Helmuth Michael
Mehr direkte Stellungnahmen habe ich nicht gefunden. Wer will, kann aber gerne nachholen oder ergänzen bzw. korrigieren.
Mein erstes Resümee lautet, dass ich eine klare Antwort für mich nur von Lena erhalten habe, die recht spontan Stellung bezogen hatte, ohne dies weiter zu diskutieren oder näher zu erläutern.
Die anderen Stellungnahmen (Otto, Zippo, PeB) beantworten die Frage m.E. nicht, sondern wären die Antwort auf die Frage: "Was ist ein Theologe?" Dass der Theologe in der Folge Theologie betreibt sollte einleuchten. Was genau betreibt er aber nun?
Eine klare Antwort ist für dich eben nur, was du hören willst. Aber es trifft nicht wirklich den Sinn des Wortes Theologie.
Wann ist dieses Wort überhaupt entstanden ? Vielleicht hat man nur einen Namen für einen Studiengang gesucht. Es gibt da neben der Biologie , der Soziologie oder der Geologie auch noch einen Studiengang der Theologie.
Ich habe mal den Lehrplan der Uni Göttingen ganz wahllos als Beispiel herausgesucht:
https://www.uni-goettingen.de/de/inhalt ... 09109.html
Da wird deutlich , was die so unter Theologie alles verstehen.
PeB hat geschrieben: ↑Do 11. Jun 2020, 18:19
Zippo hat geschrieben: ↑Do 11. Jun 2020, 11:23
Die historisch , kritische Methode fragt im positiven Sinne: " Was ist passiert ?" Das finde ich, ist eine sinnvolle Frage.
Die
historische Methode fragt das. Bei der historisch-kritischen Methode ist die Beantwortung der Frage sehr stark abhängig von der gemeinten Bedeutung von "kritisch". Wie im Beitrag zu sehen: "wunderkritisch" ist hier kontraproduktiv.
Dazu mußt du dir das Wort " Kritik" noch mal vornehmen. Es bedeutet eben nicht ein "bemängeln" , sondern ein "beurteilen".
Insofern geht es bei der historisch , kritischen Methode im positiven Sinne , um ein historisches Beurteilen eines Textes.
Dann betreibst du keine Wort zu Wort Auslegung, sondern du fragst eben, was da eigentlich passiert ist.
Die Wort zu Wort Auslegung würde bei Betrachtung meines Beispiels ergeben, daß es sich bei den Kindern Bethlehems nicht um die Kinder Rahels , sondern um die Kinder Leas handelt.
Aber die historische Beurteilung ergibt ganz klar, daß die Kinder Rahels sich in der Stadt in Bethlehem niedergelassen haben. Rahel bekam ihren Sohn Benjamin, als sie auf dem Wege nach Bethlehem waren. 1 Mo 35,16 Dort steht bis heute das Grab von Rahel.
Die Stammesgebiete lagen ja direkt nebeneinander und es ist eigentlich auch einleuchtend, wenn die Stammesgrenzen nicht unbedingt mit den ethnischen Grenzen übereinstimmen. Da hat natürlich auch eine Durchmischung stattgefunden. In Bethlehem waren wohl bis zu dem Kommen Jesu die Kinder Rahels anzutreffen.
Die Frage bleibt nach wie vor, ob man Methode haben muß , um die Bibel zu verstehen.
Ist das jetzt so eine besondere Marotte, derjenigen, die aus dem Bibellesen eine Wissenschaft gemacht haben ?
Texte unter gewissen Gesichtspunkten zu untersuchen ist bestimmt richtig.
Das haben die Leser geistlicher Literatur wohl zu allen Zeiten immer gemacht.
Aber wir brauchen doch eigentlich keine Methode , hinter deren Namen sich alles mögliche verbergen könnte.
Liebe Grüsse Zippo
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.