrase oder persisch פרס Der Begriff ist merkbar mit „ausbreiten“ wie ein Regenschirm oder Fallschirm. Das heißt erklären und ist in der Zweitbedeutung wie absondern. Nicht dass sie sich als etwas Besseres absonderten. Nur zuweilen war das der Fall.

Dem Begriff entspricht ein Fernglas. „Wie ist es in der Weite und vergrößert in der Nähe“, einzeln oder insgesamt. Es entspricht nicht ganz unserer Rechtsprechnung, die wörtlich nach Paragraphen geht. Mose war auch ein „Gesetzbuch“. Der Pharisäer war nicht nur ein Schriftgelehrter, wie wir uns die Theologen vorstellen. Ein Lehrer hätte ein anderes Wort, auch ein Vorleser ist eine ganz andere Aufgabe.

Es gab verschiedene Denkrichtungen bei den Pharisäern. Die einen sahen in den Büchern Mose das Geschichtliche und die Gesetze im wörtlichen Sinn (Tiere opfern, am Sabbat nichts tun).

Die andere Gruppe verstand das Innere im Sinn der Worte. Die überlegten nicht in „Kühe schlachten“, sondern „kommt Gedeihen in dem Fall oder nicht“. Das heißt, die philosophischen Werte in den Worten sahen sie als Weisheit an und nicht die Äußerlichkeit.

Ein Beispiel gibt der Geschichtsschreiber Josephus Flavius in seiner Weltgeschichte. So halb redet er von der Berühmtheit des Judentums. Was er anführt passt nicht zu seiner Meinung. Er wurde oft falsch zitiert. Die „Berühmtheit“ von der Flavius spricht, hatte beim Kaiser Augustus und führenden Römern Wurzeln geschlagen aus den weisen Lehren Jesu, die er schon als Kind gab.Die sind in Einklang mit dem AT und den Propheten und die ergeben sich halt eben in der anderen Sicht. Erzählt wird von Jesu Jugend im wenig bekannten Jakobusevangelium.

Die Geschichte des Judentums kennt Flavius mit dem unterschiedlichen Guß, also nicht ganz in Wahrheit. Er beschreibt jedoch detailliert Unruhen im Lande.
Einfach mal seine Werke lesen ...

Im Judentum gab es verschiedene Parteien. Zeloten (Eiferer) die sich für Unabhängikeit und eigene Tradition einsetzten. Die Samariter (שמר bewahren, bewachen) waren ein Rest der Bevölkerung, der nicht in die Gefangenschaft kam, die alte Riten fortführten. Lies das Buch Ezra, wie der Streit mit Jerusalem war etc. Wieder waren Teilmengen ein Streit des gleichen Problems. Essener waren eine fromme Gruppe. Weitläufige Verwandte Jesu gehörten ihnen an. Strenge Regeln kannten sie, etwas Mystik, mehr Wissenschaft. Als eine der ersten übernahmen sie die Lehren und passten sich an. K. Emmerich eine Seherin, erklärte wie die früher hießen wie [as kara] was klingt wie, so aussprechen. Ich folgere, die ein wenig andere Akustik ließ eher die innere Werte, als an das rein äußere Wort überlegen.

Diese Denkrichtung hat auch der weise Hillel vertreten. Er erkannte Jesus in seiner Jugend in seiner Vorstellung im Tempel. Hillel kam bei den Texten zu Regeln der Liebe. Der Tempel dachte eher an Geschäfte und ging dann unter. Auch bei den Propheten steht „wie etwas kommt“: Das Heil bei Gutem, das Unglück mit Bösem. Wir lasen geschichtliches, weil die Art des Schreibens nicht bekannt ist.

Der nicht bereinigte Streit der Pharisäer all die Jahrtausende hindurch hat letztendlich auch zum Konflikt in der Kirche und vielen Sekten beigetragen. Nicht mit den Lehren Jesu, sondern als „Staatsreligion“ wurde sie eingeführt. Fortan wurde mit dem Schwert oder mit Geschäften missioniert.

Die waren zu bequem zur Forschung. Es mahnt bereits die Vorrede germanischer Gesetze dies an. Ein das Thema betreffendes Konzil um 500 konnte wegen Völkerwanderung, Kriegen und Seuchen nicht stattfinden.
Klee
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Re: Entstehung der Pharisäer, geschichtliches

Beitrag von Klee »

Berufsentwicklung
Mose hatte einen ganzen Stamm, die Leviten, dazu bestimmt zu „begleiten“. Das heißt Levi. Wer es falsch schreibt, denkt an „Herz“. Sie sollten nicht für ihren Lebensunterhalt sorgen müssen, sondern vom Zehnten leben können und sorgten für Hilfe in der Bevölkerung. Schon bei den Richtern lesen wir, wie manche korrupt wurden. Welche kauften sich ein, machten Geschäfte mit Opfergaben. Die Menschen vergaßen die guten Ratschläge und das Land verfiel. Die wollten Könige statt weise Richter. Als Strafe folgte die Babylonische Gefangenschaft. Da wurde man sich der Werte bewusst.

In jener Zeit entstand im Exil die Hebräische Schrift. Es ist eine Art Lautschrift. Wer genau hinsieht, bemerkt im Quadrat die Hinweise zur Aussprache (wie der Luftstrom geht, die Zunge bewegt, etc.).

Die wichtigsten Werke wurden zusammengestellt, manches auch wieder vergessen, manches nun besser verstanden. Hebräisch wurde im später aufblühenden Perserreich die Amtssprache. Es gab enorme Auswirkungen auf die Kultur von Indien bis Europa in dem Riesenreich der Achemiden.

פרס ist „persisch“. Aus geschichtlicher Überlieferung und vor allem aus dem Buch Daniel kennen die Religion des Zoroaster, der Feueranbeter, wo manches wie an eine ägyptische Vorstellung erinnert. Wieder gibt es da eine undeutliche Vermischung mit offenen Fragen über die Urgeschichte vor der Flut. Wer weiter ostwärts sieht, findet Buddhismus und Texte, die so übersetzt garantiert unwahr sind. Erstaunt sah ich, wie ein Engisch sprechender Jude mit seinem im Kopf anders gedachten Lexikon etwas über Seelenkunde statt dessen herauslas. In Sankrit ist nämlich ein ähnliches Muster wie in den hebräischen Schriften.

Weit mehr Weisheit ist aber in der Bibel, aber es wurde halt nicht entdeckt. Obwohl die sich in Persien damit „betrunken“ gemacht hatten, als sie es endlich verstanden hatten, las ich an einer Stelle schmunzelnd.

Sie verstanden die Texte "auszubreiten", mehr Inhalte zu analysieren, dass viele Rückschlüsse möglich waren und auch ein Kern verstanden worden ist.
Die Geschichte Ruth und auch das Buch Esther erklären darüber.
Klee
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Re: Entstehung der Pharisäer, geschichtliches

Beitrag von Klee »

Griechenland trug mit Persien einige Konflikte aus. Zum klar strukturierten Denken hilft etwas über Platon und andere Überlieferungen zu lesen, auch Berichte über den Troyanischen Krieg.

Alexander der Große wurde von Aristoteles erzogen. Er erkannte viele Denkrichtungen, auch die weisesten Lehren im Judentum, ließ aber leider die Opferkulte ohne eine genaue Klärung weiterführen. Bei seinen Nachfolgern wurde die Bibel ins Griechische übersetzt und sehr berühmt. Das war sie aber nicht in unserer Vorstellung, dass da nur ein Viehhirte vom Zweistromland nach Ägypten zog.

Alexander hab Aufträge an beste Historiker, die Kenntnisse und geschichtliches darlegten und wo dann auch die Weltanschauung etwas anders aufgefasst wurde. Die beste Bewertung aller erhielt sie als Lehre Gottes. Das Werk war umstritten, da es als „unübersetzbar“ galt. (Erinnert an die verschiedene Sichtweisen ...)

In der Folge regierten griechische Generäle das Land und brachten Aufstand durch Sturheit und Grausamkeit. Die Unabhängigkeitsbewegung zeigt die Geschichte der Makkabäer in der Bibel. Betrachtet es mal aus dem Wissen in „Daniel“ und mit etwas Geschichts- und Erdkunde.

Die mangelhafte Weltanschauung des Heidentums war in schrecklicher Konfrontation mit den verschiedenen Weisheitslehren. Unter Alexander hasmonäischer König und Hohepriester in Jerusalem (doppelköpfig beschrieben) kam es zu innerjüdischen Konflikten und grausamer Verfolgung.

Zum Rückbezug nun einige Hinweise zu dem Talmudauszug.
… 1) Šekhemitische (von der alten Lehre in Ägypten, 2) Blut lassende Pharisäer, 3) Mörser-Pharisäer, 4) welche mit Pflicht, 5) welche aus Liebe, 6) welche aus Furcht, 7) der schlagende und dann gar noch der Nichtpharisäer.

Das ist eine Art von geschichtlicher Darlegung. Gleichzeitig sagt die Aufzählung mit Namen, Ereignissen und Wortbedeutung auch im Sinn, wie Wahrheit auch für die Textauslegung herauskommt, wie es auch das Buch der Makkabäer beschreibt.
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Corona
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Re: Entstehung der Pharisäer, geschichtliches

Beitrag von Corona »

Klee hat geschrieben: Di 18. Apr 2023, 11:21 Die Samariter (שמר bewahren, bewachen) waren ein Rest der Bevölkerung, der nicht in die Gefangenschaft kam, die alte Riten fortführten.
Moment. Samariter waren keine Israeliten, sondern wurden nach Eretz Israel umgesiedelt, im Austausch gegen die Bevölkerung des Nordreichs. So wie es damals Sitte war um ein Volk zu entwurzeln.
Klee hat geschrieben: Di 18. Apr 2023, 11:21 Diese Denkrichtung hat auch der weise Hillel vertreten. Er erkannte Jesus in seiner Jugend in seiner Vorstellung im Tempel.
Da kann aber muss nicht sein, und ich denke eher nicht.
Klee hat geschrieben: Di 18. Apr 2023, 11:21 Der Tempel dachte eher an Geschäfte und ging dann unter.
Was willst du damit sagen? Der Tempel dachte an Geschäfte?
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Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
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Re: Entstehung der Pharisäer, geschichtliches

Beitrag von Klee »

Corona hat geschrieben: Di 18. Apr 2023, 11:47 Samariter waren keine Israeliten, sondern wurden nach Eretz Israel umgesiedelt,
2. Könige 17 erzählt anders. Andere Bücher erwähnen auch etwas über die Rückkehr von Babylon. Das ergibt die wichtigen Hinweise der Leitung Gottes.
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Re: Entstehung der Pharisäer, geschichtliches

Beitrag von Klee »

Corona hat geschrieben: Di 18. Apr 2023, 11:47 (Hillel erlebt Jesus im Tempel) denke eher nicht.
Bitte nachrechnen in der Zeit und die Lehre verstehen ...
Ihm wird zugeschrieben: Liebe Gott über alles und den Nächsten wie dich selbst.
Es war Jesu Lehre, die auch im Christentum gilt und die Summe SEINER Predigt ist.
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Corona
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Re: Entstehung der Pharisäer, geschichtliches

Beitrag von Corona »

Klee hat geschrieben: Di 18. Apr 2023, 15:29
Corona hat geschrieben: Di 18. Apr 2023, 11:47 Samariter waren keine Israeliten, sondern wurden nach Eretz Israel umgesiedelt,
2. Könige 17 erzählt anders. Andere Bücher erwähnen auch etwas über die Rückkehr von Babylon. Das ergibt die wichtigen Hinweise der Leitung Gottes.
Der König von Assyrien brachte Völkerschaften aus Babel, Kuta, Ava, Hamat und Sefarvajim und ließ sie in den Städten Schomrons wohnen anstatt der Kinder Israel. Sie nahmen Besitz von Schomron und wohnten in dessen Städten.

Da sprachen sie zu dem König von Assyrien also: Die Völker, die du hast weggeführt und in den Städten Schomrons hast wohnen lassen, kennen nicht die Weise des Gottes dieses Landes.
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Re: Entstehung der Pharisäer, geschichtliches

Beitrag von Corona »

Klee hat geschrieben: Di 18. Apr 2023, 15:36
Corona hat geschrieben: Di 18. Apr 2023, 11:47 (Hillel erlebt Jesus im Tempel) denke eher nicht.
Bitte nachrechnen in der Zeit und die Lehre verstehen ...
Ihm wird zugeschrieben: Liebe Gott über alles und den Nächsten wie dich selbst.
Es war Jesu Lehre, die auch im Christentum gilt und die Summe SEINER Predigt ist.
Das war schon vor Jesus so.

Paulus lebte auch zur Zeit Jesus in Jerusalem, und hatte ihn seltsamerweise nie wirklich gesehen, trotz aller 'Aufruhr'
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Re: Entstehung der Pharisäer, geschichtliches

Beitrag von Klee »

Solche Antworten mit "Teilwahrheiten" haben schon viele Jahrhunderte nichts weiter als Verwirrungen gestiftet. Bitte hier lang zur gradlinigen Spurensuche ...

Im Buch der Könige (einige Verse weiter) steht, wie eine Löwenplage im Lande war und darauf hin Priester nach Samaria geschickt wurden. Was du dir bei den "Löwen" denkst, ist mir egal. In Bayern gibt es auch welche.

Es war und blieb die rechte Lehre im Lande bekannt. Nicht alle Bewohner waren verschwunden. Leider lief nebenher noch recht unterschiedlicher Götzendienst. Das führte zur Entzweiung. Bei der Rückkehr und dem Bau des neuen Tempels, an dem nicht alle teil nahmen, beschwerten sich Einwohner (siehe Buch Ezra). Es wurde behindert auf vielerlei Art.
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Corona
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Re: Entstehung der Pharisäer, geschichtliches

Beitrag von Corona »

Dann lassen wir die Samariter noch etwas auf dem Berg Gerisim in Ruhe.
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