Da hast aber Du, Piscator, ein Problem. - Denn wenn Soldaten aus den USA, aus Deutschland, aus Russland, aus x in den Krieg geschickt werden (erobert Vietnam, Polen, die Krim, ..), dann ist es gerade NICHT deren Aufgabe, dies politisch zu bewerten. - Mit anderen Worten: Hier kämpfen Leute, die, lässt man ihre Nationalität weg, die untereinander komplett identisch sind. - Die Frage lautet also NICHT "Darf man deutschen Soldaten ein ehrendes Gedenken entgegenbringen?", sondern "Darf man generell den Soldaten eines Landes ein ehrendes Gedenken entgegenbringen?"piscator hat geschrieben: Novalis: Wenn ich meine Solidarität mit den Soldaten der Wehrmacht erkläre, so ist das keine Bejahung der NS-Ideologie.
Piscator: Das ist etwas, was ich absolut nicht verstehe. Schon aus den Erfahrungen meiner Familie mit dem Zweiten Weltkrieg. Da habe ich keinerlei Verständnis dafür.
Amerikanische Soldaten sind aus Sicht der arabischen Welt "Teufel" - deutsche Soldaten waren aus Sicht der Siegermächte "Nazis" --- aus eigener Sicht sind sie einfach nur Soldaten. - WÄREN die IS-Kämpfer Soldaten einer völkerrechtlich anerkannten Nation gewesen, wären es auch "nur Soldaten". - Keiner der Betroffenen ist mehr oder weniger grausam - keiner ihrer Schüsse ist mehr oder weniger tödlich.
Ebenfalls gefährlich. - Denn selbst bei der AfD ist nur eine relativ kleine Teilmenge "braun" - ABER: Sie werden "braun" geredet und geschrieben und werden es dann auch. - Wie bereits gesagt - man empfindet dann: "Wenn DAS, was wir machen, 'braun' sein soll, dann war das damals ja gar nicht so schlecht". - Die AfD ist das Ergebnis diesbezüglicher medialer Steilvorlagen.piscator hat geschrieben:Schon aus dem Grund, weil der braune Ungeist wieder aus den Löchern gekrochen kommt.
Diese Vermischung von gewachsenen NS-Verarbeitungs-Konditionierungen und allgemeiner Empörungs-Kultur führt zu einem hoch-explosivem Gemisch. Irgendwann wird man dann nicht mehr Herr der Geister, die man damit rief.