Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker

Themen des Neuen Testaments
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Travis
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Re: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker

Beitrag von Travis »

Hiob hat geschrieben: Di 10. Dez 2019, 20:24 Wenn die Trinitäts-Konfessionen von "Wahrer Gott und wahrer Mensch" reden, dann ist damit gemeint, dass Gott in Jesus als Mensch vormachen kann, wie der spirituell ideale Mensch zu verstehen ist - salopp: "Ich, Gott, zeige Euch in meiner Erniedrigungs-Offenbarung als Mensch, wie Ihr zu Gott stehen sollt".
Schaut man in die Schrift findet man die Aussage Jesu, da dass der Vater in ihm sei und er im Vater. Die Betonung, dass Jesus Mensch war, wird im NT apologetisch und heilsgeschlichtlich verwendet. Apologetisch, weil es Strömungen gab, welche die Menschlichkeit des Messias bestritten und heilsgeschichtlich, weil er die menschliche Gestalt benötigte, um Erlösung für die Menschen zu erwirken.

Paulus unterteilt daher auch die leibliche Abstammung des Messias von David, die ihn als Mensch ausweist, und die durch den Heiligen Geist initiierte und in der Auferstehung von den Toten erwiesene Eigenschaft als Sohn Gottes (Rö 1,3+4).

Das Jesus vor seiner Menschwerdung göttlicher Gestalt war, liest man:
Phil 2,6+7 hat geschrieben:6 Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, 7 sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt.
da das griechsiche Wort für "entäußern" (κενοῦν) impliziert eine zuvor vorhandene Gestalt, egal wie man zur Präexistenz stehen mag.

Weshalb offenbart und sendet Gott einen Teil seiner Entität auf diese Erde? Der Sinn der ganzen Aktion ist die Erlösung der Menschheit. Paulus schreibt dazu
Rö 8,3+4 hat geschrieben:3 Denn was dem Gesetz unmöglich war, weil es durch das Fleisch geschwächt war, das tat Gott: Er sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen und verdammte die Sünde im Fleisch, 4 damit die Gerechtigkeit, die das Gesetz fordert, in uns erfüllt werde, die wir nun nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist.
wo er die Notwendigkeit hervorhebt, dass die notwendige Gerechtigkeit durch Gott erfüllt würde und dies durch einen einfachen Menschen nicht geleistet werden könne.
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Ziska
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Re: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker

Beitrag von Ziska »

Hier der Bibelvers:
https://www.bibleserver.com/LUT.ELB.GNB ... nes17%2C21
Johannes 17:21
Ich bete, dass sie alle eins sind,
und zwar

Dann wird die Welt glauben, dass du mich gesandt hast.
Aus dem Zusammenhang geht hervor, dass von „du in mir“ und „ich in dir“ nicht die Natur Gottes beschrieben wird.
Es geht um Übereinstimmung! Jesus denkt und handelt wie sein Vater Jehova! Sie waren somit eine Einheit!
Und niemals eine Person, die jetzt gespalten ist in :
der allmächtige Gott im Himmel und der Sohn Gottes Jesus auf der Erde...


Diese Übereinstimmung sollten auch seine Nachfolger haben. Sie sollten genau so „eins sein“.
22 Ich habe ihnen die Herrlichkeit geschenkt, die du mir gegeben hast, damit sie eins sind, so wie wir eins sind –
23 ich in ihnen und du in mir, damit sie die vollkommene Einheit gewinnen und damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, so wie ich von dir geliebt bin.
Jesus ist in jedem Menschen. Soll das heißen, dass alle Menschen mit Jesus zusammen eine Millionen-Einigkeit sind?
Natürlich nicht...

Der Bibelvers aus Johannes ist kein Beweis für eine Dreieinigkeit. Wie es die Kirche (katholisch und evangelisch) lehrt...
Es ist schlichtweg der Beweis, dass alle wahren Nachfolger Jesu in Übereinstimmung mit Jehova und Jesus reden und handeln.
Liebe Grüße von Ziska
Wie stand Jesus zur Politik?
Was sollten Christen heute tun?

Die Antwort zeigt die Bibel! Schreib mir PN! :wave:
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Travis
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Re: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker

Beitrag von Travis »

Ziska hat geschrieben: Mi 11. Dez 2019, 08:31Es geht um Übereinstimmung! Jesus denkt und handelt wie sein Vater Jehova! Sie waren somit eine Einheit!
Übereinstimmung ist natürlich vorhanden, wäre aber zu kurz gegriffen, sowohl zwischen Vater und Sohn als auch zwischen Sohn und Mensch. Nicht ohne Grund wird der durch den Heiligen Geist erlöste Mensch als eine neue Kreatur bezeichnet und nicht lediglich als "vollkommen eines Sinnes mit Gott".
Ziska hat geschrieben: Mi 11. Dez 2019, 08:31Und niemals eine Person, die jetzt gespalten ist in :der allmächtige Gott im Himmel und der Sohn Gottes Jesus auf der Erde...
Weshalb gespalten? Weshalb sollte Gott plötzlich nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein können?
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Hiob
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Re: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker

Beitrag von Hiob »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mi 11. Dez 2019, 05:26 Wenn Du sagst, das Jesus zu 100% Mensch war, so wie es die Bibel auch sagt aber in VOLLMACHT Gottes unterwegs war, dann sind wir im Einklang. Wenn Du aber sagst, Jesus war Gott, hat sich nur irgendwie erniedrigt, dann ist das unlogischer, unbiblischer Murks.
Was glaubst Du, wieviele Bücher schon darüber geschrieben wurden. ;)

Wir sollten versuchen, nicht von Sprache zu Sinn, sondern von Sinn zu Sprache zu kommen. - Trinitarisch ist EIN Sinn, dass in Jesus Gott selber handelt. - Wie man das ausdrückt, ist dann Geschmackssache.

Ein weiterer Sinn ist, dass Gott selber am Kreuz hängt. - Wie man das ausdrückt, ist dann Geschmackssache.

Ob das "unbiblisch" ist, hängt wiederum davon ab, WIE man die Bibel liest. - Ich kann mir gut vorstellen, dass die groß-kirchlichen Theologen das anders sehen als Du. --- Was sprachliche Logik angeht, hast Du nicht unrecht - manchmal gibt es Aporien, die sprachlich nicht auflösbar sind. - Ob dies hier der Fall ist, weiß ich nicht - dazu müssten wir uns tiefer in einschlägige theologische Schriften versenken.
Hiob
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Re: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker

Beitrag von Hiob »

Travis hat geschrieben: Mi 11. Dez 2019, 06:40 Schaut man in die Schrift findet man die Aussage Jesu, da dass der Vater in ihm sei und er im Vater. Die Betonung, dass Jesus Mensch war, wird im NT apologetisch und heilsgeschlichtlich verwendet. Apologetisch, weil es Strömungen gab, welche die Menschlichkeit des Messias bestritten und heilsgeschichtlich, weil er die menschliche Gestalt benötigte, um Erlösung für die Menschen zu erwirken.
So sehe ich das auch - aber es gibt (wie man an den auch hier im Forum anwesenden Denominationen sehen kann) ganz andere Verständnis-Zugriffe.
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Münek
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Re: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker

Beitrag von Münek »

Münek hat geschrieben:
Hiob hat geschrieben: Entscheidend für mich ist, dass Trinität sich nicht als Auflösung des Monotheismus versteht.
Das könnte Jahwe ganz anders verstehen.

Wie ich bereits erwähnte, hat der Begriff "Sohn Gottes" im Alten Testament mehrere Bedeutungen - aber NIE die Bedeutung, die ihm die Urchristen gegeben haben. Jahwe selbst sagt im Tanach, wer für ihn "Sohn Gottes" ist. Die "Trinität" ist eine Erfindung der Kirche.


Das Judentum und der Islam lehnen die christliche Auffassung (Jesus ist auch GOTT) als anti-monotheistisch strikt ab. Strömungen innerhalb des Christentum tun das auch - sogar innerhalb der katholischen Kirche.
Hiob hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Di 10. Dez 2019, 17:53 Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Aussage des frommen Theologen Prof. Klaus Berger ("Die Bibelfälscher") in einem Fernsehinterview in Bibel-TV, dass er keinen jüngeren Dogmatiker kenne, der noch an die Trinität glaube. Dreifaltig-
keit, so sagen diese Systematiker lt. Berger, sei eine Erfindung des Mittelalters.
So tief bin ich im heutigen Stand der Theologie nicht drin. - Aber was sollte diese Aussage qualitativ bedeuten?
Sie bedeutet genau das, was Berger zum Ausdruck gebracht hat - und beklagt (mittelalterliche Erfindung/Unglaube).
Hiob
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Re: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker

Beitrag von Hiob »

Münek hat geschrieben: Mi 11. Dez 2019, 14:41 Sie bedeutet genau das, was Berger zum Ausdruck gebracht hat - und beklagt (mittelalterliche Erfindung/Unglaube).
Schon klar - meine Betonung lag aber auf "qualitativ". - Wer kann verbindlich entscheiden, welcher der Meinungs-Inhaber recht hat?
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AlTheKingBundy
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Re: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker

Beitrag von AlTheKingBundy »

Hiob hat geschrieben: Mi 11. Dez 2019, 09:59 Was glaubst Du, wieviele Bücher schon darüber geschrieben wurden. ;)
Was glaubst Du, wieviele unsinnige Bücher es gibt. :D
Hiob hat geschrieben: Mi 11. Dez 2019, 09:59 Wir sollten versuchen, nicht von Sprache zu Sinn, sondern von Sinn zu Sprache zu kommen.
Schon falsch.
Hiob hat geschrieben: Mi 11. Dez 2019, 09:59 Trinitarisch ist EIN Sinn, dass in Jesus Gott selber handelt. - Wie man das ausdrückt, ist dann Geschmackssache.
Hier ein Ja.
Hiob hat geschrieben: Mi 11. Dez 2019, 09:59 Ein weiterer Sinn ist, dass Gott selber am Kreuz hängt. - Wie man das ausdrückt, ist dann Geschmackssache.
Und da ein Nein.
Hiob hat geschrieben: Mi 11. Dez 2019, 09:59 Ob das "unbiblisch" ist, hängt wiederum davon ab, WIE man die Bibel liest.
Genau, ob durch eine dogmatische Brille oder auf Grundlage wissenschaftlicher Methoden.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
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Oleander
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Re: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker

Beitrag von Oleander »

Hiob hat geschrieben: Mi 11. Dez 2019, 09:59 Ein weiterer Sinn ist, dass Gott selber am Kreuz hängt.
Du hast aber nicht vergessen, daß es viele Gottesöhne gab?
Waren die auch alle der eine Gott, den Jesus seinen Vater nennt?
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben ...
Hiob
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Re: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker

Beitrag von Hiob »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mi 11. Dez 2019, 16:25 Hiob hat geschrieben: ↑
Mi 11. Dez 2019, 09:59
Wir sollten versuchen, nicht von Sprache zu Sinn, sondern von Sinn zu Sprache zu kommen.

Schon falsch.
Echt? - Warum?

Rekrutierst Du aus Sprache Sinn oder aus Sinn Sprache? - Hast Du Sprache im Kopf, aus denen dann Sinn wird? Oder hast Du Sinn im Kopf, aus dem Du Sprache machst?
AlTheKingBundy hat geschrieben: Mi 11. Dez 2019, 16:25 Genau, ob durch eine dogmatische Brille oder auf Grundlage wissenschaftlicher Methoden.
Was hat denn das mit "Wissenschaft" zu tun?
Oleander hat geschrieben: Mi 11. Dez 2019, 17:23 Du hast aber nicht vergessen, daß es viele Gottesöhne gab?
Waren die auch alle der eine Gott, den Jesus seinen Vater nennt?
Wenn man unter dem AT-Wort "Gottessöhne" versteht "Dieselben wie Jesus", wird es schwierig mit der Trinität. - Wer versteht das so?

In WibiLex steht (u.a.) dazu:
"Im Frühjudentum, seit etwa dem 3. Jh. v. Chr., gilt der Terminus „Göttersöhne“ v.a. als Synonym für „Engel“ und wird oft durch diesen Begriff ersetzt, weil er unter den Vorzeichen des jüdischen Monotheismus anstößig wirkt".
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